Samstag, 17. September 2016

17. September 2016 - Das perfekte Dinner bei den Frauen (und einem Mann) von Stepford ...



Inhalt des Films "Die Frauen von Stepford"

Stepford ist ein klinisch sauberer Ort irgendwo in den USA. Die dort lebenden Frauen sind allesamt von ihren Männern zu lebendigen Robotern umfunktioniert worden: Sie sind schön, gepflegt, können kochen und putzen und haben keine eigene Meinung. Auch manch ein schwuler Mann wurde derartig umfunktioniert, damit er dem Partner noch besser gefällt.

Und einige, besonders gerade neu hinzugezogene, wurden noch nicht der "Behandlung" unterworfen, um so zur perfekten Hausfrau zu mutieren.

So auch Bobby in dem Film.

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Das perfekte Dinner in Stepford

Endlich einmal hat sich das amerikanische Dreh-Team rund um das möglichst perfekte Dinner aufgemacht und vier Frauen und einen Mann in Stepford rekrutiert, damit das übrige Land

ein paar Lacher für die tiefste Provinz der USA auf den Schirm bekommt. Viel haben sich die Fernseh-Macher von diesem Ort nicht versprochen, was die hausfraulichen Qualitäten der Kandidatinnen und des Kandidaten angeht.

Luxusweibchen und ein schwuler Astral-Adonis  in Luxusvillen - auch der amerikanische Daniel kann sich nicht vorstellen, dass die wirklich gut köchen können. Und genau das sind die richtigen Teilnehmer,

um den Titel "Das perfekte Dinner" ad absurdum zu führen, denn so ist es gedacht und gewollt und gewünscht. Nur rein alibi-mäßig darf hin und wieder jemand "mitspielen", der auch wirklich gut kochen kann.

Doch nun ist bereits der letzte Drehtag angebrochen, und all diese Weibchen und der schwule Kerl haben hervorragende bis herausragende Koch-Ergebnisse geliefert.

Endlich ist Bobbys Dinner-Tag, und Bobby wurde noch nicht durch ihren Mann zu einem Roboter "umgebaut" und ist noch völlig sie selber.

Ein fataler Fehler, wie der gesamte Männer-Verein des Ortes denkt. Aber so sehr man sich auch bemüht hat, Bobbys Umarbeitung in den letzten Tagen noch hinzubekommen - es hat nicht geklappt.

Augen zu und durch, denken die Männer des Ortes. Genau das denken auch die Mitarbeiter des TV-Teams, als sie in Bobbys Chaos-Haus einfallen:

Vor lauter Unordnung und Schmutz, den man auch in Bobbys Kopf vermutet, dreht das Team vor Freude beinahe durch:

Nach Tagen der Gute-Laune-Veranstaltungen, nur durchbrochen von Bobbys ehrlichen Statements (Kritik hat sie jedoch auch keine üben können, so perfekt war das alles), und all den lächelnden überaus schönen Püppchen,

endlich mal ein Mensch, der vermutlich tatsächlich nicht kochen kann.

Genau so ist das dann auch. Bobby lässt ihren Salat nach dem Waschen  in der Mikrowelle trocknen und natürlich kann man sich das Ergebnis desselben in etwa vorstellen - oder auch nicht.

Der amerikanische Daniel wundert sich, dass sie den Salat überhaupt gewaschen hat.

Der Hauptgang kommt verkohlt aus dem Backofen und wird mit halbrohen Bratkartoffeln serviert.

Das Team jubelt!

Über den Nachtisch breiten wir ein gnädiges Schweigen aus.

Nicht jedoch über die Punkte-Vergabe.

Lächelnd bis die Mundwinkel gefrieren, gibt eine und einer nach und nach jeweils

zehn Punkte für Bobbys Dinner

und alle finden auch noch freundliche bis süße und vor allem ehrlich gemeinte Worte für die gute Köchin, ihr schönes Haus (bitte erinnern, das ist eine Drecks-Bude) und die hübsche Gastgeberin.

Hübsch ist Bobby natürlich, denn sie ist lebendig ...

Am Ende gewinnt selbstverständlich Bobby mit vierzig Punkten.

Die anderen hätten diese Zähler zwar mehr verdient, aber

Bobby hat jedem nur fünf Punkte

gegeben.

Wer da von Taktik spricht, ist natürlich auf dem falschen Pferd unterwegs. Bobby mag einfach diese Weibchen und dieses Männchen nicht,

die so was von perfekt sind, dass es weh tut.

Das war das Dinner der Frauen von Stepford. Man darf mit Fug und Recht alle Leute warnen, die in dieses amerikanische Traum-Städtchen ziehen möchten.

Guten Tag, Gruß Silvia

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