Freitag, 17. April 2015

17. April 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Freitag in Dresden bei Uta

Vorspeise - Joghurt-Gurkensüppchen mit Garnelenspieß
Hauptgang - Maultaschen mit mediterraner Fleischfüllung und Gemüsechips an Ackersalat
Dessert: Schokosoufflee mit flüssigem Kern und selbstgemachter Eierlikör

Ein Hauch von Nerz

und meine herzlichste Entschuldigung dafür, dass ich irgendeinen Zug an Uta als positiv empfunden habe.  Ich nehme jetzt meinen gekauften Eierlikör und ertränke alle bösen Gedanken darin. Leider hat der Likör zu wenig Prozente.

Uta stampft durch Dresden in einem wunderschönen, aber nicht nur altmodischem, sondern politisch unkorrektem Nerzjäckchen. Das passt selbstverständlich adäquat zu ihrem eigenem Wunschmenü, in dem es Gänsestopfleber gab. Qual zur Qual - und auch, wenn mich nach diesem Post niemand mehr mag - sich auf diese Art zu profilieren, ist so, als würde ein Spül-Schwamm sich mit Morast vollsaugen.

Ein erfreulicher Anblick ist ihr Sohn Robert. Das völlige Gegenteil ist die wesentlich jüngere Schwester vom toughen oder besser gesagt, angepasstem  Bruder: Ein verzogenes Gör, über das ich nicht weiter spreche, weil, wenn es Glück hat, schon lesen kann.

Erstmals darf Alma, die wohl erzogene Golden-Retriever-Hündin, nicht mitgebracht werden. Es könnten Hundehaare und Abenteuer ungewollter Art in den Räumlichkeiten hängen bleiben, die so steril sind, dass einem die Worte auf der Tastatur gefrieren.

Über das Dinner von Uta mögen meine Mitschreiber ihre gekonnt kritischen Äußerungen ausbreiten - ich hätte dort nicht essen mögen, nicht trinken,  nicht lachen ...  Ich hätte mir ihren Sohn geschnappt und mit ihm eine Sause gemacht.

Guten Abend, Gruß Biene



4 Kommentare:

  1. Ja, die Uta, die polarisiert: Einerseits das Felljäckchen und der Hang zu Lebensmitteln, die Tabu sind, anderseits Kinder ganz selbstverständlich mitwerkeln und im Falle von Robert auch mitdenken lassen.

    Zu Klamotte und Stopfleber wage ich mal die These: Sie weiss nicht, was sie tut, spiessige Selbstgerechtigkeit, verhindert oft Erkenntnis.

    Dennoch war ich gestern positiv überrascht. Uta war aufgeregt, als sie Susannes Menü vernahm, legte der Blutdruck noch einen Zahn zu.

    Wie einst Schneewittchens böse Stiefmutter erschien Susanne diabolisch grinsend, "Ich freu mich ja sooo, dass du mein Menü gezogen hast..." zähnefletschend zirpte sie ihre Botschaft aus dem Tablet.

    Je mehr sich Susanne durch ihr Wunschmenü fabulierte - und es nebenbei wichtigtuerisch kommentierte - um so mehr wurde klar, welch schikanöse Angelegenheit das war.

    Ok, wie man in den Wald nach dem Reh schreit, so kommt es nicht heraus: Uta war auch ja nicht gerade zimperlich bei ihrem Menüdiktat. Das traf also die Richtige.

    Nachdem sie erstmal am Rad drehte und im Supermarkt Amok lief, hatte Uta sich aber im Griff. Ab da fing ich an, mich ein wenig für sie zu erwärmen.

    Sie konnte kochen und setzte fast alles gekonnt und in Ruhe um, die Suppe, den Schaum, den Nudelteig, die Füllung, sogar die 2malige Eierlikörproduktion brachte sie nicht aus der Ruhe (warum sie allerdings bei der umfangreichen Onlinerecherche die Eigelbe nicht auf Wasserbad zur festen Konsistenz aufschlug, rätselhaft).

    Aber, Uta hatte die ganze Zeit das Kunststück fertig gebracht, in ihrer Küche eine entspannte Atmosphäre walten zu lassen, sowohl mit ihrem Schnibbelfreund, als auch mit Sohn Robert, dem sie Alleingänge und selbständiges Arbeiten zutraute.

    Ebenso wie der kleinen verstrubbelten Tochter, die so wie sie war, mit machen durfte, ernsthaft Zwiebeln schneiden und so scheu, wie Kinder oft sind, manchmal in die Kamera blinzelte - ich fand die Kleine ganz reizend.

    Nicht so reizend fand ich Susanne, die diesen Abend an sich riss und ihre wichtigen Anmerkungen mit falschem Bedauern unablässig in die Kamera plärrte.

    Die Vorspeisensuppe warm zu servieren, zumal der Temperaturstatus ja nicht geäußert wurde, war eine vernünftige Entscheidung. Den Schaum hätte Uta eher eisgekühlt mit einem Syphon aufsprühen sollen, auch das ein Fallstrick des Menüs.

    Beim Hauptgang sah eigentlich alles gut aus, der dünne Teig, die Füllungen, leider klebten die Dinger dann zusammen, weil falsch gelagert, aber wenn man noch nie Maultaschen gemacht hat, weiss man so etwas ad hoc eben nicht.
    Deshalb war der Hauptgang etwas mickerig portioniert.

    Das Dessert, mit der Schoki extra im Teig, war schlau gedacht, nur wenn man die Sekunde verpennt, den blöden Matschkuchen aus dem Ofen zu zerren....
    Manchmal denke ich, das Beste an einem Kuchen mit FLÜSSIGEM KERN, ist die Tatsache, dass der Gast später greinend vor dem Teil zusammenbricht und vor Enttäuschung schluchzt: "Ich hatte mich soo gefreut, aber er war durch" ARRGHH.
    Gut, dafür schwamm jede Menge Eierlikör- und Erbeermalheur um das braune Malheurmalheur und Boris patschte selig in diesem farblich sehr obskuren Matsch: "Großes Kino,Uta", seufzte er, um dann doch nur 7 Punkte zu vergeben. Gleichauf Susannchen, wer hätte das gedacht?

    Nur Michael und Mandy - hört sich an wie ein Volksmusikduo - waren großzügig.

    Eins ist mal sicher, kochen kann die Uta bestimmt gut. Die Anforderungen der gestrigen Challenge boten ihr allerdings keine Gelegenheit, das unter Beweis zu stellen. Dafür ist so ein Wunschmenü, mit so schräg gestrickten Kandidaten einfach nicht ausgelegt. Denn auch Uta war letztenendes eine unfaire Menügeberin, die sich starrsinnig an ein unsinniges Menüdiktat klammerte.

    Noch ein Tipp an Uta: Internetrecherche künftig intensiver nutzen für Themenfelder wie "Stopfleber" "Zwangmast von Geflügel" "Nerzfarmen" "Peta" ... es ist nie zu spät, sich schlau zu machen.

    schönes Wochenende euch allen, wünscht Susi

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  2. Huhu, ich senfe auch mal dazu.

    Also erst einmal fand ich Uta, die ich am Montag zu meiner wöchentlichen
    Vodoopuppe erklärte, unerwartet kompetent.
    Das Menü war voller Fallstricke.
    Aber ihr Wunschmenü hatte es auch in sich.
    Susi, du und Biene ihr schreibt etwas von Gänsestopfleber.
    Habe ich da etwas überlesen?

    Ganz normale Gänseleber von Tieren die in Deutschland zur Saison geschlachtet
    werden, die haben doch keine Stopfleber.
    Dann darf ich auch die Enten-Puten und Hähnchenleber nicht kaufen.
    Trotzdem Hähnchen sich wohl nicht stopfen lassen, oder??? grins

    Es war trotzdem eine Falle weil die normale Leber schwer zu erhalten sein dürfte,
    auch nicht tief gefroren.

    Uta kochte zumindest in meinen Augen sehr routiniert.
    Von einer Sächsin Maultaschen original und perfekt zu erwarten ist so, als
    wollte die Schwäbin Eierschecke nach Oma`s Rezept haben.

    Dann das dumme Getue mit dem selbstgemachten Eierlikör.
    Menno, wer braucht solchen Blödsinn.

    Eine gute Pulle gekauft, hätte keiner dieser Experten bemerkt.
    Wenn Gemüsechips 3 Stunden im Ofen trocknen müssen frage ich mich, was
    hätte Mandy da gemacht?
    Zumal sie ja nicht 3 Bleche gleichzeitig schieben konnte .

    Das hat Vox auch vorher gewusst, die checken doch die Lokalitäten.

    Mir gefielen die Kinder, der Robert fühlte sich garantiert nicht vorgeführt.
    Hat er nicht nötig.
    So wie er beim Servieren half, das zeigte eine gute Atmosphäre im Elternhaus.

    Nun zu Utas Nerz, igitt.
    Der Mottenfiffi war so unmodern und alt, den hat die vielleicht geerbt.
    Die verarbeiteten Nerze sind lange tot.
    Schön warm wird er sein, Neid erregend ist er nicht, warum soll sie das Ding wegwerfen.

    Ich trage ja auch Lederjacken und Schuhe.
    Aber natürlich bin ich wie jeder gesunde Mensch gegen Nerzfarmen.
    Fand das Ding potthäßlich.

    Uta hat ein Haus von dem wenig gezeigt wurde.
    Das Alma nicht dabei war, empfand ich als wohltuend.
    Für Mensch und Tier.

    Da es nicht zur Sprache kam, weiß man nicht ob es aus Rücksicht auf das Parkett
    war, irgendwelche Tierhaarallergien oder ob Mandy vernünftigerweise die arme
    Alma dort ließ, wo sie sonst auch ist, bei Herrchen in der alten Ruine.

    Die Begeisterungskommentare von Boris und Susanne standen im Kontrast zu
    ihren Punkten.
    8 Punkte hätten sie einfach geben müssen.

    Ich hoffe Vox verschont uns und die Kandidaten vor solchen Experimenten.
    Amüsant fand ich diese Rehwoche nicht.

    Aus dem kalten Berlin grüßt euch Anna

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  3. Als Busenfreundin hätte ich Uta in dieser Woche mit Sicherheit nicht auserkoren, die alles kommentierende und forsche Dominanz. Aber an ihrem Abend kam sie sehr authentisch und sympathisch rüber. Hinter einer lauten Schale verbirgt sich oft ein weicher Kern, zu sehen im Umgang mit ihren beiden Kindern. Der 16-jährige Robert, mitschnippelnd und beim servieren helfend, lässt sich vor laufender Kamera von Mama herzen und küssen, wo so manch einem Pubertier einfach nur ein widerwilliges: „Bäh, Mama, chill mal“ entweicht. Die kleine Schwester, unter deren blonden Haarschopf ein kleines verschrecktes Gesichtchen hervorlugte, wirkte eher ein wenig verunsichert ob der vielen fremden Menschen in der Küche.

    Der arg angespannten und vollends aufgeregten Uta steht Gott sei Dank weiterhin Freund Michi zur Seite, ein weiterer Ruhepol, sonst wäre die Gute wahrscheinlich kollabiert. Nach gemeinsamer Internetrecherche geht es schick benerzt (ja, auch ich habe ihn gesehen und nein, auch ich mag keinen Pelz) zum nächsten Supermarkt, wo Uta auf vollen Touren wie ein Hochdruckreiniger durch die Regale fegt, um dort alles zu finden, was Menügeberin Susanne arglistig ausgelegt hat.

    Und überhaupt ist Susanne diejenige, die bei mir in dieser Woche keine Punkte auf’s Sympathiekonto überwiesen bekommt. Als rotlippige Dauergrinsekatze kommentiert sie selbstgefällig ihr Menü und weist auf die Fallstricke hin, über die Uta straucheln könnte. So wünscht sie sich als Vorspeise ein Spreewälder-Gurkensüppchen, wohl wissend, dass um diese Jahreszeit schmackhafte Gurken schwer zu bekommen sind. Oder der Tipp, dass der Teig für das Schokomalheur erst gefroren sein muss, um dann nach dem Backen einen flüssigen Kern zu haben. Und überhaupt, flüssiger Kern! Das gehört für mich in die gleiche Kategorie wie: „Sind die Nudeln, das Eis, das Brot usw. selbstgemacht??“ Und wehe nicht, dann gibt’s aber gewaltig Punktabzug.

    Und Dank Routine und Kochkenntnisse bekommt Uta trotz leichter Panikattacken ein gutes Menü zustande. Eine mit Sicherheit leckere und gute Gurkensuppe, verunfallte Maultaschen, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut und ein Schokoküchlein, der im selbstgemachten Eierlikör baden durfte.

    Aber Susanne wäre nicht Susanne, hätte sie nicht etwas zu kritisieren. Sie wollte eine kalte Suppe, die Farbe passte nicht, der Eierlikör zu flüssig, das muss sämiger sein, das Schokomalheur hatte nicht den berühmt berüchtigten flüssigen Kern. Einzig die Maultaschen fanden Gnade vor ihrer Gnaden. Und dann redet sie sich noch um Kopf und Kragen. Sie hätte dieses Menü schon oft gekocht (hört, hört!) und hat alles ganz klar vor ihren Augen. Hätte sie das Menü nicht gekannt, wäre es gut gewesen. Soweit zum logischen Denken. Das erklärt dann auch die niedrige Punktzahl, mit der sie die Bemühungen von Uta bewertet. Warum nicht einfach mal alles so stehen lassen und die Leistung anerkennen?

    Egal, diese Woche ist rum, nächste Woche zeigt Hamburg, was es kann oder auch nicht.

    Lieben Gruß an alle und ein schönes Wochenende!

    Ach ja, ich vergaß fast, Uta bekommt von Susanne ja noch ein Fläschchen mit selbstgemachtem Eierlikör.....

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  4. Hallo liebe Anna, da magst du Recht haben - ich bin automatisch auf den "Foie gras" Zug aufgesprungen, wahrscheinlich, weil sie ihr Menü in einem Sternerestaurant genossen hat und die haben da ja leider oft wenig Skrupel...

    Also, falls ich mein Gefieder zu früh gesträubt habe, tut es mit leid, andererseits, sollte kein Anlass ausgelassen werden, auf die Fragwürdigkeit dieser immer noch geschätzten, geduldeten, verharmlosten und in der Gewinnung einfach unfassbar grausamen "Delikatesse" hin zu weisen. Nur sollte es natürlich nicht Uta zu Unrecht angelastet werden.

    Genau wie du, bin ich der Ansicht, sie trägt den Pelz, weil sie ihn nun mal hat, evtl. geerbt und umgearbeitet, wie Freundinnen von mir, nach dem Motto "Die sind ja jetzt schon mal gestorben, da kann ich sie auch tragen".
    Wer weiss wie Zuchtnerze vegetieren müssen, wie sie vergast werden, der trägt dieses Fell genauso wenig, wie ich mir einen Lampenschirm aus Menschenhaut aufs Sideboard stellen würde.

    Es gibt so gewisse Anachronismen, die gehen einfach nicht. Uta ist keine uralte Schachtel, die isoliert auf einer Insel der ewig Gestrigen lebt, ein wenig mehr Wissen ist heutzutage mausklickschnell herbei geschafft und wer so klasse mit seinen Kindern umgehen kann, der sollte allemal so lernfähig sein, auch in den angesprochenen Bereichen Problembewußtsein zu entwickeln und sein Verhalten ggfs zu verändern.

    Ob Hund oder nicht Hund ist für mich jetzt keine Frage der Weltanschauung. Jeder hat bei sich das Hausrecht und sollte das dementsprechend bestimmen. Auch hier, wie in vielen anderen Lebensbereichen finde ich ein gerüttelt Mass an Toleranz - egal in welche Richtung - das Beste.

    Gut dass du so aufmerksam warst und danke für den Hinweis, was wohl Hamburg an Wünschen bringen wird? Hier sieht es langsam richtig schön aus, liebe Grüße Susi

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