Dienstag, 18. März 2014

16. März 2014 - ARD - Tatort: Frühstück für immer

Frühstück für immer

War das Wetter vielerorts so schlecht am letzten Sonntag, dass mehr Seher als erwartet den Leipziger Tatort sehen wollten? Oder wollten die Zuschauer mal sehen, wie es sich anlässt, wenn für ein sterbendes, an diesem Sonntag Albtraum-Duo, im Format Tatort die Totenglocken  geläutet werden.

War aber der Grund für die hohe Einschaltquote doch eher eine Affinität zum Leipziger-Tatort-Team, so wird den ARD-Verantwortlichen schon jetzt vor Augen geführt, wie falsch ihre  Entscheidung war, wenn auch ...

gerade dieser Tatort an einigen Klippen so richtig zerschellte.

Eine vielleicht ganz junge Drehbuch-Crew verstand es, Sex as Sex can be und Crime in  trutschiger Weise aber mal so völlig zu verhunzen. In den angesprochenen und gezeigten Ü-40-Parties steht nach Drehbuch-Vorlage vermutlich immer gleich ein Krankenwagen vor der Tür, wenn nicht gar der ganz schwarze Wagen ... Falls den älteren Herrschaften was passiert.

Ü-40 ist also erstmal schon scheintot und zum zweiten sind Freundinnen über 40 auch nicht mehr das, was sie mal waren. Und auf der Suche nach immer mehr Sex verfallen sie gerne in diesem unterirdischen Stück krimineller Fernsehunterhaltung einem Sado-Maso-Schönheits-Doc, der durch seine eigenen Foltermethoden zwangsläufig Patientinnen aquiriert.

Hört sich alles verrucht an. War es aber nicht. Die biedere Erzählweise strafte das abgefahrene Thema ganz schnell ab und verlor sich in der Lächerlichkeit. Ein bayrisches Schmankerl-Stadel wäre nicht dümmlicher daher gekommen.

Martin Wuttke mühte sich redlich, aber vergeblich, ab, dem Ganzen einen Sinn zu geben. Und die paar Szenen, in denen er ausflippte, sahen aus, als wären sie vom Regisseur gar nicht gewollt, sondern vom Schauspieler in Eigenregie als Frust-Beilage in die Runde geschmissen - um den eigenen Verdruss  über dieses krude Drehbuch loszuwerden.

Simone Thomalla war wie immer. Ein einziger Gesichtsausdruck für 90 Minuten Zuschauer-Qual.

Und am Ende war es nicht mal ein Mord aus überbordender, nicht kontrollierbarer und nie dagewesener Leidenschaft - sondern nur ein Mord aus simpler Eifersucht. Doch selbst das Motiv treibt einem Tränen in die Augen. Das war kein echtes Motiv, sondern nur nach dem Motto geschuldet: Eine muss ja die Mörderin sein!

In jedem Biergarten ist an diesem Abend sicher Spannenderes passiert, Gruß Biene



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