Freitag, 1. April 2022

1. April 2022 - Genuss in den 1920er Jahren


Genuss in den 1920er Jahren

Gesellschaftlicher Wandel durch Notwendigkeit: seit dem Ende des 1. Weltkrieges fehlen Männer als Arbeiter und Familien-Versorger. Notgedrungen bleiben viele Frauen ledig und beginnen, zu arbeiten.

Bürojobs gelten als schick, obwohl sie unterbezahlt und ohne Aufstiegs-Chancen sind. Die meisten Frauen arbeiten in diesen Jobs.

Ein Jahrzehnt der Frauenfreiheit - das Anfang der 1930er Jahre abrupt endet.

In den 1920er Jahren gibt es einen Wirtschaftsaufschwung in vielen Industrieländern. Die 20er stehen auch für die Blütezeit von Kunst, Kultur und Wissenschaft. Man nennt diese Jahre die "Goldenen Zwanziger" - und seit 1918 dürfen Frauen politisch wählen.

Doch nicht für alle sind die 20er golden, denn das Proletariat verarmt durch politische Instabilität. Auf den Straßen herrscht viel Gewalt. Die Menschen leben zwischen Traum und Albtraum.

Eines ist jedoch immer vonnöten: die Menschen müssen essen, und in diesen Jahren waren besonders beliebt:

Jazzige Gelatine
Glasierter Schinken mit Bourbon
Original 20er-Jahre-Kartoffelsalat
Gefüllter Stangensellerie mit Oliven
Angegrilltes Käsesandwich
Käsige Spargelcreme-Suppe
Herzhafte Muschelsuppe
Erdbeer-Eiskuchen
Tee-Sandwich
Lachs-Mousse-Tassen
Upside Down Ananaskuchen
Butterscotch-Kuchen
Ente auf Cranberry-Orangen .

Das beliebteste Getränk in den 20er Jahren war der Champagner, auch, wenn ihn sich nicht alle leisten konnten. Sie konnten zumindest davon träumen. Wohl etwas erschwinglicher war der beliebte "Mampe Halb und Halb" oder "Mampe Bitter". Die Firma produzierte auch Gin und Wodka.

Ein paar Jahre bleibt den Menschen Zeit, i h r e Zeit, ihr Leben und das freie Lieben zu genießen. Es gibt Clubs nur für Frauen, für lesbische Frauen. In vielen Nischen ist die 20er-Jahre-Gegenwart moderner als die kommenden Jahrzehnte.

Doch wo viel Licht ist, ist genau so viel Schatten: wichtige Grundnahrungsmittel sind rationiert. Der Genuss von zum Beispiel Kaffee und Bier ist stark rückläufig, weil nicht genug davon vorhanden ist.

Der Heringsverzehr als "Fleisch des Hungernden" steigt um das Doppelte gegenüber den Vorkriegsjahren des 1. Weltkrieges.

Die beliebtesten Vornamen sind Hans und Ursula. Und der Lebensmittelpunkt der meisten Frauen ist trotz neuer Freiheiten allein die Familie.

Konservative Kräfte versuchen, einen Linksrutsch zu verhindern.

Im Resümee waren die 1920er Jahren weniger golden, als sie einen Anfang bildeten, die Welt ein wenig umzugestalten - dieser Anfang ist missglückt,

was zum einen an den armen Lebensumständen lag und zum anderen daran, was sich langsam über den Menschen zusammenbraute ...


Guten Tag, Gruß Silvia

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