Montag, 10. September 2018

10. September 2018 - ZDF - "Gefangen - Der Fall K." - vorab auf Smart-TV gesehen



Gefangen - Der Fall K.

Irgendetwas ist zuviel in dieser Inszenierung nach einer wahren Begebenheit, dem Fall Gustl Mollath. Vielleicht ist es auch einfach nur etwas zuviel an Drama, und ich bin drauf und dran, diesem auf die Spur zu kommen:

Ein glückliches übermütiges Ehepaar düst verkehrsgefährdend mit seinem Sportwagen durch die Landschaft, und ihnen gehört die ganze Welt. Die Frau ist sogar die "Königin der Welt". Wie aus dieser Königin

schnell eine nüchterne, geldgierige und über Opfer gehenden Bankerin wird - man weiß es nicht genau.

Seinen Schrei nach Gerechtigkeit muss sie doch zuvor schon mal verschwommen vernommen haben. Macht Liebe blind? Wenn ja, dann nur vorübergehend.

Und nun entdecke ich auch endlich, was hier zuviel ist:

Es ist Jan-Josef Liefers in seiner Rolle des Ehemannes Wastl (Sebastian) Kronach. Obwohl es sicherlich keine bessere Wahl für diesen Part gegeben hätte - dominiert er zu sehr den Plot.

Als Wastl anfängt, seiner Frau und ihren Machenschaften hinterherzuspionieren - fragt man sich, wie es so weit kommen kann. Sieht er keine andere Möglichkeit? Kann er über Geldwäsche, Geldverstecken und Anleitungen, wie man sich verhalten soll, falls man bei der Steuerhinterziehung erwischt wird -

nicht hinwegsehen? Kann er nicht! Was schließlich auch richtig ist.

Und weil er seine Frau und die gesamte Bankenblase in Gefahr bringt, landet er für mehrere Jahre in der Psychiatrie.

Hier und da mag man wirklich nicht glauben, dass es so ähnlich auch in der Realität passiert ist.

Denn ohne weitere Beweise wird Kronach von seiner Frau als gemeingefährlicher Schläger hingestellt - und landet in einer forensischen Psychiatrie.

Diese ist überdies derart trostlos, viel trostloser noch als Gefängniszellen, die man aus anderen Filmen kennt.

Es soll vermutlich  das innere und äußere Drama des Wastl Kronachs für die Zuschauer vergrößern.

Schnell ergrauen sogar seine Haare (so dass ich am Anfang denke, er säße dort bereits seit mindestens 20 Jahren ein), um dem Ganzen

die richtige Potenz seines Unglücks zu geben.

Von hier aus 3 von 5 möglichen Sternen für diesen Film, der lediglich in die Tiefe der Hauptperson, aber nicht in die von anderen - wie seiner Frau - eintaucht.


Guten Morgen, Gruß Silvia

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