Donnerstag, 27. November 2014

26. November 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Leipzig bei André

Aperitif: Sachsen-Champagner
Vorspeise: Original sächsische Kartoffelsuppe mit kleinem Feldsalat
Hauptspeise: Lammfilet unter Sachsenkruste mit Kartoffelgratin und Birnen-Bohnen-Ragout
Nachspeise: Dresdner Eierschecke mit kleinem Schwarzen


SO ein Mann

Ein SO-Sager, Ehemann, Vater, Dosenöffner (für seine Katze) und einer der viel redet, was in den vorhergehenden Tagen nicht wirklich zum Vorschein kam - Denn Jutta, nicht mal im Ansatz um Freundlichkeit bemüht, hat die Sendung in feindlicher Übernahme an sich gerissen und Vox muss das zwangsläufig ausschlachten. Und so bleibt für andere verbale Highlights kaum Zeit.

André zeigt Haus und Garten inklusive der Kuschelecke für kinderfreie Elternzeiten. Ich sehe ihn dort bei einem Glas Wein sitzen und seine Frau in die Verzweiflung reden. Es könnte auch gut sein, dass er für diese drei bis vier Quadratmeter Redeverbot, aber Kuschelzwang hat.

Früher hat der umtriebige André Leuten "Zeug verkauft", sprich: Er war Verkäufer. Nun geht er dem seltenen Beruf des Event-Managers nach. So hat er zum ganz persönlichen Event geladen und managt seine Küche wie das einer so macht, der Event-mäßig unterwegs ist: Er spricht in der Wir-Form. Und redet und redet noch leicht sächsisch vor sich hin. Zwischendurch nimmt er umfangreich Rücksicht auf die Befindlichkeiten von Eva, deren tatsächliche Ausmaße  sicher schier unendlich sind. Man weiß ja nie, was ihr wann und warum nicht gefällt. All ihr Missvergnügen trägt sie dann mit sanfter Stimme vor, hinter der sich ihr böser Unwille geschickt verbirgt.

Eva meint, Kinder müssen sich unterordnen. Und sicher müssen sie auch essen, was auf den Tisch kommt? Nun, Eva muss das nicht, sie ist auch kein Kind mehr. Während dessen liegt Jutta eher ihr laaangsamer Mann im Magen. Sie selber ist zwar auch nur mit der Zunge schnell - und in der Küche eher chaotisch unsortiert: Aber wen interessiert das schon, wenn Jutta mal loslegt? Im Laufe der Jahre hat sie sich ihre eigenen Wahrheiten zurecht geschummelt.

Zwischendurch gibt es eine Vorspeisensuppe, die ein Brei ist. Und damit auch nichts weg läuft von dem Brei, bastelt André neben der Tasse noch einen grünen Graben auf den Teller. Allein das Salat-Gemansche beim Essen!

André erzählt von seinem Sohn, der basketball-verrückt ist: Zu seinem 10. Geburtstag haben er und seine Frau ihm eine Reise nach New York geschenkt, damit er sich dort wichtige Spiele seines Lieblingssports ansehen kann. Eva ist von New York angewidert, obwohl sie noch nie dort war - und da auch nie hin möchte: Vermutlich hält sie die Stadt für das Sündenbabel schlechthin.

So harmlos wie möglich fragt der Off-Sprecher Jutta, ob sie zu ihrem 10. Geburtstag auch eine Reise nach New York geschenkt bekommen habe. Da muss selbst die gute Jutta nach Luft schnappen - und bleibt eine Antwort schuldig.

Unter einer sächsischen Kruste kommt das Lammfilet daher, natürlich nur für drei der Gäste. Eva bekommt eine Alternative, denn für sich selber fordert sie reichlich Toleranz ein. Offenbar kennt sie das geflügelte Wort: Freiheit ist immer die Freiheit der Anderen? Ach nein, eher die Variante: Freiheit ist, wenn man meine Freiheit all-umfassend verinnerlicht.

Sie erzählt, dass sie an einer Volkshochschule Kurse für türkisches Kochen gibt. Und verkündet stolz, dass die türkische Küche die drittbeste auf der Welt sei. Da muss sie etwas gründlich missverstanden haben, denn die türkische Küche formiert eher unter "ferner liefen".

Das Dessert kommt für Jutta auf einem "No Go" daher, einer Schiefertafel. Könnte die nicht mal einer zer-schnibbeln, diese Tafel? Dann hätte man gleich noch ein Jutta-No-Go erledigt. Aber die sächsische Schecke mundet ihr. Während sie statt eines Espressos dann doch lieber einen sächsischen Kaffee in einer sächsischen Kaffeetasse gehabt hätte.

Noch Fragen? Zu Jutta? Zur Toleranz? Zu Eva? Zu Kochirrtümern? - Die werden dann heute beantwortet. An einem drögen alkoholfreien Abend mit reichlich eingeklemmten Beinen und kulinarischen Verlockungen, freundlich aus dem Turban gezaubert.

Ach ja, eine Frage kann ich beantworten: André bekommt dreißig Punkte.

Guten Morgen, Gruß Biene

7 Kommentare:

  1. Aperitif:
    Sekt aus dem Elbtal. Nix Champagner!

    Vorspeise:
    Das Endergebnis war ein dicker „Hipp-Kleister-Brei“ in zwei Versionen. Einmal mit Speck und einmal ohne. Dazu ein großes tiefgrünes Feld, deshalb wohl Feldsalat. Als Auflockerung extra marinierte Rote Bete.

    Hauptpeise:
    Das Lammfilet war keins, sondern Lammrücken. Das Birnen-Bohnen-Ragout habe ich dann nicht mehr verfolgt. Das Gratin war von der einfachsten Art und Entstehungsweise.

    Nachspeise:
    Ein Kuchen halt mit einem Espresso. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

    Fazit:
    Einfache Küche, unausgewogenes Menü und viel zu viel Geschwätz. Durch falsche Bezeichnungen wie Champagner und Filet hochstilisiert. Dazu unhöfliche und schlecht gelaunte Gäste.

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  2. Mein Leipzig lob ich mir ..... ??

    In meiner entschleunigten Lebensphase gibt es seit Montag einige Turbulenzen und meine allabendliche Entspannungssendung kommt da auch nicht gerade entspannend daher - naja manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu *schnieffff*

    Auf Leipzig hatte ich mich gefreut.

    Unsere Familie besucht alle 2 oder 3 Jahre den ZOO am 1. Mai anläßlich einer Geburtstagsfeier ! Bei schönem Wetter mit Kind und Kegel ist es da wunderschön: Riesige Parkanlagen mitten im Zentrum der Stadt, so was hat Dresden nicht zu bieten, dort sind die Tiere eingesperrt....

    Ja ZOO ? Nach den drei Tagen pD habe ich auch den Eindruck. Um Kochen geht es ja schon ewig nicht mehr, aber hier werden die Kandidaten vorgeführt. Gestern nervte mich der wiederholte SO-Zusammenschnitt.
    Jutta ist von Altersstarrsinn geprägt und neigt zu Unhöflichkeit und das kann man mit geschicktem Schnitt noch mehr in den Vordergrund zerren.
    Dominik kommt sich immer verlorener vor und Eva....? Na das werd ich heute bestaunen dürfen.

    Die Dinner waren durchschnittlich, ich hatte sogar den Eindruck, dass mal wieder bissel mehr in der Küche gedreht wurde und die Herstellung der Eierschecke war perfekt. Ich überlasse das seit Jahren meiner kleinen Schwester, selber Schuld, wenns immer so gut klappt ;-)

    Also zwei Abende müssen noch überstanden werden und dann ist auch Leipzig Geschichte - oder für Rudi in "herrlichem Dialekt": Leibzsch !


    Übrigens sind wir dieses Jahr aus dem ZOO gegen 16 Uhr Richtung Heimat gestartet, einer mußte 18 Uhr arbeiten, wir anderen waren geschafft und außerdem zog ein Gewitter auf.
    Am nächsten Tag kam in allen Nachrichten, dass kurz darauf ein Blitz eingeschlagen hat, in eben diese Baumhäuser, in denen unsere Bande nochmal so richtig getobt hatte.

    Mal sehen ob es heute auch ein Unwetter gibt !?

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  3. Moin @ zusammen.

    So, da fangen wir jetzt an. So, so, so, so.
    André, der Herr der Worte gab sich die Ehre. Sein Lieblingswort war „SO“, ohne dass er keinen Satz begann und beendete. Also es wurde reichlich verwendet.
    André hat ein schickes Häuschen mit Garten, mit seiner Frau und Sohn, die aber wohlweislich ausgeflogen waren. Dass er seinem Sohn zum 10jährigem eine Reise nach den USA und zu einem Basketballspiel der NBA schenkte, war schon was Besonderes. Sein Sohn liebt Basketball und wäre gerne schwarz, weil nur Schwarze das Spiel wirklich beherrschen.
    Im Garten gab es zwei Terrassen. Eine für die Familie komplett, und eine Elternterrasse mit klei-nem Haus, quasi ein Austragshaus. – lol –
    In seiner Küche sammelt er Kochbücher, die er aber nie liest. Sein Kochen war schon geschickt, aber perfekt ist anders.

    Deko: Mr. Perfekt brauchte für das Besteck und Geschirr eine bildliche Vorlage. Dennoch die Gläser falsch gestellt. Gut fand ich, dass er das Wasserglas hinter dem Weinglas versteckte. Wer braucht schon Wasser. – lol -

    Aperitif: ein Cuvée aus der Region, vielleicht einen "Dresdner Engel.“ Das fand ich schon mal sehr gut, dass es nicht schon wieder eine französische Plörre war. Eva bekam anstelle einen Rhabarber Saft. Er soll sauer gewesen sein. Die Kopfhaube ging aber nicht dabei hoch.

    VS: ob es nun eine echte sächsische Kartoffelsuppe war, weiß ich nicht, denn da gibt es Unter-schiede, wie Jutta betonte. Auf jeden Fall war es ein Kartoffelbrei und keine Suppe. Die Speckfa-ckel war nur ein optischer GAG, den Speck hätte er gleich in den Brei geben können. Warum da aber ein Salat dazu gereicht wurde und so albern auf dem Unterteller, war schon seltsam. Gut fand ich allerdings, dass er auf Eva Rücksicht nahm.

    HG: das Kartoffelgratin hatte etwas von ner Art Bratkartoffel. Das Birnen-Bohnen-Ragout war et-was hochtrabend benannt. Für Eva machte er eine Extraportion ohne Speck, dafür aber mit Sah-ne. Herrlich, wie die Gäste sofort bemängelten, dass Eva eine Soße bekam und sie nicht. – lol - Ja man schaute schon genau hin, damit man nicht benachteiligt wird. Dass sie aber wirklich eine Soße bekamen, wenn auch nur wenig, sah schon keiner mehr. Ja die Soße an sich war bestimmt gut, aber warum so wenig und warum wurde keine nachgereicht? Das Lammfilet war gut gelungen. Eine Sachsenkruste ist also ein Bärlauchpesto. Toll. – lol – Für Eva hatte er als Alternative Hühnerbrust gemacht und bot diese auch Jutta an, weil sie kein Fan vom Lamm ist. Jutta lehnte aber ab. So in etwa: „Es wird gegessen was auf den Tisch kommt.“ Eva fand ihr Hühnerfleisch aber zu roh und konnte es fast nicht essen. Da hätte Mr. Perfekt aber mal nachfragen können.

    Teil 2

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  4. Teil 2

    Optisch gesehen war der Gang kein Hingucker. Als André allen einen Guten wünschte, un-terbrach Jutta und forderte einen Weißwein, da sie ja noch nicht alt genug sei für Rotwein. Als gehorsamer Lakai sprang André sofort los und befriedigte Jutta. Kaum dass er saß, kam der Be-fehl von Jutta: „Stelle den Wein mal in den Kühler. Wenn ich ein zweites Glas trinken möchte, so möchte ich nicht schon wieder warmen Wein.“ Ja die jungen Leute muss man an der kurzen Leine halten und darf nix durchgehen lassen. – lol -

    DS: wie konnte er nur die Eierschecke auf einer Schiefertafel servieren? Für ein pD ging das für Jutta nun gar nicht. Aber zum Glück war die Eierschecke perfekt gelungen, gemäß Jutta. Sebas-tian stimmt dem zu. Wehe er hätte was anderes gesagt, so direkt neben Jutta. Der dazu gereichte Espresso war aber nicht sächsisch und Jutta zu stark. Aber was nun gar nicht ging, war die Sprühsahne. Ja die Jutta kennt sich aus, da gibt es nix. Das Anrichten musste einem ja nicht gefallen. Aber ich bleibe dabei, das gehörte zum Nachmittag.

    Für André ist Kochen eine Berufung. Angeblich wird bei ihm sogar das Nudelwasser abge-schmeckt. Nun ja, es gab aber keine Nudeln. Ungeduld und Hektik sind seine Schwächen, aber das macht er wieder durch seine Perfektion wett, meinte er. Sicherlich hatte er heute für Perfekti-on keine Zeit. Beim pD macht er mit, weil er der perfekte GG ist. Ja da war was dran, denn die Gäste mussten sich nicht mal mit Sprechen belasten, das übernahm er konsequent allein.
    Nun sei es wie es sei, ein pD war es nicht. Es war ein gutes Essen und André hatte sich ganz allein schon reichlich Mühe gegeben. Auch ging er auf die Wünsche seiner Gäste ein. Die Wertungen fand ich OK, aber im bisherigen Vergleich zu niedrig. Aber was soll´s, er liegt in Führung und das zu Recht.

    Über die Gäste kann man wenig sagen, außer dass sie am Tisch nicht zu Wort kamen weil André nur redete und zwischen den Gängen das Wort nur Jutta hatte. Von Jutta haben wir jetzt erfahren, dass sie einen zurückhaltenden Mann geheiratet hat. Wussten wir das nicht schon vorher? Sebastian kam sogar hin und wieder zu Wort. Er fand auch, dass André zu viel redete. Was aber sicherlich auch Neid war, denn Sebastian kämpfte um jedes Wort und der Abend war zu kurz, als dass er hätte einen Satz vollenden können.

    LG rudi

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  5. Es ist alles gesagt, was gesagt werden musste (ha, heute bin ich zu spät) und ich bin sehr, sehr froh, dass sich 4 von 5 Teilnehmern jemals an unserem Esstisch niederlassen werden. Der auf Perfektion strebende Dampfplauderer André, die Jutta, die sich den Altersbonus herausnimmt und in gewohnter Yes-sir-Ma’am-sir Manier ihr „Personal“ herumscheucht, ein immer noch blasser Sebastian und eine Eva, der es an Aufgeschlossenheit, Toleranz, Neugierigkeit, Geschmacksnerven usw. fehlt. Wenn Religion, in diesem Fall der Islam, so viele negative Auswüchse hervorbringt, dann sollte sie mal den Turban abnehmen und kräftig durchlüften und Staub wischen! Aber vielleicht war sie auch vorher schon so, nur hat sie jetzt das passende Deckmäntelchen, unter dem sie alles kaschieren und entschuldigen kann.

    Sooooo, ich habe für heute fertig!

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  6. Es sollte natürlich heißen: dass sich 4 von 5 Teilnehmern niemals an unserem Esstisch niederlassen werden.
    Da war ich ein bisschen zu fix.

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    1. Hier gibt es keine Tippfehler-Polizei. Ich habe es auch so verstanden und weiß, dass es nur eine Flüchtigkeit war.

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