Mittwoch, 11. Juni 2014

10. Juni 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in der Pfalz bei Birgit

Aperitif und Amuse Gueule: Champagner und Pfälzer-Apfel, Zucchini mit Lachs und Kaviar
Vorspeise: Jakobsmuschel an Fenchelschaum
Hauptspeise: Geschmorter Ochsenschwanz mit Schneebällchen an Thymianjus
Nachspeise: Kastanienmousse

Die Dame des Hauses

und erste Gastgeberin der Vier-Tage-Woche ist Birgit, und beruflich tätig ist sie als leitende Hausdame eines viereinhalb-Sterne-Hotels. Aus diesen Quellen kamen vermutlich auch einige Hilfestellungen: Ein Sommelier, der die Gäste nicht allein in den Pausen unterhält, sondern auch die Fernseh-Weinkarte kreiiert hat, und vorbereitete Speisen.

Sie sei eine typische Pfälzerin, die gern fröhlich ist, und auf jedem Weinfest anzutreffen sei. Auf die Bitte des Redakteurs nach einer guten Wein-Empfehlung, kann sie nicht einen einzigen nennen.

Dafür verkündet sie, Leute mit Tattoos und Piercing nicht zu akzeptieren. Da Christoph aber genau der Gast ist, den sie sich persönlich vermutlich nicht so ohne weiteres einladen würde - kann sie gleich mal Toleranz üben und Vorurteile abbauen.

Kochen üben muss sie dann später, sofern ihr das berufliche und private Putzen noch Zeit dazu lässt.

Ihr Bruder Thomas hilft beim Schnibbeln in der Küche, und die beiden bilden eine Einheit. Ihren ziemlich frisch angetrauten Ehemann bekommen wir nicht zu Gesicht.

Amuse Gueule kommt reichhaltiger daher als die Vorspeise. Dafür ist zweien beim Schmackofatz der Kaviar einen Ticken zuviel - sie hätten lieber einen Klecks Creme fraiche über die Blinis gehabt.

Von der Hauptspeise ist der Hauptbestandteil in der Hauptsache von jemandem vorbereitet worden, der Rest wird hingekleckst. Es fehlt eine richtig gute Soße zum Ochsenschwanz, der in der Mikrowelle erwärmt wird: So wie beim Putzen der Hotelzimmer (natürlich nicht in dem Haus, in dem Birgit arbeitet) auch schon mal in vielfältiger Form geschludert wird.

Der Nachtisch ist komplett aus unbekannter Herkunft.

Da der Sommelier des viereinhalb-Sterne-Hotels die Gäste in der Pause mit ein paar winzigen Schlucken abfüllt, kann man davon ausgehen, dass noch weitere Hotel-Angestellte ihre Hände in Birgits Menue hatten.

Die Gäste sind sich schließlich einig und ziehen jeweils die diplomatische Sieben. Heute kocht die Schwester der Brüder Ludolf.

Guten Morgen, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Moin @ zusammen.

    Birgit, die Grand-Dame eines 3,5 Sternehotels, eine Perfektionisten, gab sich die Ehre.
    Es gab ein herbstliches Menü, wie schon vorher vermutet.
    Die Menükarte bestand aus laminierten Kastanienblättern.
    Ja mit Ordnung kennt sie sich aus. Leider kommt dabei die Gemütlichkeit zu kurz.
    Ihr Bruder hat ihr bei den Vorbereitungen geholfen, bestimmt weil bei ihm keine Gefahr von Haarausfall bestand.
    Er gab sich wirklich Mühe, aber beim Schneiden von Kräutern hat er sich verletzt und musste aufgeben.
    Eingekauft hat Birgit in einem Großmarkt, was sie sicherlich über das Hotel durfte.

    Deko: nun, über Weihnachtsdeko hatten wir ja schon gesprochen. Beide Wein-Gläser waren gleich. In eines kam Wasser.

    Empfang: sie bot einen Pfälzer-Apfel-Aperitif an und als Alternative Champagner, den aber kei-ner wollte. Den Stehtisch in die Enge an der Dachschräge gequetscht, war jetzt nicht gerade toll.
    Zucchini-Taler mit Lachs und Kaviar. Ich bin der gleichen Meinung wie Tobias, der Kaviar störte eigentlich und stattdessen lieber Creme fraiche oder einen Sahnemeerrettich. Aber wie ich schon vorher sagte, es war mehr eine VS. Christoph, den ich echt cool fand: „Der Kaviar ist so frisch, der lebt noch und hüpft über den Tisch.“

    VS: nun das war eher ein Gewurschtel, wie sie die Jakobsmuscheln behandelte. Weniger Fett in der Pfanne und sie hätte sich den Bunsenbrenner sparen können. Dass die Orangenfilets nicht ganz sauber waren, nun ja, aber dass die Säure der Orange den Fenchelschaum keine Chance gibt, war doch klar. Besser sie hätte den Schaum erst beim Servieren darauf getan. Auch wäre die Frage, musste überhaupt Orange sein? Die JM sollen aber gut gelungen sein, nur eben nicht der Rest.

    Herrlich die Weinprobe, bestehend aus 2 Weinen. Deshalb war extra der Sommelier des Hotels erschienen. Was mir auffiel, er hatte die gleichen Gläser wie es für den Rotwein beim HG gab.
    Ich mag ja am liebsten Wein, der am Südhang nach 23:00 gepflückt wurde.

    HG: sicherlich braucht der Ochsenschwanz Stunden bis er richtig gegart ist, aber deshalb musste sie ihn nicht bereits gestern ansetzen. Dann hätte sie die Soße auch selber machen können und nicht Fertigbrühe nehmen müssen. Dass sie dann aber den Schmorbraten in der Mikrowelle aufwärmt, hätte ich nicht gedacht. Die Schneebällchen sahen gut aus, auch die Thymianjus.
    Aber ich fand es doch etwas wenig Soße auf den Tellern. Sicherlich war es Nervosität, als sie sagte, dass sie die Soße erst reduzierte und dann einkochen lies. Dass es auf einem Wirsingblatt angerichtet war fand ich gut. Auf Chris bin ich gespannt, wenn er Wirsing nicht erkennt.
    Im Ganzen kann der Gag gut an und die Teller waren alle leer. Der angebotene Wein war viel-leicht nicht schlecht, aber gemäß dem Gesichtsausdruck von Sabine, war er recht trocken.

    DS: aha, das war also auch am Vortag entstanden. War das Pflaumenragout nicht überflüssig?
    Wieder ein Glas in der Soße, schrecklich.

    Birgit ist eine taffe Frau und hat sich Mühe gegeben. Vom wirklichen Kochen konnte aber keine Rede sein. Als GGin war sie doch etwas gekünstelt. Dass die Weine nicht so ankamen, war nicht ihre schuld, da Sabine und besonders Christoph eher Biertrinker sind. Obwohl sie keine Tätowierten Mag, lies sie sich gegenüber Christoph nichts anmerken. Leider war es kein pD und die 21 Punkte waren sehr freundlich von den Gästen. Es sah wie abgesprochen aus, als jeder die 7 zog. Ich hätte keine 7 dafür gegeben.

    Die Gäste scheinen eine zweigeteilte, fröhliche Truppe zu sein.
    Birgit und Tobias (Goldschmied), der von Christoph nicht Tobi genannt werden wollte, sind eher der gehobene Mittelstand.
    Tobias war in dem Hotel, in dem Birgit arbeitet, schon öfters Gast. Ob er jetzt ein Erklärbär ist, nur weil er sich auskennt, ich weiß nicht.
    Sabine und Christoph dagegen mehr der einfachere Stand. Birgit arbeitet im elterlichen Betrieb, der einen Schrottplatz und ein Abschleppunternehmen darstellt. Nebenbei gibt sie noch Tanzun-terricht.

    LG rudi

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  2. Mein Gott, war die Frau angespannt. Und genau so verlief die gesamte Sendung. Ich habe zwischendurch aus Langeweile nicht konzentriert zugeschaut und vielleicht das Eine oder Andere verpasst.

    Die Zusammensetzung des Aperitif zum Beispiel. Oder wurde die nur so hingenuschelt. Immerhin wurde als Alternative Champagner angeboten (den ich dann genommen hätte). Das Amuse Gueule war wirklich mit dem deutschen Kaviar (wahrscheinlich Seehase) überfrachtet. Es wäre statt des Ersatzkaviars ein Klecks Creme Fraiche besser gewesen.

    Kein Fenchelschaum, sondern Sauce. Vollkommen überflüssige Orangenfilets. Und zu behaupten, man würde Jakobsmuscheln immer mit der Lötlampe anbraten und das wäre so richtig, halte ich für totalen Unsinn.

    Herzlichen Glückwunsch! Man hatte Mut zum Ochsenschwanz. Es ist viel Arbeit den Ochsenschwanz zu einer Delikatesse zu verarbeiten. Es sollte dabei eine kräftige Sauce entstehen und Schneebällchen schmecken sehr gut dazu. Aber leider hat man da wohl ein bisschen nachgeholfen. Warum ein Thymianjus, wo doch die schöne Sauce des Ochsenschwanzes da sein sollte. Das Wirsingblatt und die Karottenwürfelchen auf dem Teller waren überflüssig.

    Ein Kastanienmousse irgendwo aus dem Nirwana, dass leider auch noch zu fest aussah. Pflaumen in Portwein gehören m.E. eher in den Winter.

    Eine eingefrorene Gastgeberin, die bis zum Schluss stocksteif blieb und ein wohl von außen gepimptes, aber trotzdem nicht überragendes, Menü. Hoffentlich werden die drei anderen Tage besser.

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  3. Neue Dinnerwoche, neues Glück – nur nicht beim Kochergebnis.

    Guten Tag zusammen!

    Ihr habt schon viel zu dem gestrigen Abend geschrieben, deshalb nur noch meine kurzgehaltene Meinung.

    In dem 4-einhalb-Sternehaus war ich auch schon Gast, aber nicht zum Übernachten. Von halben Sternen hörte ich zum ersten Mal. Kann aber auch an meinem Halbwissen liegen.

    Bei der Einrichtung ihres Hauses hat sich Birgit nicht von ihrer Arbeitsstätte inspirieren lassen (falls ich das richtige Hotel meine).
    Vor allem sauber, aber dann doch eher lieblos und ungemütlich war mein Eindruck.
    Besonders grässlich fand ich die Rollos an den Fenstern.
    Auf die Tischdeko achtete ich nicht, an der Stelle schwand schon mein Interesse.

    Die Gäste wurden nach Eintreffen sofort an den ungemütlichen Stehtisch unter der dunklen Dachschräge verfrachtet, um Ablegen der Jacken wurde nicht gebeten, vielleicht streikte auch nur die Heizung.

    Vorspeise: Mit dem Bunsenbrenner erwärmte Jaobsmuscheln in einem See von Fenchelsauce mit Orangenfilets wären nicht meins. Nach meiner Meinung überdecken sowohl die Orangen als auch der Fenchel den feinen zarten Geschmack der Muscheln.

    Hauptgericht: Darauf war ich sehr gespannt, denn ich hatte ein Ochsenschwanzragout schon mal selber nach einem Rezept von Vincent Klink zubereitet – extrem lecker! Bei Birgit gab es keine richtige Sauce dazu, aber was mir gar nicht gefiel, war das Erwärmen in der Microwelle.
    Meine feine Raucherzunge kann geschmacklich sofort feststellen, wenn ein Gericht in der Microwelle erhitzt wurde und auch die Konsistenz verändert sich unangenehm in Richtung Gummi. Aber laut Tobias soll das Fleisch auf der Zunge zergangen sein. Das hat sich dann auch bei der Punktevergabe wiedergespiegelt……? :-)

    Schneebällchen…..oberlecker! Wenn sie denn so schweben, wie Birgit es ankündigte.
    Auf die Zubereitung war ich sehr gespannt, hoffte auf ein paar Tricks, denn meine Schneebällchen sind immer so zart, dass ich sie fast nicht formen kann und immer Sorge habe, sie zerfallen. Aber sie halten trotzdem zusammen und sind gegart (Eigenlob) eine Offenbarung.
    Birgit konnte ihre Schneebällchen zu formstabilen festen Kugeln rollen.

    Nachtisch: Je Gast 1 Pfund Kastanienmousse im Einmachglas. Eine Nocke von diesem Mousse zu einem anderen Dessert hätte bestimmt sehr gut geschmeckt, war so pur und in der Menge bestimmt zu mächtig.


    Gäste:
    Tobias, feinsinnig, kultiviert, eher zurückhaltend.
    Sabine….Sabine….hm…..jedenfalls wünsche ich mir bei ihr Untertitel.
    Christoph, bekennender Nichtskenner, immer frei Schnauze. Ich war ständig hin- und hergerissen zwischen sympathisch und unsympathisch.

    Wie immer, wenn ich am Plappern bin, wird es doch eine längere Sache. Ich werde mich im Kurzfassen noch üben.

    Grüße FrauAllerlei

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    1. Hallo Frau Allerlei,
      nix da, du musst dich überhaupt nicht kurz fassen.
      Kurz kann ja jeder. – lol –
      Bei den Rollos an den Fenstern dachte ich an Sackleinen.

      Manne,
      beim Aperitif kam ich auch ins Grübeln. Mal war es Pfälzer Apfel, mal war es Apfelbrand.
      Mit Sicherheit war da Sekt oder Prosecco drin.
      Aber auch egal, es war flüssig und bestimmt vom Sommelier gemacht.
      Stimmt, sie war stocksteif. Dagegen ist ein engl. Buttler der reinste Tänzer.

      Ich wünsche nachher allen, dass sie verstehen was Sabine so von sich gibt.
      Vielleicht gibt es ja Untertitel. – lol –

      LG rudi

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