Freitag, 4. April 2014

Simply The Best

Thomas kocht in Gütersloh, aber ich hörte, er kommt aus Bielefeld. Da manche meinen, es gäbe diese Stadt gar nicht oder Bielefeld sei zumindest nicht von dieser Welt, ist es logisch, dass Thomas kocht, als sei auch er nicht von dieser Welt.

Völlig losgelöst von den meist erfolglosen Kochversuchen vieler Vox-Kandidaten, zieht er sein Ding mit Bravour, aber auch Verbissenheit durch. Und was auf den Tisch kommt, gleicht einem Traum-Dinner.

Den Studenten habe ich ihm persönlich sowieso nicht abgenommen, aber ob er der Koch ist, der in einem Restaurant die Gäste glücklich macht, weiß ich natürlich immer noch nicht. Aller Anschein weist darauf hin. Und zudem ist erkennbar: Auch Vox fischt nicht immer nur im Trüben, sondern hat auch mal ein glückliches Händchen.

Und das in dieser Woche bisher sogar schon zum zweitenmal: Denke ich an Lucas' Küche, so ist sie nur einen winzigen Ticken weniger gewieft. Leider vergibt der Essener am Ende nur sieben Punkte für das Menue seines Kontrahenten. Ein bisschen mager, ein bisschen taktierend und ein bisschen enttäuschend für den Zuschauer.

Aber was will man erwarten: Da kocht mal einer aus dem Ruhrpott ein hervorragendes Dinner - und dann soll er sich auch noch als Mensch in Fairneß üben? Ist doch wirklich zuviel verlangt. Wir wollen ja nie aus den Augen verlieren, über den Pott  zu meckern. Sowohl über die Töpfe als auch über den Pott selber.

Manfred ist der Abiturient in der Königsklasse der Small-Talker. Es bleiben nach dieser Woche keine kochtechnischen Fragen offen: Manni konnte sie alle beantworten. Und er gibt gern den Klugscheißer. Heute darf er seinen Worten Taten folgen lassen.

Was mir nicht gefällt in Thomas' Küche, sind die ständig deckel- und somit schutzlosen Töpfe, die überall herum stehen. Ist ebenfalls nicht so prickelnd, jedes winzige Gemüsestückchen einzeln mit der Hand auf den Teller reisen zu lassen. Aber so kennt man das auch von den Fernsehköchen, ob sie Sterne haben oder Eintagsfliegen sind.

Eine Kopfmassage, wie sie Claudia von Manfred zwischen den Gängen einfordert, ist auch nicht gerade appetitanregend.

Verdient mit einem Punkt Vorsprung marschiert der Liebhaber kleinkarierter Hemden und einer Sturmfrisur an die Spitze einer voxxigen Super-Küchen-Veranstaltung.

Lucas wird schon dafür sorgen, dass Manni mit seinem heutigen Dinner nicht noch allen davon marschiert und die Siegprämie von immerhin 5.000 Euro einstecken kann.

Einen Sieger der Herzen habe ich in dieser Woche nicht gefunden, und es wird vermutlich auch nicht auf den letzten Drücker passieren - aber Thomas ist bisher der absolut beste Koch der Woche. Das ist ja das eigentlich Angestrebte. Klassenziel mit viel Klasse erreicht!

Was brauchen wir viele Herzen, wenn es so lecker aussieht!

Guten Morgen, Gruß Biene

2 Kommentare:

  1. Guten Morgen,

    mir hat das Menue auch rundum gefallen, nur auf den Schaum beim Dessert hätte ich verzichten können, optisch, geschmacklich kann ich ja nicht mitreden.

    Thomas ist in meinen Augen, wie ich schon vor ein paar Tagen schrieb, der Profi.
    Ich stelle mal die Vermutung an, dass er erst eine Kochlehre absolvierte und erst danach mit dem Studium begann.
    Wäre so für mich schlüssig, wenn ich seine fachlichen Äußerungen zu Lebensmitteln und dann die Handhabung damit in der Küche bedenke.

    Bis gestern Abend war mir der kleine Taktierer ganz sympathisch.....

    Heute Abend gibt es des Rätsels Lösung, auf die ich trotz einer bisher eher langweiligen Kochwoche nun doch gespannt bin.

    Grüße von FrauAllerlei

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  2. Danke Bienchen,
    dein Kommentar war spitze.
    Gruß Aloha

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