Mittwoch, 4. Juni 2014

3. Juni 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Düsseldorf bei Julia

Aperitif: Bramble
Vorspeise: Thunfischtatar mit Limette und Salbei
Hauptspeise: Mit Feigen und Ziegenkäse gefüllt Entenbrust in Kräuter-Kartoffel-Schnee, dazu glasierte Schalotten in Rotweinsauce
Nachspeise: Kindheitserinnerungen

London's Not Too Far

Kaum den Kindheitserinnerungen entwachsen, zieht es Julia schon bald nach London zum Studieren. "International Relation" ist ihr Fach. Und ganz persönlich will sie die Fernbeziehung zu ihrem Freund Jörn aufrecht erhalten. Doch London ist nicht weit, von Düsseldorf Flughafen schon mal gar nicht.

Als Einzelkind lebt sie bisher noch bei ihren Eltern, mit denen sie ein ausgesprochen gutes Verhältnis hat. Das kommt sicher auch daher, weil ihre Mutter nicht "Jutta" heißt.

Bei einem befreundeten Weinhändler wird in epischer Breite eingekauft, doch der Weinkenner vertauscht am Ende einen Weiß- mit einem Rotwein. Höchstens Juttas-Welt geht davon gerne und ausführlich unter.

Bei all dem Sachverstand, den Julia an den Tag legt, wenn es um essenstechnische Dinge geht, muss ich bemängeln, dass sie Thunfisch serviert: Sie weiß sicherlich, dass der Fisch stark bedroht ist.

Zu der Entenbrust mit Ziegenkäse-Füllung meint Jutta ganz im Sinne einer Steilvorlage für mich, dass sie Ziegen nicht riechen könne, schon dann nicht, wenn sie auf einer Weide stehen. - Ach, Jutta - mit dem, was man menschliche Ziegen nennt, habe ich eher meine Probleme. Denn zickiger als Jutta - kaum vorstellbar.

Zudem verplant die Gift- und Galle-ristin Jutta auf phantasievolle Weise, jedoch stets negativ, die nächste Zeit von Julia - und sieht deren Beziehung schon den Bach runter gehen. Vermutlich ist Jutta öfter im Leben mal jemand abgehauen und hat sich anderweitig umgesehen, so dass es ihr Vorstellungsvermögen sprengt, dass es auch anders laufen könnte ...

Dass, wie die Gift- und GaLLe-ristin meint,  Julias Elternhaus sanierungsbedürftig ist, kann ich nicht erkennen, aber wenn sie meint ... Vermutlich lebt sie selber in einer Hochglanz-Schicki-Micki-Villa, obwohl ein Ziegenstall auch zu ihr passen könnte.

Fürsorglich kümmert sich die neunzehnjährige Julia um ihre Gäste und Mitstreiter und die Gegnerin aller Probanden. Doch so ganz rund läuft die Sache nicht, aber absolut gut für eine so junge Hobby-Köchin.

Besonders der Nachtisch scheint eine süße Kalorienbombe zu sein, aber es ist eben ein sentimentales Zurückdenken kurz vor einem langen Abschied!

Die übergriffigen Äußerungen von Jutta scheinen unerschöpflich und stoßen langsam auch bei den anderen auf Widerstand:

Bei der Kleiderschrankbesichtigung ganz vorne weg, zieht sie einen japanischen Fummel raus und meint in ihrer höchst unerfreulichen Art, in diesen passe Julia aber nicht mehr rein!

Eher passt Jutta nicht in diese Runde.  Für Freitag sortiere ich schon mal Gift und Galle in hochdosierter Form und lege den Schlüssel für den Giftschrank bereit.

Gut gemacht, Julia, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Ob nun eine 36 oder 38 für manche Leute entscheidend für ein perfektes Dinner ist, dass weiß ich nicht. Aber das Alter ist es gewiss nicht.

    Die Kombination Thunfisch und Salbei in der Vorspeise ist gewagt, da der Salbei leicht alle anderen Geschmacksrichtungen überlagern kann. Auch beim Limettensaft stellt sich die Frage, ob ich den Thunfisch damit kalt garen will, oder ob ich nur die frische Säure haben will. Kalt garen verändert die Farbe sehr schnell und der Thunfisch wird blasser. Also entscheidet der Zugabezeitpunkt. Ich glaube Julia hat hier die schlechteste Lösung gefunden, nämlich ein Zwischending.

    Die gefüllte Entenbrust ohne Füllung! Abhilfe: Die Entenbrust nach dem Füllen nicht mit Zahnstocher zusammen stecken, sondern hier wirklich sorgfältig nähen.
    Es wurde geklärte Butter ohne Ende beim Kochvorgang verwendet. Zwar ist Butter ein hervorragender Geschmacksträger, aber zu viel Butter macht ein schlechtes Mundgefühl. Es geht auch mit viel weniger.
    Die Mehlschwitze ist nun wirklich nicht notwendig. Eigentlich hätte Julia ihre Sauce viel mehr reduzieren lassen sollen. Und vielleicht einen anderen Rotwein (ggf. auch einen Portwein) verwenden sollen. Den Kartoffelschnee mit einer Butter-Kräuter-Mischung zu tränken, nimmt dem Schnee die Leichtigkeit. Dann lieber nur Kräuter darüber streuen.

    „Kalter Hund“ ist auch bei mir Kindheitserinnerung. Obwohl meine Kindheit um Jahrzehnte vor Julias Kindheit liegt. In meiner Kindheit hat noch keine Sahne und auch keine Vollmilchkuvertüre, sondern nur Zartbitterkuvertüre hineingehört.
    Milchschnitte kenne ich auch nur als Fertigprodukt. Die von Julia verwendete Milchcreme sah jedoch klumpig aus.
    Das Parfait und die Karamellsauce sahen gut aus, kamen nur zu spät auf den Tisch.

    Insgesamt ein Menü mit einigen guten Ideen, viel zu viel Butter, Butter, Butter und nochmal Butter und zu wenig Geduld bei der Zubereitung.
    Lustig ist, dass Jutta mit Rundum-Gemotze auf die gleichen Ergebnisse kommt, wie andere ohne zu motzen.

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  2. Klasse Kommentar - mit einem weisen Schlußpunkt. -

    Ich habe letztens zweimal kalte Schnauze gemacht: Einmal nach Original-uralt-Rezept mit Palmin, einmal mit Butter. - Mit Butter schmeckte es zwar besser, aber eigentlich ist beides nicht sooo toll.

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  3. Guten Morgen!

    Ich bewundere den Mut von Teilnehmern im Alter von Julia, die sich an die Aufgabe, ein perfektes Dinner zuzubereiten heranwagen.
    Wer von ihnen schon länger dieses Sendeformat verfolgt, weiß jedoch bestimmt, welches Risiko er damit eingeht.

    Nichtsdestotrotz erkenne ich Julias Leistung an, wenn ich auch nicht gerne mitgegessen hätte.
    In ihr steckt viel Potenzial zu einer wirklich guten Köchin.

    Irgendwo hatte sie bestimmt mal gehört, dass Fett ein Geschmacksträger ist. Nur so erklärt sich evtl. die Verwendung von Butter und Sahne im Bereich von mehreren Kilos und Litern.

    Thunfischtatar hätte ich sowieso nicht gegessen aus verschiedenen Gründen (einer siehe oben bei Bienchen), aber diese altrosafarbene Flüssigkeit, die aus dem Tatar lief, hätte mir im Falle dass den letzten Rest Appetit an dieser Vorspeise genommen.
    Ebenso wenig hätte ich die nicht durchgegarte Entenbrust mit Auslauffüllung an rosa Mehlsauce gemocht.

    Die Süßenfülle beim Dessert hätte durch die Beigabe ein paar frischer Früchte vielleicht abgemildert werden können und auch beim Anrichten auf dem Teller ein schöneres Bild ergeben.

    Dennoch, Julia hat sich redlich Mühe gegeben, ihren Gästen ein in ihren Augen perfektes Dinner zu servieren.

    Zur GaLLe-ristin (wunderbar Bienchen) habe ich eine eigene Meinung, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es solche Menschen „in echt“ gibt:
    Nach den teilweise sehr langweiligen Dinnerwochen der letzten Zeit wollte Vox den Zuschauern etwas Besonderes bieten und hat die Dame eigens zu diesem Zweck und mit der Aufgabe, die Oberzicke zu geben, engagiert. )) Nur diese Vorstellung lässt mich die Äußerungen der Dame ertragen.
    Heute Abend soll es noch „lustiger“ werden, wenn man der kurzen Vorschau glauben darf.

    Noch bin ich hin- und hergerissen, ob ich die Woche weiter anschaue. Vermutlich wird mich meine Neugier doch dazu hinreißen. ;-)

    Einen schönen Tag wünscht Euch
    FrauAllerlei

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  4. Heute kochte also die 19jährige Julia, eine Düsseldorferin, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnt. Das Haus und die Einrichtung sind damit uninteressant, weil es nicht ihres ist.
    Ihr Zimmer ist sauber und aufgeräumt und kein typisches Mädchenzimmer.
    Ihr Freund Jörn kam zur Hilfe.
    Er wird vorzeitig vorbereitet und Kartoffeln kann er schon recht gut schälen.
    Bei der Vorstellung der Menükarte, erkannte Jutta sofort, dass es eine kindliche Spielerei ist.
    Es könnte an der Art von Jutta liegen, dass sie durch ihre Herzlichkeit, die sie so gerne verbreitet, weit älter als 54 aussieht.
    Julias Mutter kam auch kurz vorbei, nur um mal im Fernsehen zu sein.
    Sie glaubt an ihre Tochter. Dafür gehören 5 € ins Phrasenschwein.

    Deko: das sah altbacken aus, es fehlte die jugendliche Frische, die man in ihrem Alter erwartet hätte.

    Empfang: Julia hat sich ein nettes Kleid angezogen, allerdings mit gedeckten Farben. Angela bestand darauf, dass ihr rosa T-Shirt orange ist. Farbenblind oder Rechthaberisch? Nein ich will nicht nur über Jutta schreiben, aber es geht nicht anders, die Frau kann man nicht übergehen. Kurz nach dem Eintritt, bemängelte sie das Haus, welches eine typische Doppelhaushälfte sei und dringend renoviert gehöre. Ist sie nicht allerliebst?
    Der Aperitif kam allerdings gut an, sogar bei Jutta.

    VS: das war alles nett angerichtet, sogar mit Tomatenröschen. Das Fischtatar war nicht ganz roh, sondern mariniert, was ja OK war. Wieso Tartar roh sein soll, wissen die Leute doch gar nicht. Da sie ausversehen einen Rotwein im Weinladen mitbekommen hat, bot sie sofort einen Weißwein als Alternative an. Wie schon vermutet, ist Jutta von gestern und besteht darauf, dass es zu Fisch Weißwein geben muss. Toni hatte Fischtatar zum 1. X gegessen und fand den Geschmack mit-telmäßig. Leider war der Salat, den sie reichlich als Dekoration auf den Tellern verteilt hatte, nicht angemacht. Da musste ich Jutta Recht geben, als reine Deko war es etwas zu viel. Aber Jutta gefiel das ganze Ergebnis nicht. Sie blieb ihrer Linie treu.
    Über Sarah habe ich gestaunt, wie gut sie Leute ausfragen kann.

    Zwischendurch war Zimmerbesichtigung angesagt. Als Jutta einen Kimono Größe 38 am Kleiderschrank hängen sah, entfuhr ihr ein nettes Kompliment. „Da war Julia aber noch schlank.“ Sie merkt gar nicht, wenn sie jemanden beleidigt, glaube ich.

    HG: die Taschen in den Entenbrüsten hat sicherlich der Metzger bereits eingeschnitten. Julia verwendete viel geklärte Butter, die sie selber herstellte. Den Fond aus dem Glas kann man ihr sicherlich nachsehen, denn sonst hatte sie alles selber gemacht. Ob die Schalotten wirklich noch den Rotweingeschmack angenommen haben, darf bezweifelt werden, das war viel zu spät. Mit der Mehlschwitze war sie auch sehr großzügig. Außerdem, warum hat sie sie vorher in Wasser gekocht? Die Entenbrüste waren schon mächtige Brocken. Es bekam aber nur jeder eine Halbe. Leider lief beim Teilen die ganze, recht flüssige, Füllung heraus, so dass es eine trockene Angelegenheit wurde. Die Soße war leider nicht so flüssig.
    Jutta konnte nicht darüber meckern. Was mag da bloß passiert sein?

    DS: den Schoko-Biscuit-Teig hat sie selber gemacht. Daraus fertige sie mit der Creme zusammen quasi eine Milchschnitte. Dazu gab es eine Kalterhund-Praline und ein Karamell-Parfait. Eigentlich sah es lecker aus. Sarah fand das DS genial. Nun war eine andere an der Reihe, nämlich Angela. Ihr war alles zu süß und sie rührte das DS fast nicht an.

    Als Abschluss fand Sarah, dass Julia für eine 19jährige sehr gut gekocht hatte. Ein fast perfektes pD, was ihre 9 Punkte auch widergaben. Alle anderen gaben jeweils 7 Punkte.
    Angela fand den ganzen Abend nett und Julia war eine bessere GGin als Toni.
    Toni nahm´s mit Humor. Nun ja, er ist ja keine „in“

    Ich fand den Abend ganz gut und für eine 19 jährige allemal. Die 30 Punkte waren verdient.
    Toni war aber gestern doch etwas besser.

    LG rudi

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