Freitag, 29. April 2022

29. April 2022 - Ella Schön: die letzten drei Folgen



Ella Schön - die letzten drei Folgen

Für das sogenannte "Herzkino" des ZDF ist die Ella-Schön-Reihe ein besonderes Bonbon mit einer besonderen Frau und besonderen Inhalten. Die Operationen am offenen Zuschauer-Herzen erfahren hier ihre Erweiterungen in völlig anderer Art als nur in der Liebe zweier Menschen zueinander, von denen der eine bevorzugt ein Mann und die andere bevorzugt eine Frau ist.

Ella ist Asperger-Autistin und angehende Voll-Juristin. Und sie war die Ehefrau des vor der 1. Folge verstorbenen Thomas', der in Fischland eine Zweitfamilie aufgebaut hatte: mit Christina Kieper. Sie ist schwanger von Ellas Mann,

als diese eintrifft, um ihr Erbe, das Haus auf Fischland, zu übernehmen.

Das Haus ist besetzt durch Christinas Wohnrecht. Wider Erwarten freunden die beiden Frauen sich an, ziehen kurzerhand zusammen und machen den Zuschauern in insgesamt 11 Folgen viel Freude.

Die 1. der letzten 3 Folgen wurde bereits am vergangenen Sonntag ausgestrahlt, die zwei anderen sind in der Mediathek verfügbar: Das Glück der Erde . Freischwimmer . Seitensprünge


Fazit

Die Konstellation, in der diese beiden Frauen aufeinandertreffen, ist ohnehin bereits eine schwierige - verliert sie ein wenig an Brisanz durch Ellas besonderes Wesen? Als Asperger-Autistin sieht sie die Dinge rationaler und mit scheinbar weniger Emotionen. Zumindest ist Ella drehbuchmäßig derart gestaltet, dass sie oft roboterhaft agiert und auch reagiert. Fern von eifersüchtigen Gefühlen versteht Ella es, Christina als eigenständige Person wahrzunehmen - was ihr die Möglichkeit verschafft, sich der Geliebten ihres verstorbenen Mannes zuzuwenden.

Die unbedingte Annäherung gelingt auch Christina.

In den 11 Folgen sind sich die beiden Frauen systematisch näher gekommen. Man möchte ihnen noch in vielen weiteren Stunden zusehen,

aber alles hat einmal ein Ende. Und besser, es geht zu Ende, bevor es beliebig wird oder sich in Wiederholungen verliert.

Die Geschichte um Ella herum ist auserzählt - und dementsprechend ist auch der Schluss der 11. Folge. Näheres werde ich hier natürlich nicht verraten,

da kann ich genau so stur wie Ella sein.

Sehr schön ist es, dass die Darstellerin der Christina (Julia Richter) neben der von Ella (Annette Frier) auf absoluter Augenhöhe spielt - und auch den Raum für ihr Spiel bekommt. Sie darf hier und da zum Beispiel Ironie ins Spiel bringen,

was Ella als Aspergerin naturgegeben nicht wirklich gut gelingen kann. Sie darf ihre Lebensfreude zum Ausdruck bringen, was Ella auch nicht oft gelingt.

Zwei Frauen, die sich ergänzen. Man könnte auch sagen: zwei Frauen, die sich auf ihre eigene Art lieben.

"Deine beste Freundin kann "komisch" sein", sagt Christina, "aber sie bleibt deine beste Freundin."

Eine sehenswerte Film-Reihe unter dem Label "Herzkino" und dem Wunsch, dass man manchmal wie Ella sein möchte ...


Guten Tag, Gruß Silvia 
  


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