Montag, 7. Dezember 2015

6. Dezember 2015 - ARD - Tatort München - Einmal wirklich sterben

Foto: I. N.

Einmal wirklich sterben

denkt sich vermutlich die psychisch schwer gestörte Emma, denn vor vielen Jahren hatte ihr Vater die ganze Familie ausgelöscht und nur sie verschont.

Nun wird die Lebensgefährtin des Vaters getötet, während er schwer verletzt überlebt und im Krankenhaus erst am Ende des Krimis wieder die Augen öffnet.

Gerade noch früh genug, um sicher zu gehen, dass die wirkliche Täterin überführt wird.

Unterdessen entführt Emma Quirin: Er ist der traumatisierte Sohn der Lebensgefährtin ihres Vaters. Doch in ihren Augen ist es keine Entführung, denn sie will dem Kind helfen. Weil ihr niemand geholfen hatte nach dem Drama. Schwer vorstellbar, aber möglich.

Dass Emma sich zu Tieren hingezogen fühlt, ist eine weitere Logik des Films, denn sie arbeitet als Pflegerin in einem Zoo.

Nicht wirklich schlüssig erklären lassen sich derartige Familiendramen. Ein erweiterter Suizid in der eigenen Familie ist eben ein psychologischer Grenzgang, und oft schaffen es die Täter, sich selber nach ihren Morden die Leben zu nehmen. Das ist damals bei Emmas Vaters gescheitert. Er wurde gerettet.

Endlich wieder einmal ein Tatort, wie man ihn sich vorstellt: Ohne einen vermeintlich intellektuellen Anstrich, mit in sich schlüssigen Figuren und einer dramatischen Handlung.

Bis zum Schluss ist Emma die Tatverdächtige. Zum Glück schlägt dann das Opfer, das einmal auch Täter war, die Augen wieder auf ...

Denn oft stumm und hilflos und nicht mehr wirklich in dieser Welt lebend, ist Emma kein rächendes, sondern ein resignierendes Opfer. Selbst ihre ureigene Art, Quirin vor seinen ihn künftig begleitenden Dämonen zu retten - und ihm Gift zu trinken zu geben, schafft sie im letzten Moment nicht. Sie sagt zu ihm das, was auch ihr Vater zu ihr sagte: Lauf! Lauf, Quirin! Und er läuft. Mit seinem Trauma im Gepäck, an dem die Psychologen nun arbeiten müssen ...

Emma stirbt nun endlich wirklich. - Während ihre Freundin, Partnerin und Kampfsport-Trainerin im Verhör sitzt und alle Schuld auf Emma schiebt.

Doch, wie gesagt, das Opfer hat die Augen geöffnet. Er wird sich erinnern.

Viereinhalb von fünf möglichen Sternen von hier aus.

Guten Morgen, Gruß Biene

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