Freitag, 13. Juni 2014

13. Juni 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in der Pfalz bei Tobias

Aperitif & Amus Gueule: "Scheupirinha" und ein kleines Mousse vom Pfälzer Kürbis
Vorspeise: Erdesbacher Ziegenkäse mit Feigen und Wildkräutersalat
Hauptspeise: Würziger Bratwurststrudel mit Kartoffelstambes
Nachspeise: Mini-Apfelflammkuchen mit Käschde-Eis und heißem Holunderlikör

Der Glücksritter

Tobias lebt in einem verwinkelten Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert, hat eine Frau und deren Töchter - und einen Yorkshire-Terrier, der von Vox so veralbert wird, dass sich hier an meiner Seite mein Yorkie Robin beschwert und die Zähne zeigt:

Yorkies haben nicht solche Stimmchen. Yorkies sind Jäger und selbstbewußt ohne Ende. Punkt.

Tobias, der Oberfranke ist Kunsthistoriker, Goldschmied und Unternehmer. Und locker steckt er seine drei Mitstreiter in die Tasche.

Er lebt anders, als die ANDEREN es erwartet haben, er ist ein Typ, der den Faktor Neid hervorruft, obwohl keiner seiner Räume größer als 12 Quadratmeter ist in dem Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert.

Tobias ist der Rebell der Woche, wenn man so will: Mickey, den Yorkie, hat er nicht ohne Grund während des Essens auf seinen Schoß genommen: Das war eine Provokation oder auch die Retourkutsche der Woche. Und sie wurde entsprechend honoriert:

Sabine, die keine Blumen isst, weil sie sie so liebt - Tiere gehen ihr offenbar am Dingens vorbei.

Christoph, den man als Zweite Schlaftablette hinter der Ausfahrt nicht verfehlen darf, geht konform mit Birgit, die die erste Schlafmütze abgibt.

Deutlich machen möchte ich, dass Tobias wunderbare Schmuckstücke kreiert: Natürlich holt er die Diamanten nicht selber aus den Minen, wie Christoph es gerne hätte.

Und um seine Bodenständigkeit nicht zu verlieren, kümmert er sich um seine Kirschbäume und erobert den lokalen Marmeladen-Markt.

Selten spielte der Faktor Neid eine derartige Hauptrolle: Tobias ist der Sieger meines Herzens - und die anderen dürfen sich getrost zum Teufel scheren.

Was das Kochen angeht, erwarte ich meine kompetenten Mit-Schreiber. Danke euch im voraus.

Mit neunzehn Punkten verliert Tobias, nein, nicht sein Gesicht: Das verlieren die anderen drei Mitstreiter.

Gruß an Mickey und schön, dass er den Spaß mitgemacht hat, Biene

5 Kommentare:

  1. Man muss nicht mit Gewalt einen altbewährten Cocktail regional anpassen, z.B. indem man Wein von der Scheurebe hineinkippt. Wobei die Scheurebe mit überwiegendem Anteil in Rheinhessen angebaut wird.

    Tobias wollte im Gemüsehandel einen besonders geschmackvollen Kürbis und nimmt dann mit „fachkundiger“ Beratung einen Altagskürbis den Hokaido. Hätte er er doch einen Delicata-, Butternuß- oder Muskatkürbis genommen. Es gibt eine vielfältige Auswahl.

    Der Ziegenkäse als Frischkäse kann nur leicht nach Ziege schmecken. Es ist viel mehr der Begriff, der Konsumenten abschreckt oder erfreut. Diesen hat Tobias leicht angewärmt (nicht gratiniert) und mit einem Löffel Feigenmarmelade verziert. Statt frischer Früchte eine Marmelade, macht diese Kombination schnell zu süß. Aber die Kombination ist schlüssig. Für mich gehören Blümchen auch auf die Wiese, in den Garten oder in die Vase. Dies aber nicht, weil ich keine Blümchen „ermorden“ will. Sie geben einfach keinen guten Geschmack. Die eigentlichen Kräuter machen einen Wildkräutersalat aus. Von einem Dressing habe ich nichts mitbekommen. Man möge mich berichtigen.

    Auch ich hätte fertige Teigplatten, z.B. vom Filoteig, genommen. So dünn bekommt man sie in der heimischen Küche nicht hin. Manche Sachen muss man einfach den Fachleuten überlassen. Und Strudel wird niemals mit Blätterteig gemacht, wie manche Kandidaten von sich gaben. Das gepimpte Bratwurstbrät in Säckchen vom Filoteig eingewickelt ist definitiv kein Strudel! Außerdem ist es eher eine Vorspeise, denn eine Hauptspeise. Ein klassischer „Kartoffelstambes“ ist viel gröber als das hier servierte Kartoffelpüree, dass mit dem 'Spritzbeutel aufgetragen wurde. War sehr einfach und man wollte sich bewusst regional geben. Man hätte hier auch mit Kräutern oder Ähnlichem arbeiten sollen.

    Der Flammkuchen sah gut aus! Bis er aus dem Pizzaofen kam. Flammkuchen hat hin und wieder eine verbrannte Stelle. Dieser war es aber eher durchgehend am Rand. Wie schon die zum Amus Gueule servierten „Brotpralinen“. Da kann ich nur sagen, mit diesem Ofen bitte üben.üben, üben. Da Eis sah lecker aus, aber es auf den Teller bringen, bevor der Flammkuchen im Ofen war ist nicht der richtige Zeitpunkt. Der warme Holunderlikör wäre bei einer anderen Gelegenheit besser angebracht gewesen.

    Ich befasse mich ja sonst nicht mit dem Umfeld, sondern eigentlich nur mit dem Essen und Kochen. Nun aber meine Meinung zu „der Hund am Tisch“. Ich selbst habe seit ca. 25 Jahren Hunde. Meine Hunde waren immer in der Gewichtsklasse 30 – 40 kg. Daher schon nicht geeignet auf dem Schoß zu sitzen, obwohl sie es manchmal selbst übersahen. Ja. Meine derzeitige Hündin bekommt von mir Essen von meinem Teller und sitzt neben mir auf dem Boden. Wir haben sie als gequälte Kreatur bekommen und das Essen teilen war eine vertrauensbildende Maßnahme, die wir beibehalten haben. Ich sage immer, mein Hund bettelt nicht am Tisch, sondern ich teile mit ihr mein Essen. Das ist absolut begründet im persönlichen Verhältnis meines Hundes zu mir und ich zu ihr.
    Aber beim perfekten Dinner einen Hund auf den Schoß zu nehmen ist eine Unmöglichkeit, auch wenn es eventuell als Provokation gedacht war. Auch bei einem ganz normalen Essen gehört sich ein Hund in Tischhöhe nicht.

    Mit einem kräftigen WauWau wünsche ich euch einen schönen Tag.

    Manne

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  2. Tobias wohnt in „meinem“ Traumhaus, nur leider scheint es keinen Garten zu geben. Egal, den träume ich mir dazu.

    Ein angenehmes Kochduo, Tobias und seine hübsche Schwester.

    Unaufgesetzt herzlich und gastfreundlich begrüßte Tobias seine Mitstreiter und es hätte ein angenehmer Abend mit großem Wohlfühlfaktor werden können, wenn….ja wenn Tobias die richtigen Gäste gehabt hätte. ICH war leider nicht eingeladen. ;-)

    Den Tisch fand ich sehr schön gedeckt, das Blumengesteck wunderschön und passend zu dem altertümlichen Ambiente. Geschmack hat man eben, Andere haben einen anderen, der Maßstab aller Dinge ist….

    Tobias selbst beurteilte sein Essen nicht als perfektes Dinner, sondern (ich erinnere mich nur sinngemäß) als ein Dinner mit Freunden. Mir hätte es, abgesehen vom Ziegenkäse – neben Bohnenpäckchen das neue Muss bei Dinnerabenden, obwohl die Hälfte der bisherigen Gäste nie den Ziegenkäse mochte – gut geschmeckt, auf essbare Blumen verzichte ich auch gerne, sie sind eher ein hübscher Deko-Schnick-Schnack.

    Ob die Bezeichnung Strudel der nicht aus Bläddadaig sondern aus – ohweia – gegaufdem! Filoteig hergestellten Päckchen richtig war, wäre mir egal gewesen, denn geschmeckt hätten sie mir bestimmt. Ich vermute, Tobias bezeichnete sie wegen des hauchdünnen Teiges als Strudel.

    Den dunkel geratenen Flammkuchen hätte ich auch mit Appetit gegessen, denn ich mag gut gebacken gerne. Ich kaufe auch immer das zu dunkel geratene Brot, das Andere verschmähen. Die Gäste kritisierten den gutgebackenen Rand, jedoch den insgesamt sehr dunklen Käsekuchen am Vortag nicht.

    Das 25 Jahre alte Schnäpschen, das Christoph extra serviert bekam, landete mit einem einzigen Schwung direkt ganz hinten in der Kehle. Eben ein Kenner feiner Getränke. Perlen vor die………

    Meine Punkte für die gesamte Woche:

    Tobias: 10 Punkte für den nettesten und angenehmsten Teilnehmer.

    Birgit, Sabine und Christoph: jeweils 10 Punkte, wenn die unangenehmsten Gäste und der höchste Neidfaktor zur Bewertung anständen.

    Eine ganze Dinnerwoche mit Gästen wie Tobias würde ich mir von Vox wünschen. Auch nur ein Traum von mir. :-)

    Ich verabschiede mich ins pD-freie Wochende,

    viele Grüße von FrauAllerlei

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  3. Moin @ zusammen.

    Heute etwas später wegen dem Fußball.

    Tobias „Willkommen in meiner Welt. Ich werde heute das Dinner gewinnen, wer denn sonst.“
    Birgit: Tobias wohnt in einem Haus mit zwei Kindern.“ Worauf Christoph ergänzte: „Eine Frau hat er auch.“ Na da sitzen die beiden Richtigen beim Interview aber zusammen.
    Aber es sind die Kinder seiner Frau und leibliche Kinder hat er nicht. Hoffentlich macht er wenigstens beim pD alles selber. – lol –
    Das Haus ist ein Fachwerkhaus aus dem 16. JH und hat keine gerade Wand, also musste alles vom Schreiner angepasst werden. Nun ja, aber das Chaos in der Küche hat er schon selber ge-macht. Das Haus hat 13 Zimmer, aber kein Raum ist größer als 12 m². Alles zusammen ca. 180 m² Wohnfläche, auf mehreren Etagen. Gemütliches Wohnen ist anders. Sabine weiß, dass To-bias auf Kreta, zusammen mit einem Freund, eine Olivenplantage hat.
    In seinem Betrieb ist Tobias für Entwürfe und Verkauf zuständig. Gut, denn nach Arbeit sieht er nicht wirklich aus. Natürlich muss er einen Edelstein zeigen. Birgit hätte gerne von ihrem Mann einen Stein, einen Einkaräter. Werden G…steine eigentlich auch in Karat geordnet? – lol –
    Standesgemäß fährt Tobias mit seinem Maserati zum Einkauf in einen Großmarkt. Wie gewohnt delegiert er seine Wünsche, mit einer Hand in der Tasche.
    Beim Kochen hilft seine Schwester Anette. Die Lobhudeleien spare ich mir, aber die Vorbereitun-gen sahen schon gut aus. Es war allerdings nicht viel zu tun.

    Deko: natürlich edel mit güldenem Besteck.

    Empfang: aber Hallo, was war mit Christoph passiert, er hatte eine Krawatte an. Birgit war über-rascht, dass der Empfang nicht in seiner Wohnung stattfand. Der Raum war eher Lager für Mar-melade und/oder Verkaufsraum. Früher war dort die Bäckerei des Dorfes. Das Brot war etwas verbrannt. Sonst war es, so wie auch der Rest ganz gut. Dass der York Nicki aber auf den Schoß beim Essen durfte gehört sich nicht.

    VS: das wird Sabine nicht essen, sie isst keinen Käse. Aus den Feigen macht er eine Thaimarmelade. Den Käse etwas mit dem Bunsenbrenner angewärmt, bisschen Grünzeug drumherum und fertig. Der Kräutersalat bestand meist aus essbaren Blumen. Christoph und Sabine essen keine Blumen. Nee das kam eher nicht an. Auf die Frage von Chris, woran man erkennt, dass Blumen essbar sind, kam die Antwort: „Probieren und sterben.“ Ich würde sagen, eine blöde Antwort. Dass der Hund schon wieder auf den Schoß musste, gehört sich nicht.

    Teil 2

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  4. Teil 2

    Besichtigung des Schmuckladens. Birgit war beeindruckt, für Sabine war das nix, Christoph hatte mehr erwartet. In die Werkstatt durften sie allerdings nicht.

    HG: mit dem Bratwurststrudel konnte keiner etwas anfangen. Aber Sabine wusste zumindest, dass Strudelteig Blätterteig ist. – oh wei – Für Birgit ist es eine aufgerollte Nudelplatte. Tobias verwendete aber einen Filoteig. Mit einem Strudel hatte das nun mal gar nix zu tun und mit einem Säckchen auch recht wenig. Das Kartoffelpüree wurde auf den Teller gespritzt. Angerichtet sah es na ja aus. Birgit: „Kartoffelbrei mit Bratwurst mache ich jede Woche. Das war nix besonderes.“ Recht hatte sie. Die Stimmung am Tisch erinnerte mehr an eine Fachtagung, auf der es nur einen Redner gibt.

    DS: für Christoph ist Flammkuchen nicht pfälzisch, sonder elsässisch. Stimmt! Parfait auf einer Schale, auf der man normal Zitronensaft auffängt. Flammkuchen mit Apfelscheiben belegt, sah aus wie ne Pizza. Den Pizzaschieber hatte er bestimmt noch von der alten Bäckerei, der passte kaum in den kleinen Ofen. Dazu heißen Holunderlikör. Christoph bekam einen alten Pflaumenbrannt aus dem eigenen Garten. Christoph: „Er hat zwar einen tollen Ofen, aber im Griff hat er ihn nicht. Der Flammkuchen war schlecht gebacken.“ Birgit: „Der war innen noch teigig.“ Jeder Gast bekam einen Diamantsplitter. Aber es nützte ihm nichts.

    Nun aber die Wertung: 2 x 6 und 1x 7 = 19 Punkte und damit der letzte Platz.
    Dies machte aber Tobias nichts. „Das geht mir am Arsch vorbei“, so sein letzter Kommentar.
    Mir war es auch wurscht wer da gewinnt, das war alles nix Tolles.
    Mehr als eine stinknormale Alltagskost habe ich bei keinem gesehen. Was die Unterhaltungen betraf, ohne Tobias wäre die Woche noch öder geworden. Christoph hatte anscheinend mit der Krawatte auch seinen Humor verloren. Ja Kleider machen Leute.

    Da hatte der gute Tobias den Mund etwas voll genommen. Wozu brauchte es dafür eine Hilfe? Gewohnheit oder was? Wäre es um Selbstdarstellung gegangen, er hätte einsam die Führung innegehabt.
    Am besten hat mir der kleine Yorkshire gefallen, aber der konnte auch nicht kochen.

    LG rudi

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  5. Mir gefallen am besten deine "Gallen?steine", die eventuell auch in Karat gemessen werden?

    Wieder einmal meine Lieblingslektüre von euch am Morgen. Danke Manne, Frau Allerlei und Rudi.

    Und allen ein schönes Wochenende.

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