Freitag, 22. Juli 2016

22. Juli 2016 - Terror in München




Mich wundert, dass ich so fröhlich bin ...

Meine Eltern haben als Kinder viel erleben müssen, was Kinder nicht erleben sollten:

Meine Mutter war in Dänemark als ungeliebter Flüchtling gelandet. Dort starb ihre Mutter, und die Umstände waren nicht eben human oder auch nur entfernt einem Kind gerecht oder überhaupt einem Menschen. Darüber möchte ich gar nicht erzählen, was ich alles weiß ...

Sie hatte Freundinnen, die vielfach vergewaltigt worden sind. Ob es ihr auch passiert ist - ich weiß das nicht. Sie hat nicht darüber gesprochen.

Mein Vater gelangte mit 14 Jahren in französische Gefangenschaft. Er hat leider auch seinen Mund und sein Herz darüber auf ewig verschlossen. Erst Kanonenfutter, dann stumm gewordenes Opfer.

Danach hat er sich der SPD mit ganzem Herzen angeschlossen, wie zuvor auch sein Vater Silverius schon.

Und wieder driftet die Welt ab. Und nur die damaligen Opfer wüssten, wie es zu verhindern wäre -

vielleicht.

Ich bin hin und weg und traurig und

dass man in der gerade erlebten Zeit einem Feind gegen über steht, den man nicht einschätzen kann.

Das ist der kleine Unterschied: Früher drohte ständig Gefahr - heute wird sie zum Russischen Roulette für uns alle, veranstaltet von abartigen Individuen, und das ist so armselig,

weil die selber sooo arm dran sind und es im Leben zu nichts gebracht haben.

Das wird diese Feinde freuen, aber wir feiern weiter unser Leben.

Denn sobald ich selbstständig denken konnte, habe ich mich immer gewundert, warum meine Eltern dennoch so fröhlich waren.


Guten Abend, Gruß Silvia 

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