Mittwoch, 6. April 2022

5. April 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Würzburg bei Nadine




Vorspeise:
Ziege / Petersilie / Macadamia
Hauptgang: Reh / Steckrübe / Wirsing
Nachtisch: Kürbiskern / Törtchen


Träume sind verfilmte Gedanken.
© Thomas Häntsch (*1958), Fotograf

Nun muss Nadine nicht mehr nur davon träumen, in der Sendung "das perfekte Dinner" mitzuwirken, denn sie ist mittendrin. Vielleicht war ihr vorrangiger Traum auch eher, einmal in einer x-beliebigen TV-Produktion mitzuwirken? Sie empfindet die heutige Situation als irreal und fühlt sich wie an Heiligabend kurz vor der Bescherung.

Die Bescherung für ihre Gäste ist am Ende eine schnelle Nummer, die zumindest von Andreas als eine viel zu rasante Abfütterung angesehen wird. Er als Teilnehmer und heutiger Gast darf das so empfinden, ohne dass ich das nachvollziehen kann, denn "mein" Dinner via TV dauert immer 75 Minuten (das sind mindestens 15 Minuten zu viel; ich muss es mal wieder betonen, mache ich ja viel zu selten).

Nicht nur mit Schnelligkeit punktet Nadine. Sie wandert mit einem strammen Selbstbewusstsein durch diese Sendung. Es wird vermutlich nicht ihr letztes TV-Format sein ...


Das Menü

Die Speisekarte ist offenbar wieder einmal einer Verpflichtung zur Geheimhaltung unterlegen.

Zur Vorspeise serviert sie Ravioli mit einer Ziegenkäse-Füllung und einem Petersilienschäumchen.

Gar nicht geizig mit Angriffen auf die Umwelt, kommen die Teile des Rehrückens in diverse Plastikfolien und werden sous-vide gegart, um später in der Pfanne noch ein paar Röstaromen zu ziehen. Schmeckt nicht gerade Rehfleisch nach dem Wasserbad-Garen lebrig? Bemängelt wird das nicht - oder nicht öffentlich gezeigt.

Ein Erdbeer-Mascarpone-Törtchen bildet samt einem Kürbiskernöl-Eis den Abschluss. Die Erdbeeren stammen aus der letzten Saison und wurden von ihrer Mutter eingefroren. Aufgetaute Erdbeeren mag ich überhaupt nicht. Aber vielleicht sind es auch frisch importierte?


Fazit

Die 43jährige Nadine lebt nach dem Auszug ihrer Kinder allein mit ihrem Mann in einem Haus in Kitzingen. Wenn man bedenkt, dass wir alle, aber auch Nadine, noch immer eine Pandemie um die Ohren haben - und sie offenbar keine Kinder mehr versorgen muss, kann ich gut verstehen, dass man auf der Suche nach Abwechslung - und wenn man kochen kann - auf diese Sendung als Ankerhaken stößt. Die Sendung bringt ein wenig Glamour in die traurige Gegenwart. Vom Krieg gegen die Ukraine war zur Drehzeit noch keine Spur ... oder doch, Spuren schon, aber viele haben es in unserer Jetzt-Zeit nicht für möglich gehalten.

Ich bewundere sowohl heute als auch gestern, wie die beiden mit Mehl umgehen: als wären die Vorräte unerschöpflich. Waren sie auch. Inzwischen sieht das etwas anders aus: beim gestrigen Einkauf habe ich nicht eine einzige Tüte Mehl auch nur zu Gesicht bekommen.

Aber: vom Abschweifen hin zu den Punkten: 8 gibt Andreas, je 9 Timo und Nicole und 10 ist Gillian die Chose wert.

Mit 36 Zählern liegt Nadine am 2. Tag auf dem bislang 1. Platz.

Vermutlich ist diese Würzburger Ausgabe nach der Influencer-Katastrophe kein reiner Zufall: Vox wollte sich nicht lumpen lassen und vor allem verloren gegangene Zuschauer zurückerobern. Ein cleverer Schachzug nach dem Motto "mit Zuckerbrot und Peitsche".


Guten Morgen, Gruß Silvia

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