Sonntag, 3. April 2022

3. April 2022 - ARD - Mord mit Aussicht - die neue Ausgabe


Marie Gabler - Katharina Wackernagel
Heino Fuss - Sebastian Schwarz
Jennifer Dinkel - Eva Bühnen
Heike Schäffer - Petra Kleinert
Hans Zielonka- Michael Hanemann
Dr. Bechermann - Patrick Heyn
Frau Ziegler - Therese Dürrenberger

Drehbuch: Johannes Rotter
Regie: Markus Sehr


Mord mit Aussicht - die neue Ausgabe

Wer einst von Sophie Haas und Dietmar Schäffer nach "Hengasch", diesem Eifeldorf mit seinen skurrilen Bewohnern und denkwürdigen Morden, eingeladen wurde, der weiß: Frau Ziegler, die mit ihrem Rollator den ohnehin dürftigen Verkehr aufhält, darf in keiner Folge fehlen. Man sieht nicht ihr Gesicht, und man kennt nicht ihre Geschichte, aber für die Stories um das Polizeirevier der eifelschen Art ist sie unerlässlich: sie demonstriert die unerhörte Langsamkeit in dem Ort. Und für Zuschauer, die "auf Entzug" zur Erstbesetzung skeptisch gegenüber allem Neuen in Hengasch waren, ist sie eine bekannte Erscheinung, die ein Gefühl des "Nachhausekommens" vermittelt.

Skeptisch gegenüber allem Neuen sind auch die Hengascher selber: wer hier nicht bereits in der 3. Generation lebt, ist und bleibt ein Zugereister.

Auch Dr. Bechermann ist mit von der Partie. Offenbar hat er sich jedoch von seiner Standard-Diagnose "Herzinfarkt" zu anderen kreativeren hochgearbeitet.

Einen schweren Verlust musste Muschi Schäffer erleiden: Dietmar lebt nicht mehr, er ist in einem Einsatz ums Leben gekommen. Folglich nennt sie niemand mehr Muschi, sondern nur noch Heike. Ob sie immer noch "Gulasch, scharf, aber nicht zu scharf" kocht, ist noch nicht bekannt - und noch nicht bekannt ist, ob sie Dietmars Leibspeise bald für jemand anderen kochen wird.

Der ewig besserwissende und nörgelnde Hans Zielonka lebt ebenfalls noch in Hengasch - und nervt an allen Ecken und Enden und alle, die sich vor seinen Tiraden nicht in Sicherheit bringen können.


Fazit

So gesehen, könnte man denken, dass alles beim Altgewohnten ist. Die Hengasch-Welt darf wieder in Unordnung geraten. Damit das nicht ausartet, beleben Marie Gabler, Heino Fuss (bei Fuß? Witz, ich schnappe dich!) und Jennifer Dinkel das Polizeirevier. Marie Gabler ist keine Sophie, die mit coolen Sprüchen und lässiger Art die Reihe aufgepeppt hat. Heino Fuss ist nicht Dietmar Schäffer, aber, und das könnte sich abzeichnen, wird er vielleicht

Heikes Bärchen 2.0.

Es wäre auch sicher nicht erwünscht, wenn die neuen Darsteller genau so reagieren, agieren und leben und leiden wie die alten. Kopien sind keine Lösung. Aber Hengasch ist immer noch Hengasch - und die Eifeler werden nach wie vor gerne auf die Schippe genommen. Daher muss man sich nicht völlig umstellen und weiß bereits im Vorfeld: was hier an Verbrechen geschieht, sind leichte, lockere, welche der gemütlichen Art. Solche Verbrechen gibt es nur in Filmen.

Die drei Polizeibeamten-Darsteller müssen sich noch ein wenig in ihre Rollen einfinden und mit ihnen warm werden, denn natürlich wissen auch sie, wie beliebt die Ursprungs-Besetzung war - und ist.

Nur Heike, die ja eigentlich die alte sein sollte, schwächelt noch ein wenig. Als würde sie die Sorge umtreiben - und damit meine ich nun Petra Kleinert -, dass dies nur ein Experiment ist und vom Zuschauer nicht mit großer Freude angenommen wird. Und es fehlen die gemütlichen Couch-Szenen bei niedlichen Tierfilmen in Heikes Haus.

Mir gefallen die neuen Folgen, aber es gibt natürlich immer etwas zu meckern. Doch ohne die allseits bekannte gute Vorlage mit der Erstbesetzung ... gäbe es deutlich weniger zu kritisieren.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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