Freitag, 11. Dezember 2015

10. Dezember 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Dormagen bei Angelika



Aperitif: Mio Amico Biagio
Vorspeise: Reibekuchen mit allem, was in Düsseldorf dazu serviert wird (Lachs, Kräuterquark, Rübenkraut, Apfelmus & Schwarzbrot)
Hauptspeise: Rheinischer Sauerbraten (selbstgemachte Knödel, Rot- und Rosenkohl)
Nachspeise: Biertorte, natürlich mit Altbier


Fährt Motorrad - sucht Gang

Ob Angelika die von Vox zur Auswahl an Gang-Mitgliedern gebotene Runde den nötigen Kick für gemeinsame Motorrad-Touren geben würde, ist ziemlich fraglich.

Der eine begießt lieber Pflanzen und Blumen in seinem Schrebergarten, während die andere von einem eigenen chinesischen Lokal träumt und ein dritter würde erst einmal lange darüber diskutieren, welches Motorrad überhaupt perfekt und geeignet wäre. Nicole könnte sich ihre Nägel abbrechen. So wird das nichts mit der neuen Mopped-Gang vom Niederrhein.

Doch die alte Dinner-Tradition des Betten-Lümmelns wird gern wieder aufgegriffen, damit wir nicht vergessen, dass es eine Weile ganz ohne dieses undekorative Dahinfläzen in und auf fremden Betten ging.

Angelika kauft erst einmal starthilf- und werbemässig in einem Restaurant ein - und beschnuppert den Rosenkohl. Der riecht nach rein gar nichts, so wie es auch überhaupt nichts bedeutet, wie viele Punkte Jannesh am Ende des Dinners verteilt - heute sind es sechs. Das riecht nur und ausschließlich nach Kalkül.

Während irgendwer fragt, ob das Rübenkraut selbst gemacht ist - ist das Tanja, die hundert Fertigsoßen zu einem Gesamtkunstwerk zusammen gesetzt hat? - mag Jannesh kein Bier in seinem Nachtisch. Dass er am Ende kein Bier aus dem lecker aussehenden Kuchen heraus schmeckt, ist ein klarer Fall für einen Punkteabzug. Wie viele Zähler hätte er erst abziehen können, wenn der Kuchen wirklich nach Altbier geschmeckt hätte?

Vielleicht in Kenntnis der schwierigen Gemengelage, hält Angelika die 7-Punkte-Rede: Schon vor der Aufzeichnung hat sie sich vorgenommen, für jedes Dinner mindestens sieben Punkte zu vergeben - ob es ihr schmecken würde oder nicht.

Solche Pläne verfolgt Jannesh nicht, hat er doch anderes im Blick. Vom Ehrgeiz zerfressen, ebnet er den Punkteregen für sein eigenes Dinner.

Es wird Angelika nicht stören, nur siebenundzwanzig Punkte abgesahnt zu haben. Von der oberflächlichen, auf den äußeren Schein bedachten Modebranche hat sie vor langer Zeit in ein bodenständiges Unternehmen gewechselt, in dem Schickimicki keine Rolle spielt.

Und dieser kleine Rückfall in die Scheinwelt des Fernsehens wird sie nicht weiter belasten. Sie schwingt sich danach einfach auf ihr Motorrad und fährt sich den Frust aus der Seele.

Tanja könnte ihren Frust beim Aufräumen ihrer Küche los werden.

Während ich für Jannesh leider keinen Frustabbau-Plan auf dem Zettel habe, falls er am letzten Abend nicht als Gewinner aus der Show hervorgeht. Immerhin kann er nicht mal mehr der Gewinner der Herzen werden.

Doch gebt dem Niederrhein eine nächste Chance, denn die Landschaft ist vielerorts recht schön, wenn auch ziemlich platt und berechenbar. Und die Leute sind wie überall: Es gibt sonne und sonne. Und viel Regen.

Guten Morgen, Gruß Biene




4 Kommentare:

  1. Tag vier am Niederrhein und es hat sich nicht viel verändert. Da saß nun gestern wieder zusammen, was nicht wirklich zusammen passte. Auf der einen Seite die Spaßfraktion, die sich über jede noch so simple Bemerkung beömmeln und Yogis Witze immer kurz davor sind, ins Schlüpfrige und Anzügliche abzudriften. Tanja übernimmt in dieser Konstellation bereitwillig das gackernde Huhn. Wie passend dazu, dass die Zwischeninterviews mal wieder in einem fremden Bett stattfanden.

    Auf der anderen Seite die Spaßbremsenfraktion, die Rollen teilen sich der Chefkritiker und Nicole. Nicole versteckt sich den ganzen Abend unter ihrem Louis Vuitton Schal und ist eher nur ein dekoratives Element. Jannesh hinterlässt bei mir so langsam den Eindruck, seine Mitstreiter sind ganz einfach unter seinem Niveau und vor allem unter seinem Kochniveau. Aber Tag fünf naht!

    Und mittendrin Angelika, die an ihrem Abend in dieser Runde manchmal seltsam verloren wirkte und so gar nicht dazu passte. Überhaupt war die Stimmung eher gedämpft. Von Yogis und Tanjas diversen Lachflashs mal abgesehen, saßen teilweise das Schweigen und die Langeweile mit am Tisch. Und lustlose und nicht wirklich interessierte Fragen nach den Hobbys der Gastgeberin oder der Herstellung des Rotkrauts tragen auch nicht unbedingt zu einem gelungenen Abend dazu bei. Das war weit entfernt von netter Unterhaltung im Smalltalkbereich.

    Angelika hätte für ihren Abend andere Gäste verdient. Sie war eine herzliche, zuweilen auch aufgeregte Gastgeberin, aber chancenlos mit ihrem Hausmannskost-Dinner und der gecasteten Meute, die mit an ihrem Tisch saßen.

    Aber heute Abend werden wir ja sehen und staunen, wie man alles goldrichtig für ein perfektes Dinner macht, denn es kocht der Krümelkacker und Erbsenzähler Jannesh.

    Hier ist Tag zwei mit Sonne! Sowas aber auch. Liebe Grüße sendet Regine

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  2. Endlich mal: Ein Mensch der klar ist mit sich und der Welt.

    Angelika hat ihr eigenes Lebens- und Beziehungsmodell, ihre ganz individuellen moralischen Massstäbe z.B. dafür, was gerechte Punkte bedeuten: So gibt sie jedem als Vorschuß einen großzügigen Teilnahmebonus.
    Das macht sie vorher mit sich selbst ab, braucht es mit niemandem zu diskutieren.

    Ebenso klar ist ihr "Dinner im Heimweh-Restaurant"
    Ohne Schnörkel und kreative Verbiegungen, aber sorgfältig und mit allem, was dazu gehört, setzt Angelika ihre klassischen Menü-Bestandteile um.

    Du kriegst, was du siehst - genau wie das "Mopped" der gestandenen Frau eine ehrliche schwere Maschine im Hubraumbereich über 1000 ist, denn sie hat es nicht nötig, als einer dieser Ü-50-Easy-Rider-Affen auf tiefergelegten Choppern über die Alleen zu schrubben.
    (Wenn die dann Helm und Spiegelbrille abnehmen, siehst du sofort den stellvertretenden Leiter der Sparkassenzweigstelle in dem eben noch wilden Rocker...

    Nicht so Angelika, die ist wie ihr Essen: Bodenständig und ehrlich.

    Die Vorspeise bot superfrische Reibekuchen mit Lachs, Kräuterquark und Apfelmus - lecker, da gibt`s nix!
    (Ist das Rübenkraut selbstgemacht? Ja, hackt`s noch?)

    Beim Hauptgang wurde das Trumm von Hüftbraten 7 Tage lang in köstlichen Dingen eingelegt - wie es sich gehört, einschließlich Printen.

    Danach schön angebraten und 7 Std bei 90° im Ofen gegart, das Fleisch muss der Hammer gewesen sein, mürbe und saftig zugleich.

    Dazu die dunkle Soße mit Rosinen und der frische, lecker abgeschmeckte Rotkohl - das war toll umgesetzt.

    Was mir nicht so gefiel, waren die sehr festen Knödel, fluffige halb und halb Kartoffelknödel hat meine rheinische Oma immer dazu gemacht - und den Rosenkohl, fand ich schlicht überflüssig.

    Aber alles, was dieses Gericht so lecker macht, dass man nicht aufhören kann, alles zusammen auf die Gabel zu schieben und ab in die Luke, bevor der Teller leer ist, war vorbildlich vorhanden.
    Warum sonst hätte Jannesh fast aufessen sollen?

    Auch den Nachtisch fand ich delikat, was wegen dieser Biergeschichte leider unterging:

    Ein lockerer Schokoladenteig, unterbrochen von frischer Mascapone-Sahne-Creme mit deutlicher Limonennote.
    Schlanke Tortenstücke mit säuerlich-frischem Obst, ein weitaus besseres Dessert als Schichtdinger, in fertigen Blätterteig gewickelte Apfelscheiben oder gar gefrorene Kondensmilchbohnen.

    Angelikas Dinner wurde unterschätzt, weil sie nicht viel Wind um sich macht. Sie wird es verschmerzen, da bin ich sicher.

    "Dinner im Heimweh Restaurant" ist einer meiner liebsten Romane von meiner liebsten Anne Tyler ein schönes Buch...

    Hier wird es gar nicht hell heute, mach mir jetzt erstmal `n Käffchen, tschüß sagt Susi

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    1. Hier ist es jetzt so dunkel wie es am gesamten Tag war, Regen ohne Ende und dann kocht auch gleich noch Jannesh. Aber mein Adventskalenderbeitrag für morgen beinhaltet auch einen indischen Koch, einen Super-Koch und einen ganz lieben Menschen. Gruß Silvia

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  3. Heute mal verspätet, wenn ich es früh nicht schaffe zu senfen,dann wird es eng.

    Gestern sahen wir meine Lieblingskandidatin.
    Sie war es deshalb, weil sie auf mich ehrlich wirkte.
    .

    Das was sie gestern kochte war gute Hausmannskost.
    Es war doch klar, dass wieder jemand Bier im Nachtisch suchte
    und unser Jonnosch auch keinen Sauerbraten mag.

    Muss man doch berücksichtigen.

    Es war wie immer in dieser Woche ziemlich langweilig aber
    zumindest Tanja hat sich amüsiert.

    Die Ursachen ihrer Lachanfälle blieben uns weitgehend verschlossen, ist aber unwichtig.

    Biene ich schließe mich deiner Meinung an, die Kandidatin
    wird ihre schlechte Benotung zur Kenntnis nehmen und zur
    Tagesordnung übergehen.

    Heute möchte ich kein Siegermenü sehen.
    Warum nicht? weil ich manchmal zickig bin.

    Gruß Anna

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