Dienstag, 17. Juni 2014

17. Juni 2014 - Vox - Das perfekte Dinner (Wh) - Unter freiem Himmel - Dienstag in Aachen bei Manfred

"Tanz der Sinne im Rhythmus der Natur"

Vorspeise:
Salatkomposition mit einem Frucht-Sommer-Dressing,
dazu gegrillter grüner Spargel und Hirsch vom Holzkohlegrill

Hauptspeise:
Fischsuppe mit Fenchel und Safran aus Köstlichkeiten der sieben Weltmeere


Nachspeise:
Amarettini-Pfirsich-Päckchen mit Bourbon-Vanilleeis
auf einem Fruchtspiegel mit Chili und Minze
--
Ein Engel auf Erden

schreibt diesen Beitrag jetzt sicher nicht. Auch wenn Manfred das sicher lieber hätte, weil er an Engel glaubt. Dafür mag er keine Katzen, vielleicht weil diese sich für engel- oder gleich gottähnlich halten und er ihnen nicht sagen kann, wo es lang geht. Sein Hausgenosse ist ein Rhodesian Ridgeback, eine anspruchsvolle und nicht so einfach zu händelnde Hunderasse. Hoffentlich textet er diesen in Zeiten des Alleinseins nicht zu, das könnte den Hund nervös machen.

Im Gegensatz zum gestrigen Gastgeber hat Manfred ein Haus mit Garten und keinen Garten mit Häuschen. Aber es ist genügend Platz für einiges selbst Angebautes und eine Grillanlage nach Profi-Art.

Es hilft ihm Tochter Mira, die nicht halb so viel redet wie ihr Vater. Dieser ist seit zehn Jahren glücklich geschieden, denn seitdem ist er mit seiner Ex-Frau gut befreundet. Wäre manchmal von Vorteil, wenn auch Ehepartner gute Freunde wären und nicht nur ein Paar. Ist aber keine Voraussetzung für eine Eheschließung und daher nicht die Regel.

Der extrovertierte Manfred empfängt seine Gäste mit einem Amuse Gueule, das schon eher eine Vorspeise ist, und einem Glas Champagner. Und dann macht er sich langsam wieder an seine endlose Grill-Geschichte.

Er entertaint mit Hingabe Grill und Kamera. Ich sehe einen Aachener Tim Mälzer oder einen englischen Jamie Oliver oder doch nur jemanden, der sich in Zeiten des Alleinseins viele Worte angespart hat, die er jetzt schnell ausgeben muss.

Die Speisen sehen vorzüglich aus, sie sind ja auch lange in der Außenküche betüddelt worden. Den Gästen schmeckt es auf jeden Fall.

Manfred kennt auch keine Berührungsängste, als er im Küchen-Ring von Ben und Paul belagert wird. Jetzt kann er auch noch die Mitstreiter bespaßen. Sie dürfen sogar probieren.

Bei Tisch, als alle schon einzuschlafen drohten, erzählte er von seiner Läuterung durch sein Burnout. Manfred beschränkt sich seit seiner Krankheit nur noch auf das Wesentliche im Leben, und es reicht ihm. Damit ist er zufrieden. Er läuft dem Glück nicht länger hinterher und sucht seine Selbstbestätigung nicht länger durch die Eroberung der Frauenwelt und ich- weiß-nicht-was-alles.

Und er hat gelernt, allein zu sein. Sagt er. Der Allround-Philosoph wird wohl wissen, was er da der Dinner-Gemeinde über sich vermittelt.

Morgens um halb Sieben ist die Welt noch in Ordnung, aber doch nicht, wenn sich so ein Abend unfreiwilliger Weise (für die Gäste) bis mindestens halb drei hinzieht und man dann noch nach Hause fahren muss.

Wegen der Länge der Zeit hätte es von mir einen Punktabzug gegeben. Aber in einer kürzeren Zeit hätte Manfred vermutlich nicht alle seine Statements unterbringen können.

Es war eben die One-Man-Manfred-Show. Ein bisschen ermüdet hat sie mich schon, und ich musste mir nur die Kurzfassung von einer knappen Stunde antun (mache ich ja generell gern).

Da sich die heutige Gastgeberin nicht beschwert hat, gehe ich davon aus, dass nicht an aufeinander folgenden Tagen gedreht wurde.

Klenkes an alle Aachener, Gruß Biene

2 Kommentare:

  1. Moin @ zusammen.

    Das gesprochene pD.
    Manfred aus Herzogenrath, einer idyllischen Kleinstadt, blies mit seinem Saxophon das Dinner ein. Direkt gegenüber stand ein herrliches Haus. Vielleicht ein Kunstwerk, dass die Zeit und den natürlichen Verfall darstellen soll. Manfred hat ein wahrlich schönes Anwesen mit Garten.
    Ich hatte etwas Probleme mich auf sein Dinner zu konzentrieren, denn der Abend war mehr eine Verkaufsmesse. Alles was Manfred hatte und tat war absolut das Beste. Der Smoker war neu und musste angepriesen werden, glaube ich. Ben meinte, dass Manfred der Sprücheklopfer der Runde sei. Nein das trifft es nicht. Richie Rich ist gegen Manfred ein eher bescheidener Mensch. Ich habe keinen Satz von Manfred vernommen, in dem er sich nicht selber oder etwas aus seinem Besitz lobte. Und geredet hat Manfred sehr viel. Ich liege bestimmt nicht verkehrt, dass sein Anteil 98% der Unterhaltung betrug und es wurde immer gesprochen. Dass er ins 11 km entfernte Aachen zum Einkauf fuhr, konnte ich verstehen, denn Fischhändler sind rar gesät. Ob die 97,95 € für die 7 Sorten Edelfische einem Manfred gerecht wurden, ist schwer zu sagen. Überhaupt hatte Manfred keinerlei Probleme Preise rauszuhauen. Es hätte mich nicht gewundert, hätten auf der Menükarte Preise gestanden. Zum Grillen hatte sich Manfred seine Tochter zur Hilfe geholt. Eigentlich untypisch für einen Manfred, dass er Hilfe brauchte. Ich hatte erwartet, dass er eine spezielle Grilluniform trägt, aber ich wurde enttäuscht, nix. Zu allem Überfluss überredete der Off-Sprecher ihn auch noch zum Singen. Einen Manfred muss man nicht 2x bitten, also los ging´s. Zum Glück nur ein kurzer Einspieler.

    Empfang: kurz und bündig, es waren ja nur Fans. Auch gab es keine Autogrammkarten. Die Gäste durften auf der wirklich schönen Terrasse platznehmen. Ein Manfred serviert nicht einfach Snacks, da muss erst zu jedem Quark etwas gesagt werden. Nach einer gefühlten ½ Stunde reichte er dann Champus mit Hibiskusblüte. Hier fehlte mir etwas. Ich hatte gehofft, dass der den Kellermeister persönlich kannte.

    VS: die Hirschsteaks waren eingelegt und jeder Gast wurde gefragt wie er denn sein Fleisch möchte. Toller GG dachte ich da, aber eigentlich ging es nur darum etwas zu sagen. Natürlich half die Tochter auch beim Auftragen. Manfred überblickte das alles und dirigierte seine Tochter durch Handzeichen. Trotz aller Redseligkeit, die VS war großes Kino, allerdings mit Ton, und alle waren begeistert. Jeder nahm Nachschlag von dem herrlichen Hirsch. Die Erklärungen dazu hätten leicht ein ganzes Buch gefüllt.

    Teil 2

    AntwortenLöschen
  2. Teil 2

    HG: nein er hatte sich nicht vertan, es gab wirklich Suppe als HG. Das Gemüse war ja schon vorher geschnitten und köchelte vor sich hin. Also ein schweres Gericht war es schon mal nicht. Dies gab Manfred die Gelegenheit sich endlich mal zu loben. Ben und Paul kamen zum Grill, halfen und probierten. Wie es nicht anders sein konnte, Manfred liebt es wenn andere ihm zu sehen, bzw. zu hören. Der Fisch war ja bereits vom Fischhändler zerteilt worden und Manfred erklärte mindestens 1 Stunde lang, dass der Fisch für 10 Min in die Suppe kommt. Natürlich dauert bei Manfred nichts nur 10 Min. Für Michaela, die keinen Fisch mag, machte er als Alternative Hähnchen mit Gemüse, worüber sie glücklich war. Seine Tochter half noch beim Servieren und verabschiedete sich dann. Ganz der Vater war es eine Zeremonie und dauerte. Manfred brachte sie noch raus und die Gäste durften alleine anfangen zu essen. Ein Moment der Ruhe und des Genießens kehrte am Tisch ein. Manfred erschien nach einer für ihn kurzen Zeit und lobte bereits von Weitem Salz und Pfeffer. Die Gäste waren vom HG begeistert. Kaum saß Manfred, hatte er Gelegenheit endlich mal von sich zu erzählen. Ich glaube da war es bereits Mitternacht.

    Nun kam die Überraschung. Eine 3 Mann Band machte Musik und die Gäste wurden wieder wach.

    DS: leider musste Manfred jetzt allein servieren, aber der Gesprächsstoff ging ihm nicht aus. Paul hatte im Vorfeld gehofft, dass es keinen Eintopf gibt. Nein den gab es nicht, es waren zwei Kugeln auf Fruchtspiegel und es soll lecker gewesen sein.

    Manfred ist ein selbstverliebter Darsteller, der aber kein Messerkünstler ist. Hatte er nur das eine Messer für 5 €? Einen geübten Koch habe ich nicht gesehen, aber einen leidenschaftlichen Schwätzer. Ich fand es schade, dass er sein wirklich gutes Essen so sehr zerredet hat. Lecker muss ja nicht schwer sein. Nein ein pD war es für mich nicht, ich hätte Kopfschmerzen nach dem Abend/Nacht gehabt. Ben hatte angemerkt, dass es bei der Bewertung 3:30 war.
    Selber hätte sich Manfred 9 Punkte gegeben und so sahen es die Gäste auch, bis auf Bianca die 8 Punkte gab. Nimmt man nur das Essen, so passte das schon. Bedenkt man aber den Zeitfaktor, so waren die 35 Punkte zu hoch gegriffen.
    Ich hätte lieber mehr übers Essen geschrieben, aber ich hatte vergessen den Ton abzustellen.

    LG rudi

    AntwortenLöschen