Donnerstag, 24. Dezember 2015

23. Dezember 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Weihnachts-Spezial - Mittwoch in Loop bei Heiner und Susanne


Aperitif: Champagner mit Granatapfel
Vorspeise: Gebeizte Kräuter-Forelle mit Radieschen-Kopfsalat, Kartoffelpuffer und Buttermilch-Chili-Dip
Hauptspeise: Schmorbraten vom Galloway mit Kirschsoße an Wintergemüse und Selleriepüree
Nachspeise: Currymousse-Torte mit karamellisierter Ananas und Fruchtsalat


Nicht lange gefackelt

hat Heiner, als er Susanne kennen lernte - und ihr nach zwei Wochen einen Heiratsantrag gemacht. Es könnte aber auch sein, dass er zwei lange Wochen brauchte, um nach den richtigen Worten für so einen wichtigen Schritt zu suchen. Nun sind sie seit zwanzig Jahren verheiratet - und sie besitzen in Loop eine Art Antiquitätenladen plus Kitscheinlage und Kuchen-Buffets für den Nachmittags-Kaffeeklatsch, wenn die Damen des Ortes laut tönen: Aber bitte mit Sahne!

Auch Susanne hat zu oft "mit Sahne" gerufen - denn nun ist sie seit einem Jahr auf einer kohlenhydratfreien Diät. Hat sie wirklich nirgendwo einen Nachtisch gegessen? Und was war mit all den anderen Kohlenhydraten in den Menüs? Gesund ist so eine Diät auf keinen Fall, und glücklich macht sie schon dreimal nicht. Aber: Nach einem realen und nicht nur gefühlten Jahr ohne Kohlenhydrate müsste sie schlank wie eine Tanne sein.

Zwei wohlerzogene Pflegekinder leben seit vier Jahren mit Heiner und Susanne, und als der achtjährige Junge sagt: "Es ist eine Ehre, in diesem schönen Haus leben zu dürfen" - kommen mir fast die Tränen. Ich mag ja schon keine dressierten Tiere ...

Dann sehe ich den Rosenkohl, den die kleine Sophie entblättert - und krame in meiner Erinnerung an die müden letzten Tage: Ist es nicht so, dass Heiner gar keinen mag?

Andererseits würde Susanne nie etwas zubereiten, was dem drögen Kerl nicht schmeckt - da bin ich ganz sicher. Das käme ja einer Bauernhof-Revolution gleich.

Unterdessen nach den Genüssen der ersten Happen sehe ich Jury-Mitglied Sascha, und er ist den Tränen nahe. Ihm fehlt sogar die Sprache, als hätte Heiners Wortkargheit bereits erste Früchte getragen und abgefärbt: Dabei ist es doch so einfach, zu sagen, wenn es einem nicht schmeckt. Und ihm schmeckt es nicht. Dass es seiner Mutter Brigitte auch nicht mundet, erleichtert ihn dann ungemein.

Die beiden Jungs sind plötzlich ebenfalls ziemlich kritisch. Und es kommt sogar die Neuigkeit zutage, dass Markus kein Rindfleisch mag ...

Zwischen all dem Suchen nach Wahrheit über ein Dinner, das so keinem richtig schmeckt - sehe ich ein paar Fotos von Heiner. Heiner mit Hunden und den Kindern - er kann ja sogar herzlich lachen!

Welcher der Daniels am Ende den drei Jungs und der Mutter und Schwiegermutter einen Tipp über die Punktevergaben der heutigen Gastgeber gegeben hat, wird vox-intern noch zu klären sein. Ein hauseigener Detektiv, vielleicht einer aus CSI Miami, ist im Einsatz.

Zwölf Punkte, je sechs pro Dinner-Paar, bekommen Heiner und Susanne. Somit geht ihre Rechnung nicht auf, und sie landen auf dem zweiten, aber auch letzten Platz. Den Gewinn teilen dürfen sich die Bottroper und Osnabrücker.

Zum preisgekrönten Kuchen, mit "Beste Torte" ausgezeichnet (oder vertue ich mich jetzt, und eine andere Torte wurde Preis gekrönt), reicht Susanne einen kleinen Schnaps mit der Vorgabe, ihn Schlückchen für Schlückchen zu genießen.

Ich nehme jetzt auch mal einen und kippe den weg wie nix. Denn alles, was Susanne von sich gibt, ist irgendwie ... nicht richtig. Meistens trifft genau das Gegenteil zu.

Einen schönen Heiligabend wünscht Biene





8 Kommentare:

  1. Der Weihnachtsmann hat meine Wünsche erfüllt, also gibt es ihn noch,
    den Mann mit dem Rauschebart.
    Die beiden Taktierer haben ihre Quittung bekommen.

    Auch ich denke , da gab es einen kleinen Tipp, man muss ja auch an uns Forenkritzler denken.

    Vox macht ja Vieles aber uns verärgert ins neue Jahr schicken, nein das tut Vox nicht.

    Ich war auch den Tränen nahe als nach dem Gesang der Kinder
    ganz kurz die Verbeugung des kleinen Jungen zu sehen war.

    In meiner Kindheit musste gut erzogene kleine Jungen einen
    "Diener" machen.

    Himmel was müssen diese Kinder durchgemacht haben bevor sie
    in diesem Paradies landeten.
    Ich glaube sie sind nicht unglücklich, sie kennen es schlechter.

    Nun verabschiede ich mich hier in den Weihnachtsstress.

    Silvia, Susi und Rudi aber auch allen hier Lesenden wünsche
    ich ein frohes Weihnachtsfest im Kreis eurer Lieben.
    Esst nicht so viel Torte!!!
    Ihr habt die Folgen gesehen.

    Gruß eure geschaffte Anna

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    1. Dir - und allen Lesern - auch einen schönen Heiligabend. - Aber wir lesen uns nicht erst im Neuen Jahr wieder, denn nächste Woche gibt es auch ein Drei-Tage-Dinner. Wenn ich das richtig erinnere, so haben die im letzten Jahr an Weihnachten eine Wiederholung gezeigt. Liebe Grüße, Silvia

      Und mir fällt sicher noch hier und da ein Thema ein, über das ich in den nächsten Tagen schreiben kann.

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    2. Liebe Anna, du hast glaube ich, mit deinem scharfen Auge - was die untergründigen menschlichen Aspekte angeht, mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen:

      Die Kinder kennen es bestimmt schlechter und unglücklich sind sie da nicht, das glaube ich auch kein bißchen.
      Was wie Dressur rüberkam, ist glaube ich, eher das kindliche Bemühen, die Besten aller kinder sein zu wollen, als Belohnung, aufgenommen worden zu sein.

      Ich selber bin mit meiner Schwester, mit 10, nach Jahren bei meiner alkoholkranken Mutter zu meinem Vater und Stiefmutter gekommen.
      Beide waren uns so fremd wie Pflegeeltern, beide hatten und wollten eigentlich keine Kinder, haben aber ihr Bestes gegeben.

      Meine Muttr war eine gebildete Mittelschichtsfrau, die - typisch frühe 60er - alleine zuhause soff.
      Die Scheidung , da war ich grade 3, hatte sie nie verwunden, war voller Hass auf meinen reichen Vater und seine neue Frau.

      Die damalige Trennung von unserer Mutter hat uns zwar schier zerrissen, aber die neue verlässliche Sicherheit, die geregelten Strukturen, der feste Rhythmus in unserem neuen Zuhause waren Balssam für meine Schwester und gerade für mich.

      Als Älteste hatte ich für ein Kind unvorstellbare Dinge gesehen und erlebt, mich als Grundschülerin wie eine Mutter um meine Mutter und Geschwister kümmern müssen. (Der Grund dafür, warum ich schon so früh kochen konnte...)

      Mit 11 Jahren hat mich zum 1.Mal ein Neurologe untersucht, nach 3 Jahren Migräne, war ich das 1. Mal beim Zahnarzt, bekam ich eine Brille, weil ziemlich kurzsichtig, machte ich doch noch die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium erfolgreich nach...

      Und wir hatten ein repräsentatives Zuhause, alles vorzeigbar, wir taten alles, um dieses Bild nach Kräften zu bereichern.

      Trotzdem merkten meine Schwester und ich natürlich immer, das das nicht von innen kam, dass es nur ein dekoratives Bild war, aber es war auch eine tiefe Sehnsucht in uns, nach etwas, dass wir nie hatten: Familie, Normalität, Leichtigkeit, Alltag, Sicherheit, Routine und ja, auch mal Langeweile...

      Ich konnte die Kinder so gut verstehen, alles, was sie von sich gaben, haben sie von sich aus getan, da bin ich überzeugt.

      Und, so wenig ich Heiner und Susanne als Dinnerteilnehmer schätze, so sehr glaube ich, dass der dröge Typ und die Tortenpusselige Frau genau die richtig geerdeten Menschen sind, um für die aufgeweckten Zwillinge festen Boden zu bilden.

      Pflegeeltern zu sein, in dem Rahmen, wie Heiner und Susanne das tun, ist eine anspruchvoller Job, ganz besonders emotional, denn man steht auch in ständigem Kontakt, Konkurrenz und Auseinandersetzung mit den leiblichen Eltern der Kinder.
      Wenn Leute da mit finanziellen Gewinnaspekten lästern, ist das einfach nur böse und hohl.

      So das musste ich gerechterweise mal loswerden, leider hatte ich gestern kein Minütchen übrig...

      euch allen schöne Tage wünscht Susi, und Regine: Ja, jetzt kannste mal sehen, wenn ich mich über das Wetter hier beklage, usselig: So isses!

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    3. Letztendlich sind das alles nur Spekulationen, und es ist vielleicht ganz anders. Zum Beispiel gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kinder ein gutes Zuhause hatten - und ihre Eltern verstorben sind ... Frohe Weihnachten, Gruß Silvia

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  2. Moin @ zusammen.

    Auf zu Susanne und Heiner, zu Familie Grinch mit getrimmten Pflegekindern.
    Um es kurz zu machen, das war nix. Mit Heiners Worten gesagt: „Da muss mehr kommen.“
    Herrlich dass ich Heiner beim Einkauf erleben durfte. Da kommt selbst Loriot nicht mit. – lol -
    Die VS war vielleicht nicht so schlecht, aber alles in der Buttermilchsuppe ertränkt kam nicht an.
    Welch ein Quark, dass Heiner auf einmal doch Rosenkohl mochte.
    Dass er eine Lieblingstorte hat, obwohl er nicht gerne süß mag.
    Komisch, dass die Gäste sie zu süß fanden.
    Heiner konnte neben dem Topf mit der Sellerie bewegungslos stehen bleiben, bis er weich war.
    Nun das muss man ihm mal erst nachmachen.
    Erstaunt waren die Gäste, dass ein Schottisches Hochlandrind (Galloways) wie Rindfleisch schmeckt. Welch ein Knüller. Allerdings finde ich es schade aus solch einem Fleisch einen Schmorbraten zu machen.
    Die Currytorte war nicht preisgekrönt, sondern sie hatte anderen gut geschmeckt.
    Alle Gäste fanden den Currygeschmack zu extrem. Wenn dazu Korn schmeckt, so muss sie ja grausam gewesen sein. Vielleicht hätte man eine Bratwurst dazu reichen sollen.
    Susanne lobte sich endlos und Heiner nickte stumm dazu.
    Wie sie bis zu 20 Torten an Samstagen erstellen will, ist mir mehr als nur ein Rätsel.
    Das klang nach Frau Münchhausen.
    Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass in dem Dorf, quasi in der Einöde, so viele Leute das Cafe besuchen.
    Mir war es egal ob das Essen keinerlei Geschmack hatte, oder die Gäste nur etwas zurückgaben.
    Familie Grinch wurde verdient Letzter.
    Das Abschlussbild, wie die 4 Gewinner feierten und Susanne und Heiner trocken, wie immer,
    daneben standen - Frohe Weihnachten.

    Allen einen schönen und friedlichen hl. Abend, mit wohlschmeckenden Speisen und fröhlichem Beisammensein. Das kann auch Kartoffelsalat mit Würstchen sein.
    Vielleicht Galloway-Würstchen. – schrei -

    Rudi Wichtel

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    1. Bei uns gibt es wie immer Pfefferpotthast. Den Brauch mit Kartoffelsalat und Würstchen habe ich noch nie verstanden. Schmeckt auch mal gut, aber an Heiligabend? Gruß Silvia

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  3. Wir sind seit einigen Tagen wieder im trüben, grauen, regnerischen und stürmischen Norden eingetroffen. Ich wusste gar nicht mehr, wie usselig und bäh Wetter sein kann.

    Ich wünsche Euch auf diesem Wege schöne, friedliche und leckere Weihnachtsfeiertage und kommt gut mit einem Glaserl Sekt ins Neue Jahr!

    Liebe Weihnachtsgrüße aus dem heute mal überraschenderweise hellen Laboe wünscht Regine und bis nächstes Jahr zur gewohnten Dinnerzeit!

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