Donnerstag, 11. August 2016

11. August 2016 - Nena - und bestätigte Vorurteile




Bestätigte Vorurteile

Die meisten Vorurteile sind eben auch nur, was sie sind: Voraburteile, ohne Kenntnis der wahren Sachlage oder Hintergrundwissen. Jeder hegt hier und da ein Vorurteil. Wer keines hat, werfe das erste Wort in die Runde.

Aus meinem Vorurteil gegen Nena wird hier jedoch ein Urteil.

Der Berufs-Teenager aus dem tiefsten Ruhrpott, in dem die Menschen normaler Weise geerdet sind, hat diesen Grund- und Boden schon längst verlassen

und gibt die Diva.

Behalten hat sie leider ihre Kodder-Schnauze, die zu solch bitteren, vielleicht sogar ihren Fans aufstoßenden  Attitüden nicht recht passen will. Diese Nena-Mundart ist nicht überall im Ruhrgebiet verbreitet, aber hier und da und ich will gar nicht sagen wo und warum, trifft man sie auch heute noch an.

Ich weiß nicht viel über die Frau, die immer noch 99 Luftballons monoton besingt, denn für gewöhnlich schalte ich sofort um, wenn sie irgendwo auftritt.

Dem kleinen Zeitungsartikel aber konnte ich nicht entkommen.

Ein Magdeburger 4-Sterne-Hotel hat die Buchung der Nena Brigade abgewiesen, und wenn andere Hotels diesem Beispiel folgen würden,

täte es so manchem "Super"-Star und denen, die sich dafür halten, mal so richtig gut:

Ganze drei Seiten umfasst die Liste von Nenas Sonderwünschen an ihren Hotelaufenthalt. Nicht drin steht, dass das Hotel zuvor umgebaut werden muss oder die Direktion ausgewechselt werden soll,

aber sonst? So einiges!

Ein stets frei zu haltender Aufzug soll ihr zur Verfügung stehen.

In ihrem Zimmer soll es keine Energiesparlampen geben. Dafür aber dicke Bio-Kerzen.

Das Zimmer soll auf eine bestimmte Temperatur gekühlt sein, eine Klimaanlage darf aber nicht verwendet werden.

Und alle Sitzgelegenheiten sollen unter King-Size Lakenabdeckungen versteckt werden.

Denn auf diesen Sofas und Sesseln haben immerhin schon tausende von Menschen vor ihr gesessen, vermutlich sogar Fans, und das ist nun mal ziemlich fies. Ihren edlen Hintern auf die direkten Abdrücke nicht so edler Hintern zu platzieren, geht wirklich nicht. Wer könnte ihr das verdenken oder gar ungehalten darüber werden?

Ein Star ist eben ein Star und dass der zum Anfassen sein soll,  ist sowieso nur ein Irrtum. So wie das Spiel mit den 99 Luftballons in etwa. Die kann man auch nicht mehr anfassen, wenn sie einmal fliegen gehen.

Als ich dann noch nach kleiner Recherche lesen muss, dass sie vor einigen Jahren zugegeben hat, dem Sekten-Guru Osho, verstorben, zu folgen und seiner Dynamischen Medidation anzuhängen,

verstehe ich auch endlich das mit den dicken Bio-Kerzen. Stelle deine Kirche immer um dich herum!

Und in dem Aufzug sollen keine anderen Leute dieselbe Luft wie Nena atmen, dann ist die Sache rund und die Buchung für solch ein Hotel in Ordnung ...

Wie nett von dem Hotel, dieses alberne Spielchen nicht mitzuspielen und stattdessen die Sache irgendwie an die Öffentlichkeit gebracht zu haben ... Bitte einen Grimme-Preis dafür!

Jetzt können sich Leute neu entscheiden, ob sie überhaupt noch ein Nena-Konzert auf dieser Tour besuchen möchten

oder es der Frau lieber nicht zumuten möchten, mit ihnen in einem Saal unter einem Dach dieselbe Luft zu atmen.

Fans können so rücksichtsvoll sein. Habe ich rücksichtsvoll geschrieben? Ich meinte doch, nachtragend.

Am Ende bleiben Nena 99 Luftballons und 99 restliche Fans. Ein Träumchen.

Guten Tag, Gruß Silvia




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