Mittwoch, 27. Juli 2016

26. Juli 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Dienstag in Köln bei Peter




Aperitif: Porto Tonic
Vorspeise: Kaisergranat in der Spargelessenz mit Orange
Hauptspeise: Taube unter Mairüben
Nachspeise: Peanut-Butter-Jelly-Tarte mit Erdnusseis und alles Mögliche von der Himbeere


Kunst und Krempel

Und die größte Kunst besteht darin, dass Peter in all dem Krempel nicht den Überblick über die vielen Komponenten seines Menüs verliert.

Er ist Student im 20. Semester - und hat in all der freien Zeit leider nie die Möglichkeit gefunden, in der Wohngemeinschaft mal Klar Schiff zu machen, aufzuräumen und

Gäste nicht in einem beinahe nicht zumutbarem Chaos zu empfangen. Und dieses Chaos hat mal so gar keinen Charme.

Trotzdem ist er ein Künstler:

Ein Lebenskünstler, ein Kochkünstler - und die Kunst, wegzusehen, wenn unliebsame Arbeit nicht mehr ruft, sondern schon schreit, beherrscht er auch.

Und während die Gäste abwechselnd an einer Art "Katzentisch" oder im Bett sitzen, warten und warten sie auf die Vorspeise ... später auch auf den Hauptgang.

Da Peter in seiner verkrempelten Küche ein Künstler ist, ist mir die lange Zeit, die er benötigt, ein Rätsel.

Alfons wundert sich seinerseits, dass  Peter und seine Freundin Maria in einem Zimmer leben können - ist doch seine 120qm-Wohnung gerade eben so ausreichend für ihn allein ...

So unterschiedlich sind Bedürfnisse.

Doch im Laufe des Abends mausert sich der am Tag zuvor noch fünf traurige Zähler gegebene Alfons in einen Bewunderer von Peter:

Vielleicht weil Peter so etwas wie Leistungsdruck nicht verspürt? Oder nur, weil er so gut kochen kann? Oder beides?

Das perfekte Dinner ist kein Wolkenkuckucksheim mit Zuckerwatte-Unterlage, denken sich hingegen Michael und Tassilo und ziehen kräftig vom Leder.

Michael gibt dem Mitstreiter am Ende sogar nur vier Pünktchen:

Er wird mit dem Shitstorm  leben müssen und auch können: Zart besaitet ist er sicherlich nicht und hart im Austeilen und Nehmen.

Mir persönlich gefällt der Hauptgang auch nicht sonderlich gut, was jedoch Peters Können in der Küche keinesfalls schmälert:

Einerseits nennen die meisten Leute Tauben "Ratten der Lüfte", andererseits ist es eine zweifelfhafte Tötungsart, die Tiere zu erwürgen, um sie küchenfertig zu machen.

Obendrein hat Peter sie aus Frankreich bezogen, was nicht so wirklich in seine offensichtliche Ideologie passt.

Am Ende finden achtundzwanzig Punkte zueinander, um sein Menü zu bewerten.

Ob das genug sind oder nicht, sei dahin gestellt.

Ich hätte ihm gegönnt, dass er gewinnt und sich von der Sieger-Summe von immerhin 5.000 Euro in seinen Studienabschluss stürzen kann

und nebenher noch mal einen Entrümpeler engagieren könnte, der mal durch die Wohngemeinschaft wirbelt.

Jedem das Seine, doch Gästen kann man nicht immer das Eigene zumuten.

Guten Morgen, Gruß Silvia




1 Kommentar:

  1. Eigentlich gönne ich mir zur Zeit eine Fernseh-und PC-Pause.
    Leider nicht ganz konsequent, ich habe sie beiden Dinnerfolgen gesehen.

    Montag kochte keine Profiköchin , das sah man.

    Gestern war ich wenig angetan von der Unordnung und von
    dem offensichtlichen Chaos in dieser WG.
    Die Freundinnen müssen ja genau so schlampig sein.

    Mein Verdacht:

    Dort lebt Peter nicht, der Bart wurde gezüchtet um seine
    Identität zu verschleiern.
    Er kocht irgendwo in einer kleinen aber feinen Restaurantküche.

    Mir fielen die modernen Küchengeräte auf, die überhaupt nicht in diese Butze passten.

    Peter könnte gut aussehen wenn er den Bart wenigstens stutzen würde.
    Werden nicht seit einigen Jahren nach einer bestimmten Anzahl
    von Semestern die Studenten geext?

    Kochen kann er , das ist unbestritten er sollte umschulen.

    Die beiden Neidhammel werden auch gut kochen können. Es sei denn,
    sie vergeigen ihr Dinner.

    Punktgleichheit mit Montag, wenn der Rest der Truppe darunter liegt, bekämen die Sympathieträger das Geld.
    Ein buhh für den Polizisten, dem ich dienstlich nie begegnen
    möchte.
    Wunschdenken einer hitzegeschädigten Anna.

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