Dienstag, 8. Dezember 2015

7. Dezember 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Düsseldorf/Niederrhein bei Tanja

Foto: S. B.
Aperitif: Gin Tonic mit Gurken-Parfüm
Vorspeise: Kim Chi-Apfel-Salat mit Cola-Schweinebauch
Hauptspeise: Bao Burger mit Yellow Fin Tuna Tataki im Sesammantel mit Lotuswurzel-Chips
Nachspeise: Grüntee-Lava-Cake mit Rote-Bohnen-Eis am Stiel


Erster Durchgang

in Düsseldorf bei Tanja, und ihr Probelauf für ein späteres chinesisch-authentisches Lokal. Die das Verlegenheitswort "Genau" permanent benutzende Tanja mit den chinesischen Wurzeln darf somit die 500. Dinner-Woche einläuten

und bekommt ausgesuchten (und aufgedrückten) Besuch.

Am Ende erhält sie für ihren Abend insgesamt sechsundzwanzig Punkte. Von Jürgen, der sich Yogi nennt, nur fünf klitzekleine. Er wird ihr auf der Wunschliste stehendes Lokal vermutlich nicht betreten.

Während Tanja in ihrer chaotischen Küche weder den Überblick noch die Gelassenheit verliert, stellen sich die anderen vier Kandidaten dem Publikum vor. Da befinden sich nicht immer alle Gesichtsausdrücke auf Kamera tauglicher Höhe. Vielleicht sind sie alle TV-Novizen? Aber jeder muss ja mal anfangen, und aller Anfang ist schwer.

Schwer, Kritik zu üben, ist es für Jannesh und Jürgen dann allerdings nicht. Nach ein paar Stunden sind sie mit der Kamera und den Daniels etwas wärmer geworden.

Doch was soll man zu einem Burger als Hauptgang auch sagen? Dass der Thunfisch nicht auf den Speiseplan gehört - fällt niemandem ein. Dafür wird der Burger an und für sich kritisiert, und dass frau bei einem perfekten Dinner nicht mit den Fingern essen möchte.

Der Nachtisch spaltet die Gemeinde. Während der eine das Rote-Bohnen-Eis für geschmacklos hält, schmeckt es der anderen. Was also könnte ich darüber sagen?

Ich enthalte mich einer genauen Punktevergabe, trinke Tee und warte ab. Es könnte noch deftig werden in dieser Woche, aber sich ebenso zum Guten wenden.

An den bislang 499 Freitagen war es auch niemals so wie es an den Montagen schien. Und dieser 500. Montag verleitet mich noch nicht zu einer Einschätzung. Ich korrigiere mich nämlich einfach ungern ... und eine Meinung bilde ich mir sowieso erst nach genauerer Kenntnis der menschlichen Schieflagen. Wenn überhaupt.

Guten Morgen, Gruß Biene


5 Kommentare:

  1. Moin @ zusammen.

    Leider habe ich z.Z. kaum Zeit, weder zum Sehen noch zum Schreiben.
    Andererseits ist es fast immer das Gleiche. Es wird mehr taktiert als gekocht.
    Nun dachte ich gestern, da kocht eine Chinesin, vielleicht mal was anderes, was sich lohnt anzusehen. Aber nein, eher noch schlimmer als sonst.
    Das Menü hatte eher etwas mit einer Dönerbude zu tun. Natürlich war die Reihenfolge auch ver-kehrt. Wie kann man erst Schweinebauch und dann Thun anbieten.
    Die GGin war zwar freundlich und wirkte sympathisch, aber ihr kochen war nur etwas zum Satt-werden, aber nie für ein pD geeignet.
    Wenn ich den Rest der Meckergesellschaft bedenke, besonders den Inder, so kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine lohnende Woche wird.

    LG von rudi im Sonnenschein - vielleicht nächste Woche wieder

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  2. Weil ich bekanntermassen nicht gerade die Mutter der Porzellankiste, wohl aber die des wahnwitzigen Vergaloppierens bin, sage ich es jetzt einfach mal wieder in aller Unverbesserlichkeit:

    Ich mochte diese kleine Tanja, die so gar keine Tanja war.

    Sie war ruhig, eloquent, wusste, was sie wollte und was sie tat.

    Dass sie nicht ganz so gut kochen konnte, wie sie dachte, liegt sicher am Alter, sie wird sich bestimmt noch entwickeln.

    Die Vorspeise gefiel mir am besten.
    Das alberne Herumreiten auf dem nicht heraus zu schmeckenden Cola-Aroma spiegelte ein wenig das nicht ganz so gehobene Niveau der dieswöchigen Gästeschar.

    Es sollte doch eigentlich klar sein, dass jenes braune Erfrischungsgetränk hier Teil einer vielfältigen Marinade ist...

    Und so war es auch: Eine 0,5l-Dose kam gerade mal daran, desweiteren Sake, Sojasoße, Gojibeere, Ingwer, Zitronengras, Knoblauch, Frühlingszwiebeln und einiges mehr...
    Darob Enttäuschung zu äußern, ist irgendwie verstiegen.

    Der Schweinebauch wurde bei moderater Temperatur lange gegart, alle Aromen hatten bestens Zeit sich miteinander zu verbinden, genau wie der seit Tagen eingelegte Kohl und die marinierten Äpfel.

    Ausgeklügelt dazu, auch die Joghurt-Gruyere-Kleckse, bezaubernd schön die Anrichtung.
    Geschmackserlebnis und Augenschmaus, die ich gerne geteilt hätte.

    Nicht ganz so gerne leider den Hauptgang. Zum einen wundere ich mich immer wieder, warum gerade bei jungen, gut informierten Menschen, Thunfisch immer noch ganz oben auf der Hippigkeitsskala steht, zum anderen staune ich Bauklötze über selbsternannte Gourmetköche, die anderen ernsthaft ein dickes Brötchen in die Flossen drücken und davon behaupten, es sei der Hauptgang eines perfekten Dinners.

    Hier sogar gänzlich als Diktat zum Fingerfood, weil komplett ohne Besteck serviert, dafür mit zentimeterdicker roter Zwiebel (schüttel) Avocado (wunder) kaltem Fisch (ekel) Fertigmajo (schimpf)

    In diesem Fall teilte ich sogar das miesepetrige Gegrummel des Moserinders, der mir ansonsten gewaltig auf den Keks ging.
    Aber wo er Recht hatte, hatte er Recht: Eine frische Majonaise anzurühren hätte keine 5 Min. gedauert, ebenso lange wie die Fertige auf zu peppen.

    Aber - Tanja weiss nicht wie man sie macht: Das ist der springende Punkt, deshalb kippte ihre erste Version auch - sie hatte keinen Senf verwendet, die Masse emulgierte nicht.

    Die beiden Dipp-Töpfchen rissen dann auch nichts mehr raus, denn ihre Basis bestand ebenfalls aus Fertigprodukten, so etwas schmeckt man einfach. Das ist nicht authentisch chinesisch, das ist authentisch "Generation Convenience".

    Die Nachspeise war eigentlich relativ gelungen, der Schokokuchen hatte einen flüssigen Kern, wäre er braun gewesen, ohne Matcha, alle hätten am Boden gelegen vor Begeisterung.
    So war das Auge nicht angetan und das rächte sich...

    Das Bohneneis Naja, ich habe immer, immer, wenn diese blöde gezuckerte Kondensmilch auftaucht ein dummes Gefühl.
    Es hat mich auch diesmal nicht getrogen, ergänzt durch stückige Bohnen, was für ein Fest!
    Nee, echt - zum Abgewöhnen, meins wär das nicht gewesen.

    Aber 7 Punkte wert war Tanjas Dinner schon, dieser leutselige Jürgen im Schafspelz, was ist das denn für `ne Kanaille?

    Heute abend werden wir schlauer, tschüß sagt Susi

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  3. Die Dinnerwoche eröffnete Tanja, eine hübsche junge Frau
    die nicht ganz ungeübt in ihrer Küche werkelte.

    Sie ging auf volles Risiko bei der Auswahl ihrer Gerichte
    und die Rechnung ging nicht auf.

    Die angebotenen Speisen sind für deutsche Gaumen dann wohl
    doch zu speziell.
    Also Tanja, Augen auf bei der Restauranteröffnung. Die deutschen Gaumen sind nicht für Experimente geeignet.

    Auch ich hätte die Vorspeise gern gegessen, das Fleisch war
    so kräftig mariniert, das hat bestimmt geschmeckt.

    Die Fettschicht war bestimmt verkocht, sichtbar war da nichts mehr.
    Als der fehlende Colageschmack kritisiert wurde, ahnte ich
    schon , was da für eine Expertenrunde am Tisch sitzt.

    Egal womit man mariniert, der Geschmack sollte doch immer sanft im Hintergrund sein, wer will schon die Süße der Cola
    am Fleisch schmecken?

    Dem Hauptgang hätte ich mich verweigert. Nicht weil ich ohne
    Besteck essen müsste, wie will man so einem Hoscher mit
    Messer und Gabel zu Leibe rücken.
    Die Zutaten waren nicht meins, so sagt man ja heute.
    In China isst man mit Stäbchen, einen Burger auch?

    Das Deesert hätte ich probiert, anhand der Zutaten weiß ich,
    es hätte mir nicht geschmeckt.
    Auch in dieser Woche gilt für mich, Gastgeberqualitäten müssen
    mit bewertet werden.
    Die nette Tanja hat 7 Punkte verdient.

    Das sehen einige nicht so, egal , wir haben Meinungsfreiheit.

    Wer beim PD mitmacht, springt ins kalte Wasser.

    Ich springe jetzt auf mein Rad, die Sonne scheint.
    Gruß Anna

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  4. oh, oh ich weiß wie man Dessert scheibt: Nachtisch.grins
    Ich muss mir mal ein Korrekturprogramm runter laden.
    Wie ich mich kenne, ignoriere ich dann die roten Warnstriche.

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    1. Aber die Rechtschreibpolizei, die hier mit liest, möchte sicher auch nicht ohne Beschäftigung sein. Einen schönen Abend für alle, Gruß Silvia

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