Donnerstag, 13. August 2015

12. August 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - "Wer ist der Profi?" - Mittwoch in Zolling/Kr. Freising bei Jakob

Foto: I. N.


Aperitif: Wild Berry
Vorspeise: Kräutersuppe mit Chili-Croûtons, dazu Risottobällchen
Hauptspeise: Branzinofilet auf Safran-Kartoffelpüree mit Knoblauch, dazu Mandelspinat und Spargel an Champagnersauce
Nachspeise: Dreierlei


Sternschnuppe - Lost in Translation

Die sprachlichen Highlights des Bayern Jakob bekomme ich nicht wirklich alle mit, neben dem Dialekt nuschelt er auch noch ein bisschen. Aber wen kümmert dies, wenn er so gut kocht wie er kocht und mit viel Freude bei der Küchenarbeit ist? Für die Wort-Hoheiten in dieser Woche sind ohnehin zwei andere zuständig.

Die beiden erwachsenen Töchter haben eine Bewerbung für den Koch des Hauses abgeschickt, kommen auch jeweils kurz ins Bild, während sich seine Frau Sonja ganz aus dem Getümmel heraus hält.

Unterdessen befürchtet Sophie, aus der Kräutersuppe könne mit den Risottobällchen schnell eine Reissuppe werden - doch Jakob ist längst einen Schritt weiter und weiß, was er tut. So findet bereits die Vorspeise den Anklang, den sie verdient.

Ein bisschen müde ist Barbara und darum erst mal recht still. Fast könnte man denken, sie hätte mit ihrem Duzfreund Lafer telefoniert, um sich ein paar Verhaltensregeln abzuholen. Aber vermutlich kennt sie nicht einmal seine private Telefonnummer und ist so, ganz auf sich selber gestellt, dem eigenen Verderben nutzlos ausgeliefert.

Nach ein paar Gläschen kommen die Tiraden zurück: Da es am tatsächlichen Geschehen nicht wirklich viel auszusetzen gibt, stürzt sie sich auf die nächste Köchin, Sophie. Saßen die beiden Grazien am Montag noch in bitterböser Einheit beisammen, um alles haarklein zu sezieren, so sitzen sie jetzt nicht nur in den Interviews getrennt, sondern gehen auch noch mit Hacken und Spitzen aufeinander los. Dabei ist Barbara, die göttliche und königliche Köchin von eigenen Gnaden, die Triebfeder im Feindinnen-Clinch.

Dass Vox das für die Frau aus Düsseldorf so ungünstig zusammen schneidet, glaube ich weniger, als dass sich hier eine völlig neben der Spur ins eigene Fleisch schneidet: Kochen können als Rechtfertigung für Biestigkeiten - nein, das ist unangemessen. Und sooo gut kocht sie auch nicht, dass man darüber vergisst, wen man eigentlich vor sich hat ...

Es wäre an der Zeit, eine Agentur zu eröffnen, die Fernseh-Kandidaten vor ihren diversen Auftritten Verhaltensregeln mit auf den Weg geben. Aber nicht, dass Barbara noch auf solch eine Geschäfts-Idee kommt ...

Jakob bekommt fünfunddreißig Punkte und ist somit der vorläufige Gewinner. Harald wird eher nicht wissen, wohin er hier geraten ist. Er findet einfach keine gleich gesinnten Gesprächspartner.

Sophie halte ich für die Berufsköchin, aber sie tut nichts für sich ... absolut nichts. Denn zu sehr ist sie damit beschäftigt, sich gegen andere einzusetzen. Da nützen auch ihre fairen Bewertungen nicht mehr viel.

Guten Morgen, Gruß Biene



5 Kommentare:

  1. Wie erwartet kochte der mit privaten Details eher zurückhaltende Jakob einfach
    wunderbar.

    Schon beim Anblick der Kräutersuppe lief mir das Wasser im Mund zusammen,
    wobei ich die Risottobällchen nicht gebraucht hätte.
    Frittiertes ist nicht so mein Ding.
    Hat aber allen geschmeckt.

    Der Hauptgang war gelungen, der herrliche Fisch, besser geht's nicht.
    Natürlich kann man sagen, ein Profi hätte den Fisch allein geschuppt und filetiert,
    warum sollte er das tun?
    Der Fachmann will ja auch nützlich sein. Kostet unnötig Zeit bei der Vorbereitung.

    Auch das Dessert hätte ich gänzlich verspeist um dann am nächsten Morgen
    missmutig auf die Waage zu steigen.

    Die Punkte waren verdient, ich hätte in meiner Begeisterung 10 Punkte gegeben.
    9 für das Dinner und einen für den guten Gastgeber und seine gelassene Art.

    Ein toller Bayer wie ich im realen Leben noch nicht kennen gelernt habe.
    Ich treffe immer die falschen Leute.

    Die Damen fielen mir gestern wieder negativ auf, d.h. eigentlich nur Barbara und
    Sophia.
    Die Montagsköchin versuchte zaghaft auszugleichen.
    Das ist als würde ein Kätzchen versuchen zwischen zwei beißenden Raubtieren
    zu vermitteln.
    Wehe wenn sie los gelassen.
    Die Vorschau lässt mich Grausliges erahnen.

    Egal, die Wettervorhersage ist viel schlimmer.
    Heute bis 34 Grad und morgen, vor dem großen Knall, 38 Grad.

    Tieeeeef durchatmen, Gruß Anna

    AntwortenLöschen
  2. Da war aber mal einer entspannt unterwegs!
    Da konnte mal einer kochen ohne Selbstbeweihräucherung!

    Einfach so, ohne Hilfe, sauber, umsichtig, konzentriert.

    Nun gut, die dammischen Bayern-Macho-Sprüche überhöre ich lieber:

    "bist ka Mo, Daniel?", wenn der keine höllenscharfen Chilis probieren will
    oder "bei Fraun do waß mo nie" als Begründung, warum er seine flatterhafte Ehefrau nicht neben seinen Töchtern auf dem Arm tätowiert hat, aber 25 Jahre sind ja auch so gut wie nix..
    Abgesehen von diesem knorrigen Brauchtum und allerlei Trachtigem in Kleidung und Inneneinrichtung, was für meinen Geschmack zu putzig ausfiel, aber auch nicht zur Beurteilung ansteht, war das wirklich ein richtig tolles Dinner.

    Frische Produkte, sorgfältig und kreativ verarbeitet und wunderschön angerichtet.

    Schon die Beilage der Vorspeise hätte manch anderen p.D. Koch überfordert:

    Ein Risotto rührte unser Jakob hingegen mit lockerem Handgelenk, unentwegt irgendein dumpfes Kauderwelsch aus den markigen Kieferknochen herausmalmend.

    Er untermalte wohl verbal, was er tat, der bajuwarische George Clooney, von dem Barbara gerne ein Ei hätte (nicht ahnend dass es das seines Bruders war)

    Jedenfalls, dieser erotische Traum zerplatzte so schnell wie das Risotto für die Bällchen fertig war und die Suppenbasis in Angriff genommen werden konnte.

    Auch die, eigentlich eine ganz schlichte Angelegenheit, Kartoffeln und Spinat als Basis, selbstgemachte Fonds zum Auffüllen, kurz vorm Servieren dann das raffinierte Abrunden:

    Frische Kräuter aus dem Garten, frisch blanchierter Spinat, ein Hauch frischer Knoblauch, kalte Butter, Muskat, und STOP noch die Inwerscheibe und die Limonenschale, die kurz mitziehen durften:

    Sage niemand, hier jonglierte kein Künstler seine Aromen sensibel in den 7. Himmel.
    Und drehte, panierte und frittierte nebenbei noch goldgelbe Bällchen für die grasgrüne Suppe: WOW

    Der Hauptgang legte für den Koch an diffiziler Küchenlogistik noch was drauf:

    Gleichzeitig den gewürzten Barsch in der Pfanne streng im Auge behalten, das Pürree akribisch abwürzen (nur eine Spur Knofl) den Spinat und die Spargel final garen und braten, die Champagnersosse komplett anfertigen (karamellisieren, ablöschen einreduzieren, rühren, montieren, schäumen)

    Es war der Wahnsinn am Herd - wie im chinesischen Staatszirkus, mit extra Kochplatte und einem Koch im Zenmodus.

    Weshalb dann alles auch perfekt und bildschön vor den Gästen platziert wurde.
    Die unterschiedlichen Spargelköpfchen halbiertn oder als Stele im safrangelben Pürreespiegel, ach es war einfach zauberhaft!

    (Ausser für Sophie, die sollte nie mehr ohne Anwalt essen gehen, man achte auf das Kleingedruckte der Menükarte!)

    Ich persönlich halte die Nüsse on Top für netten Zierrat, geschadet hat ihr Fehlen diesem gang mitnichten.

    Das Dessert, den geeisten Kaiserchmarrn, kennt man so, war aber sauber ausgeführt und schön kombiniert mit der Schokomousse und dem frischen Beerenjoghurt mit Amarettiniknuspern.

    Auch das waren drei Desserts, von denen sonst schon eines normale Kandidaten überfordert hätten.

    Den Gästen machte es sichtlich Spass den Löffel wandern zu lassen zwischen all den süssen Köstlichkeiten.

    Was will man mehr? Und: Wen interessieren da noch irgendwelche Amateurmegären?

    Kühle norddeutsche Grüße in den restlichen deutschen Brutkessel sendet 16° Susi

    AntwortenLöschen
  3. Moin @ zusammen.

    Hurra, es wurde mal wieder fast perfekt gekocht.
    Heute nun kochte Jakl, der im Verdacht steht der Profi-Koch zu sein.
    Natürlich verleugnet er seine bay. Heimat nicht. Auch möchte ich betonen, dass er den bay. Dia-lekt nicht überstrapazierte, sondern teilweise sogar Hochdeutsch sprach. Was in der Gruppe im-mer Programm ist, er reden immer mehrere gleichzeitig, so dass man recht wenig versteht.
    Harald meinte gar, dass der Jakl einen sehr bay. Dialekt spricht. Ich würde ihn mal empfehlen sich z.B. in der Gegend um Rosenheim die Einheimischen anzuhören, da könnte er wahren bay. Dialekt hören und würde sicherlich kein einziges Wort verstehen.

    Jakl kocht sehr gerne und wenn er zu Hause ist kocht nur er. Seine beiden Töchter, 21 und 19 Jahre alt, hatten ihn beim pD angemeldet, weil er so ein toller Koch sei. Eins vorweg, sie hatten Recht. Jakl hatte ein tolles Menü, aufwändig und geschmacklich super erstellt. Dabei arbeitete er ruhig, gekonnt und allein in seiner schönen Küche. Es machte Spaß ihm zu zusehen.
    Jakl verarbeitete viele Kräuter, aus seinem schönen und großen Garten. Nur den Spargel baute er nicht selber an.

    Empfang/Aperitif: die Gäste waren erstaunt über die Gegend und das Anwesen von Jakl. Auch dass er sie in einer typischen Lederhose empfing, begeisterte.
    Der Aperitif war ein Getränk mit verschiedenen Beeren. Nicht einfach eine belanglose Plörre auf-machen und es als Aperitif verkaufen wollen.

    VS: eine tolle Kräutersuppe, alles frische Kräuter. Auch die Konsistenz stimmt genau. Die Crou-tons als Einlage kamen erst kurz vor dem Servieren in die Suppe, damit sie nicht aufweichen. Die beiden Risotto-Bällchen waren frittiert und mittels Spieß auf den Tellern über die Suppe gelegt.
    Ich habe nur Begeisterungen gehört. Das war aufwändig und gut gemacht.
    Natürlich hatten Sophie und Barbara im Vorfeld Bedenken, weil sie zu positiven Äußerungen nicht fähig sind.

    HG: ein ganzer Wolfsbarsch, für schlappe 95 €, wurde vom Verkäufer im Beisein von Jakl filetiert. Warum sollte das jemand selber machen. Es schlachtet auch keiner ein Schwein selber. Wieso Kartoffelpüree nicht zu Fisch passen sollte, habe ich nicht verstanden. Barbara meinte im Vorfeld, dass der Wolfsbarsch einfach sei. Man gebe ihn in ein Salzbett und da könne man nichts falsch machen. Hatte Jakl doch glatt die Mandelplättchen im Spinat vergessen. Da waren alle doch eher erfreut, so aber nicht die Göttin. Auch meckerte sie an Sophie herum, weil diese laufend nachfragte. Als Sophie einmal fragte ob sie das Rezept haben könne, kam sofort von Barbara, in gehässigem Ton: „Du bist bald zu Hause, da kannst du es nachlesen.“ Ob´s am fehlenden Alk lag, oder sie zu wenig Beachtung erfuhr?

    DS: wieder ein optischer Genuss. Der geeiste Kaiserschmarrn, die Schokomousse und der Bee-renjoghurt waren einfach toll gemacht und toll serviert. Wann das Schokomousse entstanden ist weiß ich nicht. Die Beerenmousse rührte Barbara nicht an, vielleicht weil Sophie es besonders lobte? Harald war nicht so ganz vom DS begeistert. Zu einer Erklärung kam er aber nicht so rich-tig.

    Teil 2

    AntwortenLöschen
  4. Teil 2

    Warum bekam Jakl von niemanden eine 10? Für einen Hobbykoch war das mehr als verdient.
    Ein Profi tut sich da schwer dies zu toppen. Jakl hatte soweit möglich, nur frische Produkte verar-beitet. Selbst die Eier holte er aus dem Hühnerstall seines Bruders frisch aus den Nestern. Auch das Anrichten war einfach nur toll. Was kann man eigentlich noch mehr erwarten?

    Harald gab wie immer den Erklär-Bär. Nur wurde er immer ruhiger, was sicherlich am Gezänk zwischen Sophie und Barbara lag. Für mich war aber meist Barbara die Stänkerin, wenn auch nicht immer ersichtlich war warum.

    Barbara die Stille, zumindest am Anfang. Erstaunlicher Weise war sie vom Essen begeistert, was für eine Göttin nie leicht ist. Später hat sie sich dann auf ihre Lästerschwester vom Montag, So-phie, eingeschossen. Welch einen miesen Charakter doch diese Frau hat. Das zeigte sich dann nochmals bei der Bewertung. Sie gab Jakl für dieses tolle Menü die gleiche Punktzahl wie am Montag Daniela, obwohl zwischen den beiden Menüs Welten lagen.

    Daniela sollte als Unterstützung der geifernden Barbara herhalten. Sie fühlte sich dabei sichtlich unwohl. Mehrmals in deren Rücken wandte sie sich mit verdrehten Augen um. Daniela blieb fair und gab 9 Punkte. Darüber kann man nicht meckern.

    Alle gaben 9 Punkte, nur die Göttin zog eine 8. Mit 35 Punkten liegt nun Jakl zwar klar in Führung, aber gerecht wurde die Wertung dem Vergleich nicht.
    Schade, ich durfte nicht mitessen. Allerdings hätte es meinem Geschmack etwas gestört mit einer Barbara am Tisch.

    Was den Profi betrifft wird es jetzt schwer. Ich glaube nicht, dass es Jakl ist und Harald erzählt zu viel. Sollte es vielleicht Sophie sein, was ich aber auch nicht glaube, denn kein Profi hätte am Montag nur 6 Punkte gegeben und so zusammen mit Barbara gelästert.
    Fragen über Fragen.

    LG rudi - bei schlappen 30°C

    AntwortenLöschen
  5. Na, beim Jackl gestern gab’s nix zum aus zum setzen! Hoast mi!

    Ohne selbstverliebte göttliche Purzelbäume durch die Küche zu schlagen, servierte er seinen Gästen ein stimmiges, optisch sehr liebevoll angerichtetes Menü. Während Barbara sich durch die Duzfreundschaft zu Herrn Lafer profilieren möchte, benutzt Jackl die Gewürze eines anderen sehr bekannten Fernsehkoches und kocht routiniert, raffiniert,mit Spaß und einer großen Portion Gelassenheit locker aus dem Handgelenk ein Drei-Gänge-Menü, von dem ich alles sehr gerne probiert und gegessen hätte. Das wäre bestimmt ein Gaumenschmaus gewesen!

    Und nein, er ist nicht der Profikoch, dazu hat er von sich ohne Geschichtchen und Stottereien ein viel zu stimmiges Bild abgegeben: das Haus in der ländlichen Gegend, die durch und durch bayerische holzlastige Einrichtung, der gepflegte Garten mit dem kleinen Treibhaus und den vielen Kräutern, die Tracht usw.. Es war das Bild eines authentischen, ambitionierten Hobbykochs, der mit beiden Beinen fest im Leben steht und ich ihm den Anlagentechniker voll abnehme.

    Spannend bleibt, wie sich die Beziehung zwischen der nicht gerade mit übermäßigem Feingefühl und Diplomatie versehenen Barbara und der perfektionistischen Alleswisserin Sophie entwickelt. Montags noch kichernd und lästernd in geeinter Zweisamkeit, Donnerstag verbale Keulen schwingend? Barbara sieht anscheinend nach Jackls Menü und der Vorahnung auf jede Menge Chi Chi ihre Felle bzw. die 5.000 € wegschwimmen und grantelt sich schon im Vorwege auf nach oben hin ausbaufähige Lästertemperatur. Ich werde es genüsslich verfolgen und freue mich schon auf hängende Mundwinkel!

    Sommer und Sonne sollen ab Sonntag kühleren Temperaturen Platz machen, dann kann ich endlich die 27 Grad aus dem Schlafzimmer verscheuchen, diese Fiesen…..

    Pfiats eich, Regine

    AntwortenLöschen