Foto: S. B.
Was du heute kannst besorgen,
das verschiebe nicht auf morgen
Umtriebige Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben in Gehirnen gestöbert und herausgefunden, dass
der "Mandelkern" (Amygdala) im Gehirn dafür verantwortlich ist,
ob wir Dinge aufschieben oder lieber doch sofort erledigen.
Die aufschiebende Fraktion der Menschen hätten einen größeren, aber schwächer verbundenen Mandelkern. Dieser warnt unter anderem vor negativen Konsequenzen von Handlungen.
Mein Mandelkern muss demzufolge tagesformabhängig und ziemlich variabel sein, denn manche Dinge schiebe ich lieber auf die lange Bank, während ich andere am liebsten schon
gestern erledigt hätte.
Und es sind beileibe nicht immer die unangenehmen Dinge, die ich aufschiebe, während ziemlich angenehme sowieso für sich selber sprechen und von bestimmt allen Menschen sofort erledigt werden.
Nun endlich hat dieses "Aufschieben" seine Gründe, und nach dieser flotten Forschung darf man das sicherlich auch in Grenzfällen
als gerichtsverwertbare Entschuldigung anführen. Es sollte einem doch irgendwo nützen, wenn der Mandelkern größer, aber inaktiver ist.
Immerhin wäre es im Falle eines Falles und Unwillens des Mandelkerns nicht meine Schuld, falls ich ein Knöllchen nicht sofort bezahle, sondern mich anmahnen lasse.
Insgesamt füge ich mich in zu erledigende Dinge - wenn auch manchmal recht unwillig. Was man heute besorgen kann,
muss mich jedoch nicht derart drängen,
dass ich es auch wirklich heute besorge.
Morgen ist auch noch ein Tag. Und übermorgen.
Nun fragt sich mein Verstand, ob ich einen wankelmütigen Mandelkern (müsste dann noch erforscht werden) habe
oder einfach nicht den richtigen Draht zu ihm.
Muss ich heute am Samstagnachmittag noch etwas erledigen?
Ja, ich muss diesen Beitrag veröffentlichen. Und so etwas verschiebe ich nie.
Mandelkern hin oder her.
Guten Tag, Gruß Silvia
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