Freitag, 23. Mai 2014

Aperitif: Champagner
Vorspeise: Wurzelsüppchen mit Wachtelei auf Blattspinat mit weißem Alba-Trüffel
Hauptspeise: Wagyu-Filet bekrabbelt von Rosenbergganele auf Rote-Bete-Spiegel verfolgt von afrikanischem Gemüse und Kartoffelgratin
Der Besuch Der Alten Dame

Ach nein, heute bekommt die ältere Dame ja Besuch, muss kochen und sich beweisen. Und damit ist jetzt auch Schluß mit dem Running-Gag.


Und genau sie geht jetzt mit "frischem Zucker" frisch ans Werk.

Sie lebt in Wiesbaden mit Mann, leider namenlos geblieben, und Sohn Jonas, einem genauen Gegenteil von seiner Mutter. Er macht keinen extrovertierten Anschein, eher den einer Mauer-Blume.

Freund Olli liefert die Ware. Während die Konkurrenz die Schiefertafel-Speisekarte liest und sogleich äußert, was sie die ganze Woche über gedacht hat: Da ist Dekadenz am Werke!

Betina mit einem T (ist ja schon dekadent) hat ein Schlafzimmer mit vielen Lila-Tönen. Ein begehbarer Kleiderschrannk fehlt auch nicht.

Marco hält das Dessert für eine Trio-Logie, und da er der gelernte Koch ist, könnte dies ein weiteres Wortspiel zur Verunsicherung sein. Und wenn es kein Wortspiel war ...? Nicht auszudenken.

Während Hendrik weiter und konsequent Dekadenz wittert, entdecken die anderen Betinas Fotogalerie: SIE im Rahmen vieler Prominenter.

Die laufen ihr alle mal eben so über den Weg, veranlassen aber Jürgen zu der Aussage, Betina sei mediengeil. Ziemlich weit hergeholt oder aus der Nähe treffsicher betrachtet.

Bei Shopping-Queen jedoch wäre sie als gelernte Mode-Verkäuferin ebenso fehl am Platze wie die "Rosenberg-Garnelen" (kannte ich nicht) auf Landgang. Patricia gar mag kein Surf and Turf.

Es gab Spiegel-Platzteller und die mochte nicht jeder. Es gab Dekadenz und da gehen die Leute auf Abstand. Es gab Füße, die man mögen konnte oder auch nicht. Es gab Präsenz, doch Hendrik konnte am Ende Betina nicht wirklich bekrabbeln. Im Anliegen "Hier komme ich" hat sie ihn um Längen geschlagen!

Sein "dezentes" Bäuchlein hat mich vor Tagen kopfscheu gemacht: So was passt nicht zu einem Fitness-Trainer. Aber es gab Hobby-Köche, die ihn geschlagen haben. Hoffentlich nur punkte- und nicht egomässig.

Betina hingegen ruft: Ruf mich an!

Mache ich nicht, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Diese Dame ist Großkotzig und kocht auch so.

    Das Wachtelei aufschlagen und unabgedeckt in die Kühle stellen, ist ein absolutes No-Go. Damit war Betina für mich als Profi auch gestorben. Genau so ist das Servieren auf Spiegeln, glaube ich, in den 70er gestorben.
    Das sog. Wagyu-Filet sah für mich nicht nach Wagyu aus. Die angerichteten Teller waren auch nicht der Bringer.

    Was bleibt ist eine bemühte, leider in der Zeit etwas zurückgebliebene Madame, die meint immer noch auf der Höhe der Zeit zu sein.

    Verdient gewonnen hat allerdings Patricia.

    Zum Profikoch:

    Vom Marco zum Marcel gewandelt, kann ich immer noch nicht glauben, dass dies der Profi sein soll. Naja, ich weiß nicht, ob er sich für seine Selbstständigkeit einen Gefallen getan hat. Ich finde ihn auch nicht im Internet. Vielleicht hat er ja seine Seite aus Scham entfernt.

    Es bleibt bei mir ein schlechter Nachgeschmack!

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  2. Nun habe ich die Facebook-Seite gefunden:

    https://www.facebook.com/marcel.sawall

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  3. Hach, ich war ja die Woche über schon voreingenommen und die Betina gehört auch nach ihrem Kochabend nicht zu den Menschen, die ich näher kennenlernen möchte.

    Einen roten Faden hatte ich auch erkannt, nein nicht die Schiefer-Dachschindeln, es war die Auswahl der Zutaten.
    Einkaufsliste für den Lieferanten: Bring mir Alles was teuer ist.

    Als fleischfressende Pflanze hätte ich so meine Probleme mit dem Fleischbatzen gehabt, mengenmäßig und auch optisch.

    Das Riesenmeeresgetier (Rosenberg-Garnelen kannte ich auch bisher nicht) wäre eine Hauptspeise für sich gewesen.
    Wenn die Gäste sich schon mit dem Schälen abmühen müssen, sollten wenigstens Fingerschälchen bereit stehen, hab ich vielleicht übersehen.

    Ich bin kein großer Dessertfan, aber das Törtchen hätte mir geschmeckt. Was es sonst auf der Schindel gab, hab ich schon vergessen.

    Diese Spiegel war das i-Tüpfelchen auf Siebziger-Jahre-kalt-warmen-Büffets im letzten Jahrhundert des letzten Jahrtausends.
    Heute noch bestenfalls als Vintage zu bezeichnen.

    Es werden oft diese TK-Beeren beim Dinner verwendet. In irgendeiner TV-Sendung hörte ich mal, dass die fast zu 100 % aus China kommen. Kürzlich gab es einen Bericht, dass in China die Böden extrem durch Dünger und Pestizide vergiftet sind und dieses giftigen Substanzen ins Trinkwasser gelangen. Wie lange es dauern würde, bis die Böden entgiftet wären - sofern das Zeug nicht mehr zum Einsatz käme - lässt sich gar nicht vorhersagen.
    TK-Beeren, die für Proben in verschiedenen Geschäften von verschiedenen Anbietern gekauft und getestet wurden, zeigten erhebliche Pestizitrückstände, die die Grenzwerte weit überschritten.
    Auch gab es vor einiger Zeit (weiß nicht mehr ob es in einem Krankenhaus oder Seniorenheim war) heftige Darmerkrankungen, deren Ursachen chinesische TK-Erdbeeren waren.
    So watt ess isch nischt!

    Zitat: "Er macht keinen extrovertierten Anschein, eher den einer Mauer-Blume."
    Der arme Junge, wie kann er bei dieser Mutter anders sein? Vielleicht hat er das Glück und kann irgendwann ganz weit weg, am besten in Übersee, studieren und hat dann die Chance sich von Mama abzunabeln.

    Tja, ob Betinas Dinner nun spektakulär genug war, über den roten Teppich zu laufen und ein eigenes Bambi zu bkommen?

    Ein schönes, sonniges Wochenende wünscht
    Lästermaul FrauAllerlei

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  4. Ich bin begeistert - nein, bestimmt nicht von den Dinnern - sondern von euren Kommentaren. Große Klasse

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