Freitag, 15. Juli 2016

15. Juli 2016 - Nach dem Terror-Anschlag in Nizza ...



Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten,
gleiten leise doch in uns hinein,
aber wir verwandeln alle Zeiten;
denn wir sehnen uns, zu sein.
Rainer Maria Rilke


Wenn die Sonne untergeht

In Nizza ist ein 31jähriger Mann, gebürtig aus Tunesien,  mit einem Lkw in eine feiernde Menschenmenge hinein gefahren - mit der Absicht, so viele wie möglich zu töten.

Es ist der 14. Juli 2016, und das französische Volk feiert seinen Nationalfeiertag.

Bisher sind 84 Todes-Opfer zu beklagen und mehr als 200 Verletzte, von denen noch viele in Lebensgefahr schweben.

Aufgeatmet hat Frankreich und mit dem Land viele, viele Menschen, dass die Fußball-Europameisterschaft ohne Terror-Anschläge geblieben ist.

Als Kind des Friedens muss ich nun doch noch erleben, wie ein kriegsähnlicher Zustand uns alle in Angst und Schrecken versetzt

und die Politik dem Schrecken nicht Herr wird.

Was heute in Frankreich, gestern in der Türkei und vorgestern auch in Frankreich passiert ist, ist nur einen günstigen Moment für die

Terroristen

von uns selber entfernt.

Es kann überall passieren.

Und doch muss es ein Muster geben.

Westliche Werte werden angegriffen, und diese Super-Kriminellen werden wohl auch nicht unberechenbarer sein als andere Kriminelle.

Also muss die Polizei aufrüsten, anstatt Stellen abzubauen. Es müssen sich viel mehr Psychologen mit Terroristen-Profilen beschäftigen.

Letztendlich muss man wohl auch aufhören, zimperlich und zögerlich zu Werke zu gehen, wenn jemand in den Verdacht gerät, Terrorist sein zu können.

An der bislang wohl leicht möglichen Rekrutierung von künftigen Selbstmord-Attentätern muss geschraubt werden:

Dafür sollte die Polizei vielleicht auch mit Schulen zusammen arbeiten. Dort finden sich erste Hinweise für empfängliche Personen.

Es ist ohnehin wichtig, den Jugendlichen Sport, Kultur und Musik nahe zu bringen.

Natürlich kann man nie alle ins Netz bekommen, bevor IS sie sich krallt. Doch pauschal sollte es Angebote einer Alternative zum sozialen Abgang in den unterirdischen Untergrund geben.

Eines jedoch ist sicher: Es warten keine 72 Jungfrauen irgendwo auf diese Dumm-Nummern.

Falls es einen Himmel gibt, dann gibt es auch die unterste Etage, Hölle genannt. Und in der erleben diese Selbstmordattentäter dreimal am Tag das gleiche, was sie in ihren letzten Lebensmomenten anderen Menschen angetan haben.

Ansonsten bin ich ratlos wie die meisten. Nur eines ist sicher:

Eine Rundum-Überwachung all unserer Tage und der Orte, die wir aufsuchen, wird es nicht geben können.

Es muss andere Wege geben, diesen nicht eröffneten Krieg gegen die westliche Lebensweise zu beenden.

Guten Tag, trotz allem, Gruß Silvia

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