Montag, 11. April 2022

10. April 2022 - ARD - Tatort: Der Schatten des Mondes




Klaus Borowski - Axel Milberg
Mila Sahin – Almila Bagriacik
Michael Mertins – Stefan Kurt
Antje Mertins – Lena Stolze
Albert Hansen – Peter Maertens
Margot Köhnke – Heide Simon
Susanne Hansen – Mina Rueffer
Junger Borowski – August Milberg


Tatort Kiel
Borowski und der Schatten des Mondes

Das Grauen beginn nach einem heftigen Sturm im Wald, und dennoch hat es viel früher angefangen: 1970 verschwand die damals 15jährige Freundin von Borowski. Sie stieg gemeinsam mit einem anderen Mädchen in einen VW-Bus. Zuvor hatte sie einen Streit mit Klaus, der auf dem Weg zum Jimi-Hendrix-Konzert nicht trampen wollte.

In der Jetzt-Zeit offenbart der Sturm unter einer umgekippten Eiche die skelettierten Überreste eines Mädchens, und schnell ist durch Gesichts-Rekonstruktion klar, dass es sich bei der Verscharrten, Begrabenen - um Susanne, die Freundin Borowskis handelt.

Endlich meldet sich auch das andere Mädchen, das damals mit Susanne gemeinsam in einen VW-Bus gestiegen ist. Die nun ältere Frau war damals von dem später verurteilten Vergewaltiger aus dem Wagen geworfen worden ... sie sei nicht sein Typ gewesen. Und sie hatte sich nicht zur Polizei getraut ... vielleicht auch, um selber zu glauben, dass alles nur ein Albtraum war.

Doch der Vergewaltiger ist nicht der Mörder.


Ein biederer Mann der schönen Kirchengesänge

Beinahe möchte man den Gesang von Michael Mertins als engelsgleich beschreiben. Ein biederer Mann mit einer Frau, die er zu lieben vorgibt und die ihn liebt. Ein Mann, der seinem kleinen Enkelkind Gute-Nacht-Geschichten vorliest - und es bedauert, dass es so lieb nicht bleiben wird, sobald es in die Pubertät kommt.

Ab dem Moment ist klar: er ist der Täter. Gemeinsam mit der Försterin hat er auch das erste Skelett "entdeckt" (denn es wird ein weiteres gefunden). Er kannte natürlich den Ort des Begräbnisses ... und trieb sich vielleicht deshalb so oft im Wald und auch in der Kirche herum.

Der äußerliche Biedermann ist als Monster nicht unüblich.

Als ihm seine Frau Antje auf die Spur kommt, erwartet sie ein ähnliches Schicksal wie seinen beiden Zufalls-Opfern: er schlägt sie brutal zusammen ... aber sie zu erstechen - wie die beiden Mädchen - schafft er nicht. Er schüttet Gift in eine Wasserflasche und schließt sie in einem düsteren Raum ein, der voller Geweihe ist - und an den Tod erinnert.


Borowski und der Schatten der Vergangenheit

macht ihn behördlich gesehen ungeeignet für die späte Aufklärung des Falls. Er wird beurlaubt, was ihn jedoch nicht von weiteren Ermittlungen abhält. Schließlich stellt er den Biedermann, als der mit einer Hure im Wald spazieren geht und diese unvermittelt angreift ... mit einem Schuss in den Arm. Als er zu Boden fällt,

stürzt Borowski sich auf den Mörder seiner Freundin und würgt ihn. Nach etlichen Sekunden kommt er zur Besinnung und lässt von dem Mann ab,

der nicht nur zwei Mädchen das Leben genommen hat, sondern auch das Leben derer Angehörigen zerstört hat. Susannes Mutter hat sich vor ein paar Jahren suizidiert, weil sie hoffte, es gäbe den Himmel - und es an der Zeit sei, Susanne endlich wiederzusehen, falls sie tot sein sollte.


Fazit

Ein leiser Krimi, der die Qual von Menschen zeigt, die sich mit einem Verbrechen konfrontiert sehen, von dem sie nicht einmal eine Ahnung haben, wie es vonstatten gegangen sein könnte.

Ich gebe 4 von 5 möglichen Sternen.

Am Rande muss ich bemerken, dass die angegebenen Jahreszahlen im Film auch das Lebensalter des Ermittlers Borowski verdeutlichen: eigentlich müsste er nun in Pension gehen ...

aber er kann immer noch als Rentner-Cop weitermachen. Oder das in Deutschland gegebene Berufstätigkeits-Ende ist bis zum nächsten Kieler Tatort schlagartig vergessen ...


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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