Freitag, 3. April 2015

3. April 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - Karfreitagsfrust? - Oder die Lust an einem stillen Tag?



Ein paar Gedanken zu Karfreitag

Er gehört zu Ostern und somit zu dem höchsten christlichen Fest im Jahr, und mit viel Glück findet dieser Tag an keinem 13. im Monat statt, denn er selbst bedeutet ohnehin schon "Klage, Kummer, Trauer". In Deutschland ist es darum verboten, ausgiebig öffentlich zu feiern oder Musik zu machen, Umzüge zu veranstalten oder zu tanzen. Dieses Verbot, öffentlich zu feiern, findet nicht bei allen Anklang - und es werden Änderungen gefordert, denn was interessiert die heutigen Club-Betreiber noch die Kreuzigung? Da muss die Geld-Maschinerie tagtäglich durchlaufen, ohne Pause, ohne Besinnung.

Natürlich ist es in Wirklichkeit jedem frei gestellt, auch an solch einem Tag einfach mal eine Party zu veranstalten, den ganzen Tag Musik zu hören und zu tanzen - nur eben nicht öffentlich.

Dass sich die Gemüter um solch einen beinahe einzigen Tag im Jahr (Totensonntag ist ein ähnlicher Tag) überschlagen vor Frust, ist ein wenig übertrieben, wenn nicht völlig verschwendete Energie in die falsche Richtung.

Ist es verwerflich, in einer schnelllebigen Zeit mal einen Tag lang runter zu fahren und ein bisschen in sich zu gehen, auch ganz ohne christlich zu sein, einfach nur so, einfach für die Seele? Es begeben sich Manager in die freie Natur, um dort ohne Hilfsmittel überleben zu lernen - und lernen viel über sich selber dabei. Menschen machen Exerzitien in Klöstern, um dem Alltagsstress zu entkommen - aber einen Feiertag in dieser Art soll es nicht mehr geben?

Sollen wir den Karfreitag übergehen, als hätte er keine Bedeutung? Andere meinen, er passe nicht mehr in eine Gesellschaft, die sich nicht von religiösen Verpflichtungen einengen lassen möchte und sieht die Religionsfreiheit an und für sich einschränkt.

Ach, liebe Leute, geht mir weg mit dem Weg-Wünschen von einem Karfreitag und dem darauf folgenden Osterfest womöglich auch noch. Andere Religionsgemeinschaften lassen sich ihre Tage nicht einfach klauben und ersatzlos streichen aus falsch verstandener Rücksichtnahme. Das sage ich als Agnostikerin, die trotzdem einen vielleicht nostalgischen Hang zu Ostern hegt.

Und wenn die Feierwütigen an diesem einen Tag nicht auf eine Feier verzichten möchten, können sie doch gerne alle die Reeperbahn stürmen, dort sieht der Gesetzgeber offensichtlich nicht ganz so genau hin.

Einen schönen Karfreitag und bis bald, Gruß Biene

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