Dienstag, 21. August 2018

20. August 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Montag in Altbach (bei Stuttgart) bei Nadja

Foto: S. B.

Vorspeise: Jakobsmuschel / Safranrisotto / Speckschaum
Hauptspeise: Kaninchenrücken / Kartoffelpüree / Ratatouille
Nachspeise: Crème-brulée-Chantilly / Mangosorbet / Schokoladentarte / Erdnusscrunch


Exato . Precise . Exactamente . Tres bien

Es gibt so viele schöne Wörter für das Wort "Genau", doch Nadja beschränkt sich inflationär auf die deutsche Variante und nervt.

Ansonsten reiht sie sich in die Riege jener ein, in der sich ein gelernter Koch befindet - und der dringend gefunden werden will. Ihre Tarnkappe in dieser Runde ist die Ausbildung zur Notfallsanitäterin, und ich denke, dass es in ihrem Fall auch der Wahrheit entspricht - und sie sich nur hobbymäßig dem Kochen widmet.

Das Kochen nahe gebracht haben ihr die Eltern, die mittlerweile ihr Hobby zu einem Catering-Beruf ausgeweitet haben und 1.000 Essen pro Tag an Schulen liefern. Der wuchtige Papa stellt sich auch gleich mal dem Team und Publikum vor -

und eigentlich bringt mich das kaum einen Schritt weiter. Soll es vermutlich auch nicht.

Vielleicht hat er bei all den vielen vorbereiteten Menü-Bestandteilen seine Hände im Spiel gehabt, und nun möchte er am Ende des Dinners gern wissen, wie genau

die Torteletts, die Creme brulee-Chantilly, das Mangosorbet, die Hummerbutter, die Tomatensoße (und sicher habe ich noch einiges vergessen)

ankommen.

Sorgen Nadjas 21 Lebensjahre allein vielleicht bereits für eine gutmütige Bewertung?

Die Konkurrenz verplempert 30 Punkte. Sorry, sie verteilen 30 Punkte.

Ich sehe Nadja nur schnibbeln und Lebensmittel in Plastik einschweißen. Mittlerweile wird mir beim Anblick von so viel Plastik leicht bis schwer schummerig.

Mehrere Blicke auf die Uhr zeugen davon, dass sie weder die Zeit noch das Wesentliche im Sinn hat, denn

erst um 23.47 Uhr ist endlich der Nachtisch fertig.

Selber hält Nadja sich für ehrgeizig, erfinderisch und tolpatschig.

Ehrgeizig? Und dann all die vorbereiteten Sachen?

Dass sie erfinderisch ist, entdecke ich vielleicht in den nächsten Tagen. Von tolpatschig kann nicht unbedingt die Rede sein, wenn man sich mal in den Finger schneidet,

obwohl der Dauergebrauch des Wortes "Genau" eigentlich ziemlich tolpatschig ist.


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Nadja - was machst Du da?

    Es ist einmal wieder an der Zeit kreuz und quer durch das Land zu jagen und einen Menschen zu entdecken, der....ja was eigentlich, der halt mal eine Ausbildung zum Koch/zur Köchin gemacht hat und diesen Beruf noch immer ausübt. Eigentlich wenig spannend, bei uns ums Eck gibt es ein Restaurant, da kann man solche Leute auch besichtigen. Aber das VOX-Spiel geht halt anders, lügen, betrügen und vertuschen, so wird die Woche unterhaltsam und sehenswert!

    Wir starten knapp neben Esslingen und besuchen Nadja. Mit 21 Jahren die jüngste Mitspielerin in dieser Woche und absolut davon überzeugt, sie kann in der Küche mit dem Profi mithalten. Die Überzeugung wurzelt tief in der Kindheit. Während andere Kinder im Sandkasten spielen durften ober mit dem Puppenwagen um die Ecken zogen, musste Nadja Gemüse kleinschneiden. Waren die Zwiebeln zu grob, gab es zur Belohnung eine zweite Zwiebel zur Verarbeitung. Jetzt wirkt die Arbeit mit dem Messer zwar relativ routiniert und dennoch, schnell ist klar, kein Profi arbeitet mit dem Messer hin zum Körper. Weil, so geht das Gerücht, der menschliche Körper und ein Messer vertragen sich nur bedingt!

    In der heutigen Küche findet sich viele Schüsseln und Gefäße die der Gastronorm entsprechen und viele Töpfchen sind sogar bereits gefüllt. Die arme Nadja musste ja so viele Vorbereitungen treffen. 2/3 des Dessert bereits erledigt und auch einige Soßen warten auf die Wiedererwärmung! So bleibt mehr Zeit für das Ratatouille, den Hasen und die Schokotarte. Die Zeit wird nicht wirklich genutzt, denn das Dinner endet erst nach Mitternacht. Kartoffeln hätte man vorbereiten können und auch die Zeit zwischen den Gängen etwas zu straffen wäre keine große Schwierigkeit gewesen.

    Vier fremde Personen nahen aus der Hauptstadt Stuttgart und fallen in einem "Vorort" von Esslingen ein. Sie hoffen auf Maultaschen und fürchten "Most" als Willkommensgetränk!

    Apero: irgendwie wollte Nadja einen Gin aus Stuttgart mit Tonic servieren! Es wurde ein bunter Mischmasch daraus, da die Gastgeberin nicht wirklich die Richtung vorgeben konnte!

    Vorspeise: eine schöne Muschel, leider etwas überwürzt, mit einem schlotzigem Risotto! Ist das Risotto zu hart? Es gibt keine klare Antwort aus der Gästegruppe.
    Hauptgang: der Hase dauert, obwohl im Wasserbad gut aufbewahrt, wird das Fleisch einen Hauch zu trocken! Die Gemüsebeilage ist zwar lecker, aber auch nicht wirklich die ganz große Kochkunst. Das Kartoffelpüree passt wirklich gut dazu und auch die Soße wirkt schmackhaft! Wo die Soße herkommt...."the answer is blowing in the wind!"
    Dessert: die Komponenten bei dieser Nachspeise wirken nicht wirklich stimmig, es ist einfach süß und bietet dem Gaumen zu wenig Abwechslung! Es wird die Qualität der Mangos für das Sorbet gelobt, ich vermute als Basis tiefgekühltes Fruchtmark aus dem Gastrohandel!

    Bei aller Kritik, Nadja ist erst 21 Jahre alt und wuppt ihren Abend relativ problemlos! Die Gäste fühlen sich gut versorgt und umsorgt und damit hat sich der Ausflug zur heutigen Köchin allemal gelohnt!

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