Samstag, 19. Dezember 2015

18. Dezember 2015 - ARD - Der kleine Lord -


Der kleine Lord

Über den Inhalt dieses Evergreens muss ich keine Worte verlieren. Fast jeder kennt die Geschichte um den süßen Cedric, und Generationen von Zuschauern gucken alljährlich wieder rein, wenn der kleine Lord Fauntleroy die Herzen des grimmigen Großvaters und der gesamten Grafschaft erreicht.

Niemals gab es einen süßeren Film-Jungen, der mit blonder, schulterlanger Mähne dem Großvater zeigt, wo der Weg lang geht.

Aufgewachsen in der Bronx New Yorks als Sohn eines verstorbenen Grafen und seiner Frau, der Schneiderin, die an Feinheit und Vornehmheit locker den Earl of Dorincourt übertrifft. Ach, wie herrlich süß ist sie, die ungeliebte Schwiegertochter. Wie uneigennützig verdingt sie sich später in der Grafschaft des Earls und kümmert sich um die Ärmsten der Armen.

Aber Cedric ist ein Kind - und nicht nur das seiner Mutter, sondern auch eines seiner Umgebung. Und da ist er nicht nur mit einem Gemischtwarenhändler und einem Schuhputzer befreundet - sondern ... muss auch zur Schule gehen.

Zwar verhilft ihm die elegante und feingeistige Mama zur abegehobenen Sprachfindung und zum Gut-Sein, aber sie ist nicht anwesend, wenn Cedric in die Schule geht und dort auf andere Kaliber trifft.

Seine blonden schulterlangen Haare und sein sanftes bis penetrant liebes Wesen machen ihn zum perfekten Opfer,

und viel zu lachen hat er nicht in der Schule, Überdies strebt er nach immer mehr Wissen, was die anderen misstrauisch und böse macht: Einen Streber in ihrer Mitte können sie so gut brauchen wie Ratten im Haus.

Und es gibt viele Ratten in vielen Häusern in New York. Die werden bekämpft, wie Cedric bekämpft wird. Es zählen die Gesetze der Straßen - und die sind bitter für den Blondschopf.

Aber clever wie er ist, verliert er weder sein Gesicht noch all die Freuden und er trägt auch keinerlei Blessuren im schönen Antlitz, die  er seiner Frau Mama zeigen kann, weil er sich vor den Tritten der anderen zu Boden wirft und sein Gesicht im Asphalt verbirgt. Ein angepasstes Kind gegenüber den Erwachsenen, und ein unterlegenes gegenüber der eigenen Generation.

Als unverbesserlicher  Gutmensch kommt er nach England, und er taut sogar den von Menschen schwer enttäuschten Großvater auf.

Ein Märchen - wie es nie in der Wirklichkeit hätte stattfinden können, geht seinen Weg. Und ob er vielleicht dem Großvater in der Realität nicht unähnlich gewesen wäre, ist die Frage - aber zu dieser süßen Geschichte verbieten sich alle Fragen. Man nimmt sie so hin wie sie verfilmt wurde

... und guckt sie jedes Jahr wieder. Weil sie so schön und so unwirklich ist.



Guten Abend, Gruß Biene




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen