Vorspeise: Rindertatar an getrüffelter Eiersauce
Hauptspeise: Schwarzfederhuhn aus der Gewürzmilch mit Tomatenmarmelade und Topinambur
Nachspeise: Topfenschaum am Beeren-Kräuterlikör-Ragout
Hinter'm Horizont
zurück lässt Patricia rein punktemäßig ihre Konkurrenten, das dürfte für die "ältere Dame" heute schwer werden.
Von weit "hinter dem Horizont" hat sie auch ihr Schwarzfederhuhn bezogen. Zudem wurde das arme Tier noch vor der Geschlechtsreife getötet.
Sie lebt in Andernach mit ihrem von ihr frisurenmäßig etwas überstylten Ehemann Alexander und dem Söhnchen Aaron. Patricia und ihr Mann lieben klare Linien und bevorzugen den Bauhaus-Stil. So haben sie sich eine sehr schöne Umgebung gestaltet.
Vox ist sich mal wieder ein wenig uneinig mit sich selber, denn ihr Alter wird wahlweise mit 45, aber auch 48 Jahren angegeben.
Lebensmittel liefert ihr guter Freund Nico, mit dem sie schon diverse Kochkurse besucht hat, auch unter den Fittichen von Johann Lafer.
In der Küche hat sie während der Vorbereitungen die Haare offen: Egal, ob guter oder nicht so guter oder schlechter Koch - die Haare haben sie selbst in den Mensen verdeckt oder zurückgesteckt.
Während sie arbeitet, arbeitet auch Hendrik: Vorneweg mit seinem großen Maul hat er nach seinem Fauxpas längst wieder zur alten Sprachgewalt zurück gefunden. Er ist ein richtiger Kindskopf.
Patricias Vorspeise ist absolut geglückt und bekommt reizende Worte geschenkt. Beim Hauptgang gibt es dann doch ein paar Kritikpunkte, die letztlich vor dem Dessert kapitulieren.
Das Huhn, das junge, weit gereiste - es war aber so was von blass und ich kann mir nicht denken, dass es um soviel besser schmeckte als ein normales Hühnerbrüstchen. Nur Name und Herkunft geben ihm den gewissen Glanz. Den ein gutes Dinner eher aus anderen Attributen beziehen sollte.
Trotzdem läuft Patricia mit 35 Punkten allen vorher Kochenden den Rang ab. Dabei war vieles in ihrem Menue bereits vorbereitet, und nicht alles sah danach aus, als wäre es vor Ort entstanden. - Hendrik hätte am liebsten ein Doggy-Pack mitgenommen.
Egal! Mit ihrer Art, die ebenso zurückhaltend ist wie ihr bevorzugter Wohnstil, ist sie ein erfrischender Gegenpol zu den beiden Sprach-Exhibitionisten Hendrik und Betina.
Es bleibt offen bis zum Schluss - und das ist auch gut so - wer hier auch beruflich die Kochlöffel tanzen lässt und die Messer schärft.
Bis heute Abend bei der älteren Dame, Gruß Biene
Guten Morgen!
AntwortenLöschenEin chices Zuhause hat Patricia, das mir persönlich zu "leblos" wäre und ebenfalls nach meiner persönlichen Ansicht, nicht das passende Umfeld für ein Kind ist. Eher geeignet für ein Karrierepaar ohne Anhang.
Profi oder nicht Profi, das ist immer wieder erneut die Frage.
Koch"kurse" bei Lafer? Viele Profiköche kochen mit anderen Profiköchen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen gemeinsam.
Befreundeter Caterer. Kann nun ein Mitarbeiter sein, kann aber auch tatsächlich der Freund mit guten Einkaufsquellen sein, denn ich vermute, in Andernach sind außergwöhnliche Zutaten/Lebensmittel schwer erhältlich. Man bekommt nicht an jeder Ecke frische Trüffel oder schwarze Hühner mit französischem Pass.
Profi kann aber immer noch sein. Irgendwann in jungen Jahren mal eine Ausbildung zur Köchin gemacht? und dann irgendwann gemeinsam mit dem Mann ein Cateringunternehmen aufgebaut? und in einem etwas größeren Unternehmen steht die Chefin nicht mehr täglich selber in der Küche.
Bei Catering stellt sich mir nun die Frage, wie groß ist für dieses Angebot die Nachfrage, der Bedarf in und um Andernach. Ich kenne das Städtchen nicht.
Kann auch sein, dass das Unternehmen andere Unternehmen täglich mit Essen beliefert.
Fragen über Fragen. Genug der Spekulationen. Heute Abend hat die Spannung ein Ende.
Die Vorspeise war sehr übersichtlich auf den Platten (ich esse immer noch lieber von runden Tellern) angerichtet. Hätte mengenmäßig auch ein schönes Amuse Gueule sein können. Ein halber Teelöffel voll Tatar auf Mayonnaiselasur.
Damit die Vorspeise mengenmäßig ihren Namen verdient, stellte die GG anschließend die Schüsselchen mit den einzelnen Speisen auf den Tisch.
Profi?
Die Blässe des schwarzen Huhns wurde durch die Milchmarinade noch hervorgehoben.
Was die Zubereitungsart und die Gerätschaften in der Küche betrifft, schließe ich mich Marco an. Auch ohne kann man excellent kochen. Nur, damit die niedrige Bewertung zu rechtfertigen, war doch sehr an den Haaren herbei gezogen.
Ob sich der immense Aufwand sich bei der Zubereitung der Quarkmasse lohnte und geschmacklich einen Gaumenkitzel verursachte, kann ich vom Zuschauen her nicht beurteilen.
Das Beerenragout war letztlich eine dick eingekochte Marmelade.
Die Herstellung der Schokoladenteilchen - "ich hab da schon mal was vorbereitet", vielleicht auch der Catererbetrieb - hätte ich auch gerne mal gesehn.
Insgesamt wurden die einzelnen Gänge jeweils in medizinischer Dosis verabreicht. Zum Sattwerden nach der Anrichte-Präsentation gab es dann Alles nochmal in den Küchengefäßen zum Nachfassen auf den Tisch. Eben ein perfektes Dinner.... ;-)
Ich bleib dabei. Die ältere-fuß-und-selbstverliebte-rote-Mützen-Dame ist der Profi. So unwissend, wie die Dame demonstriert, kann kaum jemand sein, der sich beim perfekten Profidinner bewirbt.
Bis zum nächsten Mal!
Gruß von FrauAllerlei
Danke für deinen ausführlichen Beitrag - so etwas freut mich besonders!
AntwortenLöschenMarco ist ein Dummschwätzer! Ein Sous-Vide-Gerät ist ein Gerät zum Garen von Speisen. Wie ein Backofen, ein Grill, eine Mikrowelle, ein Kombidämpfer usw.. Oder gart er seine Speisen in der hohlen Hand? Er befriedigt das Klischee eines Body-Builders.
AntwortenLöschenPatricia kocht ohne Zweifel gut. Dank Lafer?
Man hat wenig gesehen, von den Tätigkeiten des Zubereitens. Man hat eigentlich nur gesehen, dass sie sich wohl alles leisten kann, was sie sich an Küchengeräten wünscht.
Bei der Vorspeise hat sie mit gepimpter Mayonnaise auf den Tellern herumgeschmiert und darauf ein Löffelchen mit Trüffel gepimptes Tartar dekoriert. Trüffel ist ja schließlich teuer.
Es langt nicht ein guter Bauernhahn, sondern es muss ein Schwarzfederhuhn sein, obwohl der Unterschied so richtig von niemanden erklärt werden konnte. Hauptsache „teuer“. Die Zubeitung des Topinambur-Pürees habe ich nicht gesehen, ist aber nicht schwieriger als ein gemeines Kartoffel-Püree. Die Tomatenmarmelade ist eine ganz einfache Marmelade. Dass Rezept habe ich schon irgendwo gelesen; es ist also nicht auf Grund ihrer Kreativität entstanden. Die Ringe verschwinden in der Profiküche spätestestens am Pass.
In der Nachspeise wieder Marmelade, dieses Mal als Beeren-Dekogeschmiere. Fertige Schoko“tropfen“ als Auffangbehälter für einen superaufwändig hergestellten Quark“schaum“ sehen vielleicht gut aus, bringen das Dessert aber nicht in die Profiklasse.
Die Anrichtung der Speisen und ein paar andere Kleinigkeiten lassen mich Patricia nicht als Profi erkennen.
Manne - das Püree hat sie mit dem Zauberstab bearbeitet.
AntwortenLöschenGott sei Dank verhält sich Topinambur dann doch nicht so wie Kartoffeln, die mit dem Zauberstab zu Tapetenkleister werden. Trotzdem halte ich die klassische Zubereitung mit der Kartoffelpresse für besser.
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