Donnerstag, 9. Oktober 2014

8. Oktober 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Hamburg bei Axel

Aperitif: Frozen Margarita
Vorspeise: Chicken Caesar's Salad
Hauptspeise: Surf & Turf, green Asparagus and Truffle Fries
Nachspeise: Chocolate Fudge Brownie, Homemade Vanilla Ice Cream and Raspberries


Walking In Memphis

auf Elvis Spuren, die mehr als eine Nummer zu groß sind für Axel. Trotz offensichtlicher Talentfreiheit versucht er sich an einem Song vom King: "In The Ghetto".

Sein Hamburger Domizil hat mit einem Problem-Bezirk wenig zu tun, es ist schick und fein mit alten Villen und einem Friseursalon.

Der gehört seinem Freund Dirk und ist das Entrée zur gemeinsamen Residenz. Stolz präsentiert Axel die schöne (finde gerade kein Superlativ) Wohnung und meint, er sei ein blumiger, ein Übermensch - sicher ein Freud'scher Versprecher wegen der heutigen Fokussierung auf seine Person.

Axel ist Ökotrophologe, was Caro in eine mittelschwere Verwirrung und Erklärungsnot bringt: Woher soll sie auch wissen, was das ist. Sie ist sich nur sicher, dass sie Axel ununterbrochen knuddeln möchte.

Ob sie dieses Bedürfnis noch hat, nachdem sie seine subjektiven bösen Äußerungen über ihr Lebensumfeld kennt - ist fraglich. Da müsste er ihr schon das Lied "I'm Sorry" singen.

Sein abergläubischer Liebster Dirk hingegen hat zuviele Filme gesehen, unter anderem auch "Das verflixte siebte Jahr" - und will seinen Heiratsantrag erst machen, wenn sie beide dieses Jahr hinter sich gebracht haben.

Axel hat in den neunziger Jahren des vorigen Jahrtausends als Austauschschüler in den USA gelebt - ungefähr in der Ecke, in der Bill Clinton damals wohnte. Seine Tauschmutter, die nichts mit dem schlimmen Frauen-Tausch bei RTL zu tun hat, und er präferierten den berühmten Caesar's Salad, den er heute ihr zu Ehren als Vorspeise reicht.

Doch schon im Laden sieht man den Bean-Counter (zu oft Edeka-Werbung gesehen, in der alles gramm-genau abgewogen wird?), obwohl die Deutschen, wenn überhaupt, lieber Erbsen als Bohnen zählen.

Olen zählt weder Erbsen noch Bohnen, er zählt zu den glücklichen Leuten, die über alles lachen können und nichts so ernst nehmen. Er lockert die Stimmung in dieser Hamburger Woche enorm auf, auch mit seinem Hang zur Ironie.

Zum Aperitif gibt es einen Frozen Margarita mit selbst gemachten Kartoffel-Chips, und die Sorge wächst, Marion könnte vor lauter Begeisterung völlig aus den Latschen kippen. Mit ihren knuffigen Hot-Pants, die keiner so recht bemerkt, weil ...

das Dinner einfach zu phantastisch ist und alles andere in den Hintergrund tritt. Wenn Marion je mit Caro in Zicken-Konkurrenz treten wollte, so nicht am heutigen Abend. Modische Konkurrenz reicht ihr für's erste.

Am wunderbaren Caesar's Salad findet Caro einiges auszusetzen: Sie schreibt gerade an ihrem Fortsetzungsroman: Wie mecker ich mich zum Kapital?

Doch schon beim Hauptgang gehen ihr die Waffen aus. Mit verbissener Miene lobt sie verhalten. Völlig entwaffnet ist sie bei der Nachspeise. Und aus Versehen hält sie die Punkte-Tafel falsch herum - und zückt die neun.

Insgesamt bekommt Axel siebenunddreißig Punkte. Der Sieg ist zum Greifen nahe. Alles andere würde ihn auch hart treffen.

Als Mensch ist er mir nicht näher gekommen. Ich hätte dann doch lieber bei Olen ein bisschen Kohldampf geschoben, weil nicht alles so genießbar war.

Moin Moin, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Der Gerechtigkeit halber mal gleich vorneweg: Das hat er gut gemacht, der Axel.

    Vorspeise war zwar nicht superschwierig, aber fein gewürztes Dressing, endlich mal keine verbrannten Croutons und die Hähnchenfilets mit leckerer Röstung schmeckten den gnädigeren unter den Gästen wohl auch gut.
    Hauptgang: Fleisch auf den Punkt, Garnelen in raffinierter Marinade, Berge krosser Pommes mit kleinem Trüffel-Extra bedeckten, (zu wenig) gut bißfest gegarten Alibispargel. Leider wurde dieser Gang auf viel zu kleinen Tellern gestapelt.
    Und muss es IMMER dieser dämliche Versace Pseudo-Barock sein, wenn man seine Kultiviertheit demonstrieren will? Teuer ist nicht immer gleich geschmackvoll, soviel ist mal sicher.
    Das Dessert, ein traumhaft sahnig-cremiges Vanilleeis neben einem sündig dunklen Brownie, da fing man schon an zu sabbern, die Teller indes hätten mit denen des vorigen Ganges getauscht werden können, größentechnisch jedenfalls, ich weiss, dann wäre diese begnadete Himbeermalerei nicht zur Geltung gekommen...
    Also man merkt es mir schon an, mein Lob perlt nicht gerade von den Lippen, es knirscht, genau wie bei Bienchen.
    Bei aller Kunstfertigkeit der bereiteten Speisen, 1. der Mann hat Hotelfach gelernt, sowas müßte er aus dem Ärmel schütteln 2. das Menue basiert auf wenigen guten Zutaten und erfordert kurze präzise Handhabungen, keine Finesse, 3. es befolgt Rezepte, keine eigenen kreativen Ideen.

    Desweiteren störte mich die selbstzufriedene Präsentation seiner Person und seiner Welt, in der alle Kissen, Sofas, Lampen und Blumen symmetrisch angeordnet sind. Stolz ist etwas Schönes, aber die vordergründige Art verrät den Kleinbürger. Und wenn der 1000mal in einer hanseatischen Villa residiert. Deren private Hinterzimmer meiner Meinung nach allerdings eine gewisse Weite vermissen liessen und trotz Schneckenstuck, wegen moderner Wohnzugeständnisse (Begehbare Kleiderschränke scheinen ja immer wichtiger zu werden) etwas kastriert wirkten.

    Bei den geschmeidigen Fernsehkoch-Einlagen fing ich erstmals an, bekloppte Olen-Witze zu vermissen, glücklicherweise spielte er dann schnell einen ohne Worte und ich konnte wieder entspannter Superaxel zuschauen, wie er salbadernd seine Wunder vollbrachte.
    Pfui, Susi, AUS! Er hat verdiente 37 Punkte bekommen, das war Spitze!
    Und die revolutionären Erkenntnisse, mit denen er insbesondere die Damen, beglückte, die Marketing-Zielgruppe 50+ betreffend.... hat Axel in den letzten 10 Jahren mal bewußt Produktwerbung wahrgenommen? Sowas von alter Hut, mehr als 50+. Jetzt aber AUS! PFUI! Schäm dich Susi.
    Guten Morgen wünsch ich allen Menschen ohne Schneckenstuck und begehbaren Kleiderschrank, ohne Eckbadewanne und überdachte Loggia, ohne Kochinsel und Versaceporzellan: Auch ihr führt ein lebenswertes Leben "In the Ghetto".

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  2. Moin @ zusammen.

    Axels USA-Menü.
    Wenn nicht jetzt wann dann, fangen wir bei 10 mal an ….. lalala
    Durch die Haare links, wohnt Axel mit seinem Partner. Sein Partner hat nämlich einen Frisiersa-lon, mit anschließender Wohnung. Sie wohnen in einem sehr schönen alten Haus, mit hohen Stuckdecken. Allerdings sind die Räume höher als breit. Die Einrichtung ist angepasst und gut und sehr sauber gehalten. Die Wohnküche ist relativ klein, die Küche aber groß, nur im Ganzen klein, aber ausreichend. Axel hat mehr Berufe/Ausbildungen hinter sich, als Lebensjahre. Da fragte ich mich schon, hat er auch mal gearbeitet?
    Zum ersten Mal in dieser Woche wurde auch eingekauft. Erstaunlicher Weise wurde der Verkäufer nicht geduzt. Da Axel sich auskennt, machte es ihn nicht viel aus, dass er kein Maishähnchen bekam. Somit war er einverstanden, als der Verkäufer ihm dafür Brüste von freilaufenden Hühnern anbot. Es liegt Ja nicht unbedingt am Fleisch, man muss auch kochen können.
    Sein Partner/Lebensgefährte half ihm bei den Vorbereitungen. Zusammen kochen sie eigentlich nie, da treffen zwei unterschiedliche Welten auf aufeinander, zumindest was Ordnung angeht. Axel wirft/stellt alles in die Spüle und man kommt nicht mehr an den Wasserhahn. Leider kenne ich das Problem auch, denn das beherrschen auch Frauen gut. Wer der Bessere Koch von beiden ist blieb aber offen.
    Was die Beiden Herren da in der Küche zauberten war gekonnt und routiniert. Obwohl sich Axel gerne mal ablenken lässt, lief alles glatt ab, bis auf die Milch vielleicht, die etwas überkochte. Aber das war kaum der Rede wert. Doch es machte Spaß den Beiden zu zusehen.

    Empfang/Aperitif: wie immer, kam Caro jugendlich frisch gekleidet, wie halt eine 50 jährige. – lol -
    Wie Dirk feststellte, kannte Caro, welch Wunder, Margarita nur als Pizza. Doch das Getränk mun-dete und Nachschlag war Programm.

    VS: das war sehr gut, dass Axel den Strunk aus den Romanablättern, schnitt. Der Strunk hat ei-nen hohen Thiaminanteil, was in Einzelfällen zu teils schwersten Überempfindlichkeits-Reaktionen bis hin zu Atemnot und Schockzuständen führen kann. Für Erwachsene Menschen eigentlich ungefährlich, wenn man nicht zu viel davon isst. Die kleingezupften Blätter hat es gut mit dem Dressing vermischt. Dazu Croutons und oben drauf die mundgerechten Stücke der Hähnchenbrust. Das sah sehr gut aus und so schmeckte es den Gästen auch. Einzig bei Caro soll das Fleisch trocken gewesen sein. Würde sie Ahnung vom Kochen haben, so wüsste sie, dass eine Hähnchenbrust nie komplett gleich gegart sein kann.

    HG: es war schon toll wie er das Fleisch und die Garnelen briet. Dass alle begeistert waren, hat mich nicht gewundert. Natürlich war der grüne Spargel auch perfekt geworden. Die selbstgemachten Fritten haben mich erstaunt, denn so habe ich noch keine gegessen. Fritten mit Trüffelöl und geriebenen Parmesan. Dennoch konnte jemand am Tisch nicht auf Ketchup verzichten – Banause. Alle waren begeistert und Caros Kenntnisse waren überfordert für eine Kritik.

    DS: die Brownies waren schon vorbereitet. Was man ja sonst nie sieht, der Kuchen war auf einem Blech gebacken und dann geschnitten worden. Das selbstgemachte Eis mit Vanillepaste war ohne Eiskristalle. Ob Vanillepaste notwendig ist, ich weiß es nicht.

    Axel war in toller Koch und GG. Es war schön ihm zu zusehen. Seine Erklärungen waren kurz und stimmig. Ich hätte so gerne mitgegessen.
    Wie immer, setzten die Gäste ihre Begeisterung während des Essens nicht in Punkte um, außer Dirk. So bekam Axel nur 37 Punkte, was ich schade fand.
    Wie Olaf seine 9 Punkte erklären könnte, wo er am Montag die 10 zückte, hätte mich dann doch interessiert.

    LG rudi

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  3. Zu sauer, zu pfeffrig, zu trocken - aber gut !

    ...das war die Einschätzung von Caroline nach der Vorspeise, da glaubte sie noch an sich, als Wochensiegerin ;-) aber Axel war nicht zu schlagen.

    Der Hauptgang wäre genau meins gewesen, bei Pommes brauch ich auch keine Soße - bei solchen gleich mal gar nicht, das Fleisch perfekt, die Garnelen einfach nur lecker, Spargel war auch noch dabei.... und das alles in einem tollen Umfeld. Hach ja :-)
    Das Dessert ein Traum !

    Was hat ihn nur geritten, am Montag derart fies zu begründen ? Naja niemand ist perfekt.

    Die 37 Punkte waren etwas knapp, Olen macht gern Witze: 10 Punkte am Montag und gestern 9 - und mir fehlen die Worte.

    Nach Axel möchte ich heute nicht kochen.... aber das Iberico Schwein und sein Meister werden das Beste draus machen :-)

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  4. Ich wünsche dem heutigen Gastgeber gutes Gelingen.
    Bei seinem Beruf kann man voraussetzen, dass er sein Handwerk versteht.
    Trotzdem der letzte Metzger in der Vorwoche war nicht gerade ein Künstler.
    Egal, ich finde in dieser Runde kocht heute der netteste Teilnehmer.
    Meine unmaßgebliche Meinung , die ich mit einem Zwinkern verkünde.
    Wünsche euch einen schönen Abend. Anna

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