Donnerstag, 2. April 2015

1. April 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch am Tegernsee in Bruckmühl bei Sascha

Aperitif: Fall in Love
Vorspeise: Wraps mit Hühnerbrust und knackigem Marktsalat an einer orgiastischen Honig-Senf-Soße
Hauptspeise: Selbstgemachte Pasta an zerlassener Trüffelbutter mit frischem Parmesan
Nachspeise: Grießflammerie an Balsamico-Erdbeeren


Der Schuss in den Ofen

Schon am Anfang ist deutlich erkennbar, worum es hier geht: Drei Kochbücher eines selbst verliebten veganen Kochs stehen über der Herdplatte und rufen laut: Kauft mich! Seltsam, dass ich bei solch penetranter Werbung immer störrisch werde und die beworbenen Dinge erst recht meide. Und das vergesse ich auch nicht im Laufe der Zeit.

Zudem hat Sascha eine Heilpraktiker-Praxis, die sicher noch ein paar magen-darm-erkrankte Kunden brauchen kann: Seit zehn Jahren befasst er sich mit der Human-Medizin. Da er einst Flugbegleiter bei der Lufthansa war, ist davon auszugehen, dass ihm in einem der Erste-Hilfe-Kurse der Fluglinie dieser Gedanke erstmalig kam, sich irgendwann mit den Krankheiten anderer gesund zu stoßen.

Nun vertreibt oder "verschreibt" (rezeptpflichtig verschreiben dürfen Heilpraktiker zum Glück nicht) er irgendein Hokus-Pokus-Wasser oder was auch immer, mit dem die Gäste bei der Vorspeise vorlieb nehmen müssen - damit es nicht absäuft, im Gespräch über einen Wein zum Beispiel.

Das niedliche Penis-Buch mit deutlich deftigen männlichen Anschauungsobjekten könnte eine geheime Botschaft bedeuten, die aber nur Eingeweihte verstehen - und daher ist es meinerseits reine Spekulation.

Keinen Spekulationsspielraum lässt sein angedachtes perfektes Dinner für Magenkranke: Ein bisschen Hähnchen in Wraps, ein bisschen Pasta, ein bisschen Trüffel, ein Klumpen Grießbrei, ein paar geschmacksneutrale Erdbeeren - fertig ist ein Gewinner-Menü. Denn der letzte Gastgeber müsste schon mehr als nur ein Kunststück vollbringen, um Sascha zu übertreffen.

Zwar meckert Cathrin, wo sie geht und steht und so gut sie kann und erhofft immer etwas Negatives, aber immerhin überzeugt Sascha sie irgendwie von seinem Mittwochmittag-Essen und sie zückt sieben Punkte. Was nur durch Rosemaries neun Punkte übertroffen wird, die sie sehr neidfrei und großzügig verteilt.

Doch dieses Menü könnte man eben so gut auf der grünen Wiese auf einem Camping-Kocher zubereiten, so simpel ist es.

Fazit: Wer krank ist, sollte einen Arzt aufsuchen. Wer Veganer werden möchte, findet überall genügend Rezepte und darf seine eigene Phantasie nicht unterschätzen. Und wer wissen möchte, wie man gut speisen kann, sollte sich Sascha nicht zum Vorbild nehmen. Der hat andere Dinge im Kopf als Kochen.

Mit Magengrummeln einen guten Morgen, Gruß Biene

8 Kommentare:

  1. Tztztz Bienchen,
    wenn ich jetzt so veranlagt wäre wie beiden Mädels gestern, würde ich jetzt
    verschämt meine Hände vor das Gesicht schlagen.
    Schon wieder ein Penis.......und direkt vor unseren Augen.
    Aber bei der Kälte sollte David sich wirklich etwas bekleiden.
    Nun zum gestrigen Gastgeber:
    War das gestern nicht ein albernes Zurschaustellen seiner Sexualität?
    Dann schon die von dir erwähnte Werbung für vegane Kochbücher und
    Quacksalbereien.

    Dieser junge Mann war Flugbegleiter, sicherlich nur ganz kurzzeitig, denn wenn
    er seit 10 Jahren Heilpraktiker sein will, war seine Karriere kurz.

    Ich würde weder zu einem 20 jährigen Therapeuten noch zu dem heutigen Sascha
    gehen, wenn ich Hilfe außerhalb der Schulmedizin suchte.

    Dieser krächzende Antikoch war mir schon anfangs suspekt als er vieles aufzählte
    was alles nicht "seins" ist.

    Natürlich ließ er immer noch einiges offen, wie zum Beispiel das heute zu erwartende Wild.
    Nun kann er mit Cathrin fröhlich nörgeln, meckern und gemeinsam mit ihr auf den
    Sieg hoffen.
    Den wird er wohl auch erringen.

    Von seinem Dinner hätten mir die Nudeln gut geschmeckt.
    Das war es dann aber schon.
    Ich mag im Sommer auch mal Grieß mit frischen Früchten.
    Als Dessert finde ich es unpassend.

    Seine Wraps hätte ich nicht essen mögen und das werbewirksam gereichte
    Wasser zum Entree hätte zumindest durch einen schönen Weißwein ergänzt
    werden müssen.

    Egal, heute sehen wir das Finale und dann habe ich bis nach Ostern zu Ende gemeckert.
    Hier hat es vorhin ein paar Flöckchen geregnet, nett.

    Grummelgruß , Anna

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    1. Liebe Anna, der David läuft da doch außer Konkurrenz. -lol Steht hier mitten in der Stadt. Und, was soll ich sagen: Kaum einer guckt noch hin.

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  2. Jetzt dauert es nicht mehr lang und wir erleben das Dinner als Kindergeburtstagsmenü mit Kartoffelsalat und Würstchen, Topfschlagen und Wackelpudding.

    An die jährlichen Alptraumfeste (für Eltern) erinnerte jedenfalls die Vorspeise, die Sascha gestern seinen drei Gästen servierte.
    Was tat ich nicht alles, um eine Bande wildgewordener 8-jähriger über vier Stunden zu beschäftigen? Interaktives Essen kam immer gut: Wraps waren damals (90er!) angesagt, den Rest haben die Gören schnell und gerne selbst gehackt und gerollt.

    Gut bei Sascha kam noch ein Orgasmus in Form von Honig-Senf dazu, aber raffinierter als mein Sourcreme Dip war der auch nicht und kommen tat es den Gästen gleich gar nicht.

    Deshalb sollten ja Rosi und Cathrin sich Nachhilfe im Buch der Bücher suchen und angesichts der 3-D-Prachtstücke den Verstand verlieren, der ihnen bei der Vorspeise noch nicht abhanden gekommen war.
    Beide Frauen, obwohl mehrere Generatione zwischen ihnen liegen, stellten sich gleichermaßen albern-prüde dieser Aufgabe, man hätte nicht übel Lust gehabt, sie gewaltsam zum Anschauen zu zwingen, als eine Art Desensibilisierung gewissermaßen. Mensch: Das waren doch nur Männer - keine Horrormonster.

    Also wirklich, in Bayern ticken die Uhren echt anders...
    Die können kein Wässerchen trüben, das mussten die gestern vielmehr trinken, zu diesem kindischen Gang. Von einer Holzkugel beschwingt und bezedert, lauwarm und abgestanden - orgiastisch, um es mal korrekt zu schreiben!

    Die vorösterliche Suche nach dem Penis in der dritten Dimension war gerade abgefeiert, da bahnte sich bereits der nächste Höhepunkt an: Nudeln, selbstgemacht! Mit Trüffelbutter, selbstgeschmolzen und Parmesan, selbstgerieben! Eine italienische Mamma würde uns konsterniert anschauen, macht sie etwas in der Art doch tagtäglich als schnöde Beilage.

    Bei Sascha aber blieben die Nudeln solo, Hauptdarsteller auf dem Teller, was bestimmt lecker war, aber nicht mehr als ein schlichtes, einfallsloses Abendbrot - Trüffel hin oder her! Hier geht es ja ums perfekte Kochen und nicht ums perfekte Drüberreiben.

    Das Dessert schlussendlich - ein Kindernachtisch - wirklich ohne jeden Hauch von Raffinesse, die eigentlich schöne Idee, Erdbeeren mit Honig-Balsamico zu marinieren, wurde torpediert durch die Tatsache, daß die Früchte zur Unzeit einfach geschmacksneutral sind.

    Warum nur warum? Wetteifern Menschen um eine Auszeichnung, bei der sie ihr Kochtalent beweisen müssen, wenn sie denn gar keines haben?
    Gut - warum sprechen Menschen mit Zungen und tun so als wären sie Plüsch-Einhorne? Erwachsene zumal.

    Es gibt verzwickte Fragen, die die Wissenschaft wohl niemals restlos aufklären wird, sei`s drum, interessiert vermutlich auch keine Sau.

    Heute kocht Klaus, da gibt es voarrauseilende Befindlichkeiten wegen des Hirschilein, das ess ich nicht, könnte lustig werden, vom Psychofaktor her, ansonsten wird es wohl ebenso unergiebig wie die anderen Wochenmenüs.

    Hier strahlt eine Supernova vom azurblauen Firmament - tut mir leid, kleiner hab ich`s heute nicht, großspurig grüßt Susi

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    1. Oh je, habe das Menü kopiert - und nicht auf die falsche Schreibweise geachtet.Werde ich sogleich ändern.

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    2. So ist das mit dem Orgasmus - man verliert die Kontrolle...

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  3. Ein Abend voller Wunder

    Sascha erhält für sein einfaches und simples Menü, das sich jeder Katastrophen-Hobby-Koch mal so locker aus dem Ärmel schüttelt, wundersame 23 Punkte. Das liegt bestimmt daran, dass er mit ganz viel Liebe gekocht hat und die Gäste diesen Umstand gespürt, geschmeckt und entsprechend honoriert haben.

    Und oh Wunder, Rosmärie, am Mittwoch von der Gesinnung her ausnahmsweise mal nicht vegetarisch unterwegs, findet die Wraps gar köstlich. Sollte dies an der orgiastischen Soße gelegen haben? Was so einfache Komponenten wie Joghurt, Senf und Honig so alles bewirken können!

    Und wie durch ein Wunder finden Rosmärie und Cathrin das Erotikbuch samt alles dreidimensional zeigender Brille. Und mit jungfräulichem Getue und Geziere wird dann doch noch die eine oder andere Seite verschämt aufgeschlagen, um mit viel Gekicher und igitt im Kopf das Buch sofort wieder aufs Bett zu werfen. Ne sowas, nackte Männer. Sascha wundert sich derweil ungläubig in der Küche: „Haben die etwa das Buch gefunden??“

    Heute Abend bei Klausi müsste schon ein kleines Wunder um die Ecke gekullert kommen, sollte er die Punkte von Sascha noch toppen können, denn weder Cathrin noch Sascha mögen Wild und ziehen im Vorwege schon mal die Mundwinkel merkelmäßig nach unten. Eventuell aber Rosmärie, doch nicht am Donnerstag, da ist sie wieder vegetarisch unterwegs, mag kein Fleisch und schon gar nicht sichtbar am Stück.

    Gut, dass am Karfreitag keine Wunder unterwegs sind, sonst käme unter Umständen noch Kandidat Nr. 5 auf den Plan und das würde diese langweilige Woche nur unnötig verlängern.

    Tegernsee, für Dich habe ich heute leider kein Foto dabei!

    Verwundert grüßt Regine. Hier ist ein trüber Wintertag bei lausigen 5 Grad. Nicht schön!











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  4. Moin @ zusammen.

    Mit allen Sinnen genießen. Nun ja, mit Gewalt geht einiges, auch Blödsinn.
    Sascha wohnt mit seinem Freund unterm Dach juhe. Klein aber fein. Was die Veganer Kochbü-cher im Küchenregal sollten, habe ich nicht verstanden, denn Sascha möchte nie auf Fleisch verzichten. Bereits beim Einkauf merkt man, das wird ein anstrengendes Menü. Gemischten Salat und speziell ausgesuchte 2 Tomaten. Dazu geschmacksneutrale Erdbeeren von irgendwo. Besonders die Erdbeeren werden die Sinne überbeanspruchen. Zu Hause angekommen stellte er seinen Freund und Lebensgefährten vor. Bussi, Bussi, nur der rote Teppich fehlte dabei. Was mir am besten gefiel, war die Katze, passend zur Wohnung. Bei ihr dachte ich sofort an die Werbung von „Alpinaweiß.“

    Empfang: Klaus brachte als Gastgeschenk grüne Nudeln mit. Hatte er vorgesorgt, falls Sascha die Nudeln misslingen?

    Aperitif: Champagner mit Rosenöl, welch ein Sinnesrausch . Das Gold sollte bestimmt einen opti-schen Kick geben.

    VS: Wraps, auch Tortillas, oder Fladenbrot genannt, hatte er nicht selber gemacht. Welch ein Stil-bruch beim pD, fand zumindest die Tütenkäse-Queen Rosemarie. Das Einrollen der Füllung war bestimmt schwer. Ob der Salat gewaschen wurde, weiß ich nicht. Ob bei der Soße jemand einen Orgasmus bekam, ist mir auch nicht bekannt. Welch ein Quatsch und simple VS. Dazu Wasser mit Holzgeschmack, sollte alle Sinne wach machen. Nee da hatte er die Rechnung ohne Klaus gemacht. A Bayer hod no nia ned a Wossa drunga! Klar hätte er lieber ein Bier gehabt. Egal, es war eine leichte und schnelle und alberne Nummer.

    Zwischendurch durfte gestöbert werden. Die beiden Damen fanden das bereitgelegte Männermagazin in 3D. Natürlich wurde darin geblättert. Das Gekicher wie 13jährige war aber eher albern. Irgendwie hatte die Orgasmus-Honig-Senf-Soße noch nicht ihre Wirkung entfaltet.

    HG: die selbstgemachten Linguini sahen nicht übel aus, klebten aber leider etwas zusammen. Dass er in die zerlaufene Butter frische Trüffel hobelte, war schon mal gut. Aber was bitte ist fri-scher Parmesan? Frisch gerieben wäre die bessere Bezeichnung gewesen. Locker meinte Sa-scha, dass andere ins Fitness-Studio gehen und er seinen Parmesan reibt. Gut, bei den Italienern kann Pasta eine VS sein, ohne sonstige Beilagen. Als HG waren sie aber fehl am Platze. Dennoch waren die Gäste fast zufrieden. Nur Klaus bemängelte, dass sie aneinander klebten. Ja der liebe Klaus, ein Nudelesser der besseren Art. Erst mal die Nudeln klein schneiden. Auch versuchte er die Nudeln aufzuwickeln. Dass er dafür die Gabel anders halten musste als gewohnt, machte ihm einige Probleme. Ich würde sagen, ein leichter HG, der soweit gelungen war, aber dem etwas fehlte.

    DS: das war eher die einfache Ausführung, kann aber lecker sein. Das Einfetten der Förmchen muss er aber noch erlernen. Das Blattgold hatte für mich keine Aussage, dazu noch untalentiert drauf geworfen. Angerichtet war das DS für einen Kindergeburtstag. Nur Rosemarie war davon begeistert. Grießflammerie ist ein Grießpudding, ein Kindheitserlebnis von Rosemarie. Allerdings meinte sie Grießbrei, der nur mit Milch und Zucker aufgekocht wird. Cathrin vermisste das Flam-bieren. Der Flam ist eine Bezeichnung für Pudding, z.B. in Holland. Die Erdbeeren hatte Sascha schon frühzeitig in Balsamiko eingelegt, so dass sie sie richtig vollsaugen konnten. Das DS kam sehr gut an und alle waren begeistert. Ja so einfach kann es sein.

    Teil 2

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  5. Teil 2

    Sascha hatte sich ein einfaches Menü ausgedacht, worin er seine Sexualität und Berufung zur Schau stellte. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Wertungen verdient waren. Den Unterschied machte Rosemarie, die ihn mit ihren 10 Punkten auf den 1. Platz brachte, zwar nur mit 1 Punkt Vorsprung, aber immerhin.
    Sascha ist ja jetzt im greisen Alter von 30 Jahren und den Beruf des Heilpraktikers hat er 10 Jah-re lang erlernt. Ja eine lange Lebenserfahrung kann schon was Gutes sein. Sein Spezialgebiet sind Magen + Darm. Entsprechend hatte er das Menü erstellt, meinte er. Rosemarie bekundete, dass sie damit Probleme habe. Ob das auch die 10 Punkte erklärte? Nicht dass sie heute von einem guten Abgang erzählt. – lol -

    Von den Gästen kam wenig Kritik, was an div. Unbekanntem liegen konnte. Mit Klaus bin ich einer Meinung, das Gold war albern.

    Nun bin ich gespannt, ob Klaus wenigstens ein pD würdiges Menü abliefert. Gewinnen wird er nicht, egal was er bastelt.

    LG vom umwindeten rudi

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