Donnerstag, 17. Dezember 2015

16. Dezember 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Hamburg bei Sophie

Lissy
Aperitif: Rosé-Champagner
Vorspeise: Sellerie-Trüffel-Raviolo in Nussbutter mit Pecorino-Schaum und frittiertem Eigelb
Hauptspeise: Rinderfilet „Zwiebelrostbraten-Style“ mit Käsespätzle und Salat
Nachspeise: Mississippi Mud Pie mit Orangensoße und Vanilleeis


Sophies Welt

findet heute in der Küche statt. Doch in ein paar Jahren möchte sie sich als Allgemeinmedizinerin auf dem Lande niederlassen. Und um die ersten Patienten zu rekrutieren, mischt sie Zutaten und Flüssigkeiten für eine perfekte Dinner-Runde.

Plan geglückt: Gabriela und Julian überlegen, ob sie später zur medizinischen Versorgung aufs Land fahren. Vorschusslorbeeren für eine super medizinische Karriere gibt die Frau, die sich mit Mode befasst, schon mal ohne Ende ab. Wenn sich eine auskennt, dann sie. Und ob sie in der Kartei als Hypochonderin oder als schwierige Patientin einen geheimen Vermerk auf ihrer Karteikarte bekommt - werden wir leider nicht mehr erfahren.

Meine Gabriela-Diagnose: Unheilbar selbst verliebt und affektiert vornehm.

Sie wäre gern eine Gräfin. Und als solches Traumgeschöpf bietet sie Julian ihren bereits benutzen und halb leer gegessenen Teller zum weiteren Genuss der restlichen darauf befindlichen Speisen an.

Oh je - das ist schlimmer als ein Katzenhaar in Julians Getränk oder eines auf Slys Teller.

Sophie bedauert die zwei Katzenhaare aufrichtig, und ebenso ehrlich meint sie, in ein paar Jahren würde sie besser kochen als heute.

Falls sie bis dahin noch Zeit und Muße findet, sich kochtechnisch weiter zu bilden. Denn der Beruf der Landärztin ist wohl deshalb nicht heiß begehrt, weil er vollen Einsatz rund um die Uhr fordern kann.

Und so schlecht finde ich ihr Menü nun überhaupt nicht.

Dass Gabriela ihr Rinderfilet unbedingt durch gebraten haben will, entspricht allerdings einer posthumen Verhunzung des schönen Teils vom guten Fleisch. Keine Ahnung vom Genießen, aber davon jede Menge ...

Auch Julian holt den Kritiker raus: Was andere gut bewerten, bekommt von ihm sein Fett weg. Und im Nu geht mir sein "Humor um jeden Preis" preisverdächtig auf die Nerven. Kein Satz ohne Joke!

Sophie wird es im Nachhinein vielleicht mögen, denn neben anderen Hobbies liebt sie Comics. Da haben es ihr die bösen Figuren im Gezeichneten besonders angetan, weil sie viel interessanter seien als die guten. Am liebsten mag sie den Joker.

In diesem Spiel gibt Gabriela den Joker mit der Sechs-Punkte-Tafel.

Insgesamt bekommt Sophie neunundzwanzig Punkte. Sie wird es verwinden, nun die vorläufig letzte Position einzunehmen.

Und nach der Ausstrahlung der Sendung kann sie in ihrem Hamburger Kneipenchor vielleicht das Lied "Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord ..." anstimmen. Nur so, zum Runterkommen. Das ist keinesfalls ein Synonym.

Guten Morgen, Gruß Biene


2 Kommentare:

  1. Wir lagen direkt in Hamburg und hatten die Pest an Bord!

    Genau!
    Das Lieblingswort von Sophie, die mir trotz ihres
    manchmal sehr aufgesetzt wirkenden Getues, immer noch
    die liebste Kandidatin dieser Runde ist.


    Sie liebt ihre sehr langhaarigen Katzen, das ist ja kein Fehler.
    Ein Fehler von Vox ist es uns die Hopserei über Tische und
    Stühle zu zeigen.
    Vox, wir wissen, dass Katzen so etwas tun.

    Mit ein paar aufgewirbelten Haaren war zu rechnen. Da kann Sophie noch so viel putzen, ist nun mal so. Punkt und Schwamm
    drüber.....oder eben Punkteabzug.

    Von Julian hätte ich das nicht erwartet.
    Er hatte doch gar keins erwischt.

    Sophie hatte wunderbares Brot gebacken, sie hat natürlich
    kein komplettes Service von Oma gehabt oder hat mit der
    Toleranz ihrer Mitstreiter gerechnet, die bei einer Studentin
    nicht den perfekten Hausstand erwarten dürfen.
    Vorspeise schien gelungen.
    Hauptspeise wurde gelobt, Ela bekam ihr Steak als Schuhsohle,
    perfekt wie sie sagte, Julian kritisierte die fehlende Würze.

    Tja, wenn einem weiter nix einfällt, das Argument kann man
    nicht widerlegen.
    Da hilft nur eine kleine Batterie von Streuern auf dem Tisch
    was ja nun auch als unfein gilt.
    Sieht man auch in guten Lokalen und kein Koch wird ohnmächtig
    wenn so ein Salzliebhaber etwas nachhilft.

    Schlimmer sind versalzene Speisen, da kann man kritisieren.

    Das Dessert sah wirklich nicht sehr ansprechend aus.
    Sophie dafür um so mehr.
    Ich hätte ihr gestern acht Punkte gegeben.
    Auch weil sie so eine nette Person ist.
    Gastgeberqualitäten haben auch ein Pünktchen verdient.

    Hurrrraaa, es wird Frühling.Anna

    AntwortenLöschen
  2. Schön, dass es so etwas noch gibt:

    Ein junger frischer Mensch wie Sophie, mutig genug, ihr Kochtalent mit 4 anderen zu messen und dennoch nicht mit Verbissenheit, Taktiererei oder Missgunst geschlagen zu sein.

    Und alle Achtung: Wer mit 27 jungen Jahren schon so ausgereift kochen kann, dessen Auftreten könnte zu Recht selbstbewusst daher kommen.

    Bei Sophie ist aber immer angenehme Bescheidenheit und trockener Pragmatismus dominant mit dabei.

    Davon könnten sich andere Teilnehmer mehr als eine Scheibe abschneiden.

    Ihre Studentenbude mag zwar klein und verkramt sein, ihr Menü war ein Großes und sie hat alles vor unseren Augen kompetent zubereitet.

    Vorspeise:

    Nudelteig, unter erschwerten Bedingungen, super hin bekommen, Füllung traumhaft lecker, mit Sahne gekochter Sellerie, sparsam - hauptsächlich mit Muskat gewürzt, um dem Trüffel die Hauptrolle zu überlassen...

    Den hat sie dann auch opulent dazu gehobelt, das Schäumchen, ein Träumchen, mit Pecorino, schöne Idee!

    Wie kann man da nur über Tellergrößen nörgeln????

    Und, was das Würzen betrifft:
    Gerade die sanften Aromen, im diffizilen Zusammenspiel, sollten die Balance behalten.

    Ich mußte den umgekehrten Weg (wie Sophie) gehen:
    Mußte lange lernen, weniger zu würzen, so wie Sophie sich mehr trauen werden wird, mit der Zeit - und wenn es passt.

    Das Hauptgericht wurde ebenfalls korrekt abgeliefert:

    Schönes Filet, auf (schwachsinnige) Gästewünsche ist Sophie eingegangen, hat eine superschöne Sosse nach allen Regeln der Kunst angefertigt, nur die Kasspätzle fand ich unpassend pampig zu diesem feinen Gang, den frischen Salat dagegen toll.
    Mir hätte eine Scheibe vom köstlichen selbstgebackenen Brot vollauf gereicht.

    Und das Dessert war endlich mal etwas Neues!

    Den Mudpie kannte ich noch nicht - wird nachgemacht, kein kalter Hund mehr!

    Die Kombi mit Orangensosse - einfach göttlich!

    Und das Vanilleeis - mal eben so raus gehauen, cremig und fein, das hat sie schön gemacht, die Sophie.

    Für mich bisher die beste Köchin der Woche.

    Ihre Gäste: Lächerliche Stiesel, an Katzenhaare glaube ich nie und nimmer.
    Sophie hatte alles clean gemacht, wenn diese Kletterdinger nicht überall zu sehen gewesen wären, kein Mensch hätte ein Thema draus gemacht - wetten?

    Aus dem Regen grüßt Susi

    AntwortenLöschen