Mittwoch, 16. April 2014

15. April 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Osterwoche/Dienstag in Köln bei Daniel

Wenn der Vorhang fällt

kommt hinter der polarisierenden Maskerade vielleicht ein ganz anderer Daniel zum Vorschein: Er war sicher mal ein wirklich netter Typ - und ist es womöglich immer noch.

Aber in der Sendung "Das perfekte Dinner" sieht man einen bis zum Anschlag aufgeblähten Typen, der sein Geschäfts-Gen gnadenlos auslebt und dabei niemals sein strahlendes antrainiertes Lächeln verliert. Mit einem einzigen Gesichtsausdruck kann er es mit so manchem Schauspieler locker aufnehmen.

Inzwischen hätte die Welt untergehen können - aber Daniel würde weiter den Schnick-Schnack erster Güte, der ihn umgibt, erklären, angepreisen ... und sogleich auch noch verticken, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte.

Daniel ist Schreinermeister und beschäftigt sich viel mit Küchen, aber auch mit anderen Dingen, die geradezu nach seinem erlesenen Geschmack schreien.

Ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen, der natürlich auch einen Hans-Dampf-Garer besitzt neben all dem anderen, was er sonst noch besitzt. Bescheidenheit und maßvolle Gelassenheit gehört nicht dazu. Aber es hat für mich den Anschein, als hätte er sich diese Eigenschaften abtrainiert.

Wer Küchen designt, muss folglich nicht auch noch wie ein Meister kochen können. Aber insgesamt gefiel mir das Ergebnis, obwohl ich selber Kaninchen überhaupt nicht esse. Obwohl so einige Essenszutaten im Verborgenen zubereitet wurden - und - wenn er schon meint, ein gewisses Holz sei definitiv 80er Jahre, also out -

so ist ein Champagner mit Hibiskusblüte auch nicht gerade der letzte Schrei im Jahre 2014.

An dem Feinschliff zum Dagobert Duck muss er noch arbeiten.

Als Gastgeber kümmert er sich hervorragend bis aufdringlich um seine Gäste - so sehen diese es. Denn irgendwas ist ja immer! Einem Tüchlein zuviel - folgt ein Punkt zu wenig.

Dass er am Ende der Sendung wieder in seinen Whirlpool steigt, zeigt den kleinen Jungen, der vielleicht aus ganz einfachen Verhältnissen kommt und diese mit aller Macht verleugnen möchte.

Ich habe fast ein bisschen Mitleid mit jemandem, der so wenig authentisch ist wie Daniel.

Weg mit Düsentrieb, Gruß Biene

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