Donnerstag, 20. März 2014

19. März 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Frankfurt mit Laura

Ich füge mal einen anderen italien-reisenden Dichter hinzu:

Reise nach Italien

schrieb einst Heinrich Heine. Als Reisegrund ließ er "Vergnügen" unter "Reisezweck" in seinen Pass eintragen, als er 1828 durch Nord-Italien fuhr.

Die italienische Germanistin Laura, die als Schulassistentin arbeitet, bedient das Klischee einer Lehrerin in weiten Teilen. Dazu gehört unter anderem: Nicht nur ihr Essen soll köstlich werden, auch der Intellekt der Gäste soll gefüttert werden.

Sie lebt abseits von Noras Rotlicht-Viertel im Stadtteil Ostend. Zwischen diesem Teil von Frankfurt und dem gestern gezeigten liegen Welten, die sicher zum Teil nicht zu überbrücken sind.

Die aus Bologna stammende Laura hat einen Mann und drei Kinder, ansonsten gibt sie nicht viel Privates zur Veröffentlichung frei. Von den nun schon zum Teil erwachsenen Kindern werden nur Babyfotos präsentiert. Fort Knox ist fast genau so geheim.

Doch in dieser Sendung geht es ums Kochen. Und ich habe - was selten der Fall ist - den Eindruck, dass es auch der Gastgeberin einzig und allein darum geht. Vielleicht möchte sie noch jemandem etwas beweisen damit, aber das ist absolute und reine Spekulation.

Laura ist leicht nervös, parliert nicht jeden Spaß des anwesenden Redakteurs mit einem Gegen-Spässken, sondern ganz ernsthaft. Dabei ist sie aber überhaupt nicht unangenehm. Man sieht ihr gerne zu. Und teilweise höre ich auch gern zu.

Mit dem Hintergrundwissen einer Könnenden macht sie sich in der Küche an die Arbeit. Es sind so viele Schritte, so viele Schnibbeleien, dass ich nicht alles mitbekomme.

Die Mit-Bewerber reisen jeweils im Doppelpack an, und für Nora mag die gut-bürgerliche Umgebung ein Kulturschock sein.

Das kleine Fresschen zum Aperitif ist schon eine Vorspeise, aber nach italienischen Gesichtspunkten dann doch vielleicht nur ein Amuse Gueule. Alle sind hellauf begeistert und André hätte gern noch weitere von diesen köstlichen Häppchen, um anschließend glücklich gesättigt nach Hause zu fahren.

Dann gibt es, ganz wie es sich gehört, eine Vorspeise: Risotto mit Steinpilzen. Zum Hauptgang serviert Laura Kaninchen mit Polenta und Gemüseragout.

In der Zeit zwischen den Köstlichkeiten finden Muli-Stefan und André alles einfach wunderbar, während die Lachsack-Muse Nora sich ein bisschen mehr gewünscht hätte. Das wünschen immer die, die selber so gar nichts auf der Pfanne haben.

Als Katharina, die Blonde, ein herziges Stück Herz, aus einem Stein geformt, in den zarten Händen hält, meint sie, so etwas dürfe ihr aber niemand schenken. Also guckt sie selbst geschenkten Gäulen ins Maul. Ist also nicht einfach, falls mal jemand auf die Idee kommt, ihr was schenken zu wollen. Aber die Frau ist ja sonst auch nicht gerade umwelt-freundlich: Besitzt sie doch Latein-Kenntnisse und hat zwei Staats-Examen. Falls es der letzte Zuschauer bislang nicht mitbekommen haben sollte, wird es eben noch mal runter geleiert.

Von der Zubereitung des Desserts habe ich nichts gesehen, aber keinen Zweifel, dass Laura alles selbst zubereitet hat. Es wäre gegen ihren korrekten Charakter, sich irgendwas von anderen zubereiten zu lassen. Und wenn etwas gekauft ist, wie beim Amusement am Anfang, so erwähnt sie dies auch.

Ich hätte gern etwas von den Köstlichkeiten probiert - wenn auch nicht im selben Raum wie Katharina und Nora. Man hätte mir einen Katzentisch ins Nebenzimmer stellen dürfen.

Gepunktet haben alle fair, und mit 38 Punkten hat Laura sich für eine Runde "Die Besten der Besten" empfohlen.

Eine wunderbar dichte Reise, Guten Morgen, Gruß Biene :love:


1 Kommentar:

  1. Bis auf das Anrichten des Desserts hatte ich die Sendung verpasst und eigentlich auch gar nicht anschauen wollen.
    Einmal, weil die GG in den Sendungen zuvor etwas - mir fehlt das richtige Attribut - "langweilig"? vorkam und dann mag ich Kaninchen als Essen gar nicht und deshalb nicht einmal die Zubereitung sehen.

    Gut finde ich, wie zu lesen ist, dass sie ihr Privatleben nicht öffentlich ausbreitet und zur Diskussion stellt und auch nicht zur Werbung von was auch immern nutzt. Kochen sollte eben in dieser Sendung Vorrang haben.

    Nun bedauere ich es fast, die Sendung nicht komplett gesehen zu haben nach Deinem Kommentar Bienenbienchen und nach der hohen Punktezahl.

    Ich wünsche einen schönen und sonnigen Frühlingsanfang!

    FrauAllerlei

    AntwortenLöschen