Samstag, 22. Dezember 2018

22. Dezember 2018 - Mein Adventskalender - 22. Türchen - Mein Wunschzettel


Wunschzettel

Im Laufe der Zeit kommen einige Wunschzettel zusammen, und wenn man sie gesammelt hätte, so könnte man aus deren Inhalten so manches Buch schreiben. Auf jeden Fall würde man anhand dieser Zettelsammlung die jeweiligen Lebensinhalte gut nachempfinden können.

An einen meiner Kinder-Wünsche erinnere ich mich besonders gut: Ich wünschte mir, kaum des Schreibens überhaupt mächtig, eine Schreibmaschine. Ja, so etwas gab es damals noch. Und ich bekam sie. Der große Wunscherfüller war mein Vater, der lieber schenkte als beschenkt zu werden. Das war nicht nur eine Floskel, sondern traf auf ihn wirklich zu.

Heute wünschte ich mir ... noch einmal ein langes Gespräch mit ihm. Wir waren immer, wie man hier so schön sagt "ein Kopp und ein Arsch" - aber wirkliche Gespräche waren eher eine Seltenheit. Er war leider nicht sehr redselig - und ließ lieber Taten sprechen.

Was er sich von mir gewünscht hat, weiß ich, denn er wollte stets nur das Beste für seine kleine Familie. Mal könnte er sich freuen, mal die Haare raufen und fragen "Warum nur, Silviken?".

Nach den Wünschen der Kindheit folgten viele im Erwachsenen-Leben. Manche wurden erfüllt, andere nicht - und wieder andere hatte ich überhaupt nie.

Ich bekomme noch immer gern Geschenke an Weihnachten, obwohl die Wichtigkeit dieser einen geringeren Stellenwert haben als früher. Und manchmal konnte man es mir überhaupt nicht recht machen mit Geschenken - die ganz ohne Zettelwunschwirtschaft zustande kamen, aber eben auch die größere Überraschung sein sollten.

Zur Sicherheit habe ich in diesem Jahr einen Wunsch geäußert, und ich denke, der wird mir erfüllt.

Was mir sicherlich nicht erfüllt wird

(versucht ja auch jede Schönheitskönigin direkt nach der Wahl vergeblich heraufzubeschwören),

 ist, dass Frieden auf der ganzen Welt herrscht. Zwar will kaum jemand Kriege, aber dass sie trotzdem stattfinden, habe ich als Kind nicht verstanden - und verstehe ich heute nicht. Und das steht hier jetzt mit Absicht in der vereinfachten und naiven Form.

Also fange ich mit einem kleinen Wunsch an: Ich wünsche mir, dass die Menschen mehr an die Umwelt denken - und das ist bereits mit kleinen Gesten machbar, die noch nicht einmal schmerzen oder Verluste beinhalten.

Ich wünsche mir, dass Tiere nicht mehr als "Sache" gelten - denn fühlende, atmende und leidensfähige Geschöpfe sind schließlich keine Sachen wie Handtaschen oder Haarbänder. Das bedarf nur einer kleinen Gesetzesänderung. Man kann ahnen, warum diese Gesetzesänderung nicht stattfindet ...

Ob es Weihnachten schneit oder nicht - ist mir egal. Außer, die Erderwärmung spricht hier ihr Machtwort und transportiert den Frühling ins Weihnachtsfest. Siehe oben - Umwelt!

Manche Wünsche sind schnell ausgesprochen, aber schwer zu erfüllen. Daher beende ich diesen Wunschzettel an dieser Stelle und wünsche nur noch eines:

Meinen Lesern ein gutes, friedliches und erfülltes Weihnachtsfest. Das wird doch - verdammt noch mal - klappen.


Einen schönen Adventstag wünscht Silvia

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