Freitag, 3. Oktober 2014

3. Oktober 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Allgäu bei Florian

Der Auftragskiller

im Fasching, hochdeutsch Karneval, stellt sich als lieber Kerl heraus (wie schon die ganze Woche über). Seine holländische Freundin traf er im Jubel-Trubel-Heiterkeits-Katholiken-Fest als eben solcher verkleidet.

Sie leben nun in Hopferau im Ostallgäu. Wann sie mal Seeluft schnuppert und die Weite statt die Enge der Berge genießt, ist ungewiss. Doch ihr Typ, der sie locker "Frau, komm mal her" ruft - ist es sicher wert, für ihn das Meer hinter sich gelassen zu haben.

Florian ist Maler und Lackierer und ehemaliger Schreiner und kein Experte auf dem Gebiet irgendwelcher Unverträglichkeiten, will sich denen aber, so gut er kann, widmen. Manche Unverträglichkeiten potentieren sich auch im Laufe der Woche - und

nehmen genau so schnell wieder ab. Oder werden geringer. Oder verziehener. Oder müssen überhaupt mal hinterfragt werden.

Sonja - gestern noch auf verbaler Konfrontation gegen unsere Butterblume, weil sie eine Krachlederne trug ("oh je, genau so habe ich es erwartet" - tönte die Bäuerin), hat sich heute selber in eine solche gezwängt, geschmissen, was auch immer - am Ende platzen nicht mal die Knöpfe. Noch mal mit viel Glück davon gekommen. Super, Sonja!

Silvia, die mindestens zweimal geköpfte Butterblume, hat sich heute auch noch die falsche Frisur ausgesucht: Mental, so ganz von innen, mag sie das Heitere verinnerlicht haben - nach außen zeigt sie heute:

Ich bin um zehn Jahre gealtert, und das nur, weil ich Werbung bei Vox machen wollte und die falsche Frisur trage. Herrje!

Die Haare strubbelig ins Gesicht fallend und lachend - wird man sie je wieder SO sehen? Und so jugendlich? Sie ist eigentlich eine ganz Liebe.

Das Sedlmayr-Double ist noch am Leben und nicht ermordet, aber all die Allergien - man könnte auch bei ihm auf dumme Gedanken kommen.

Florian hingegen bleibt wer er ist: Ein netter Typ, der nett kochen kann. Nachschlag-Forderungen bestätigen ihn und rechtfertigen seine Teilnahme bei einem Format, dass sich das perfekte Dinner nennt.

Sonja überschlägt sich vor Super-Attitüden ob seines Menüs. Und seiner Rücksichtnahme, ihre "Allergien"??? betreffend, gibt am Ende Gelände aber nur sieben Punkte. Sieben Punkte sind in etwa das Nichtssagendste beim perfekten Dinner.

So erntet der Mann Florian einunddreißig Punkte - und der Gewinner ist: Devid! Herzlichen Glückwunsch.

Gute Nacht, Freunde, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Aperitif:
    Passt zwar besser zu einem sommerlichen Stehempfang, geht aber als Aperitif noch in Ordnung. Nicht mein Geschmack

    Vorspeise:
    In die Brätknödel gehört kein Paniermehl, sondern in Milch eingeweichte altbackene Brötchen. Und ein Strich Muskat. In die Suppe fehlten der Schnitlauch und die Backerbsen. Also hat Florian ein vereinfachtes Rezept gewählt.

    Hauptspeise:
    Die Krautkrapfen scheinen geschmeckt zu haben, trotz der verbrannten Stellen. Auch hier fehlte der Schnittlauch, welcher über die fertigen Krapfen gestreut wird. Als Salat passt ein grüner Salat. Bei einem Paprika-Tomaten-Salat habe ich meine Zweifel.

    Nachspeise:
    Die Bayerische Creme war ganz in Ordnung. Die Anrichtung auf dem Teller sah einfach nur Sch.... aus.
    Aber warum wird von Florian alles in kleinen Plastikbehältern angerührt?

    Fazit:
    Ein schwäbisches Mittagessen, noch nicht mal für Sonntags. Das war kein großer Hobbykoch, sondern ein Gelegenheitskocher. Das übertriebene Nachschlag fordern war sehr penetrant. Die Woche im Ganzen kann ich nicht beurteilen.

    Ich wünsche euch einen schönen, sonnenreichen Samstag

    Manne

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  2. lady in black !

    Ich hab gestern den ganzen Tag an Flo gedacht und ihn im Stillen bedauert: Was werden die Hyänen mit ihm und seinem Abend machen ? .... Nöööö war alles (fast) friedlich.

    Silvia in schwarz mit Sonnenbrille, als sie sie absetzte sah man auch warum *schnief* was für eine Metamorphose - von der Butterblume zur Trauerweide.
    Frau Montag in zünftigen Krachledernen, die eine sonst nicht sichtbare Wölbung etwas unvorteilhaft hervorhoben.
    Es gab ein paar Sticheleien, aber Flo hatte den Abend im Griff. Mir hat das Zusammenspiel mit seiner "Frau" Freundin gut gefallen, die beiden passen gut zusammen :-)
    Sein einfaches Menü kam gut an, die Töpfe wurden leer gekratzt (gabs das schonmal beim pD ?...und macht man das überhaupt ?) und die Bewertung war korrekt.

    Gewonnen hat verdient DER Grillmeister Devid !

    Wunderschöne Landschaft diese Woche - aber eigenartige Leute gibts überall ... und deshalb macht das Dinnergucken ja auch so einen Spaß, man weiß Montag nicht, wie der Freitag endet ;-)

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  3. Moin @ zusammen.

    Heute nun der lustige Florian. Florian ist immer ausgeglichen und gut drauf, einfach und natürlich. Als ehemaliger Kickboxer kennt er schlimmere Stresssituationen. Er wohnt im schönen Ostallgäu, mit Blick auf das Alpenvorland. Mit seiner Freundin wohnt er in einer kleinen Wohnung unterm Dach, juchhe. Bei schönem Wetter kann er sogar Schloss Neuschwanstein sehen, wenn da nicht ein Berg im Weg wäre. Seine Küche, mit leichter Dachschräge, war für seine Größe etwas schwierig. Da könnte er leicht Kreuzschmerzen bekommen. Sein Gewerkel in der Küche war schon gekonnt, auch wenn er kein Schubeck war. Seine Freundin hat er beim Fasching kennengelernt, wo sie sich beide schön soffen. Ihre Hilfe war aber von der leichteren Art, sie durfte meist Handreichungen machen, da sein Ablaufplan ein paar Fehler hatte. Ganz Florian, führte er den Gästen seine NASA-Handschuhe vor, die angeblich genau angepasst waren. Wo er sie her hatte sagte er nicht. Der GAG war schon gut. Die Richtigen sind sie bei Amazon (fürs Motorrad 58,50 €) z.Z. nicht vorrätig. Allerdings waren das Küchenhandschuhe. Die gibt es für 9,99 $ in den USA. Allerdings werden sie nicht angepasst. Die Gäste hatten was zum Grübeln.

    Empfang/Aperitif: Sonja in einer Besucher-Lederhose, da passte noch einiges rein, nur keine Friedenspfeife. Manchmal meine ich, so eine Lederhose ist ein bayrischer Kampfanzug. Umschwärmt wie gestern Silvia wurde sie nicht. Die Lederhose hatte eine andere Farbe. –lol - Silvia im Dirndl, was irgendwie ruhiger machte. Allerdings passten die Schuhe nicht dazu (Stilbruch). Aber ihren nicht so tollen Abend hatte sie einigermaßen verarbeitet. HP wieder in Tracht, aber wieder ganz anders. Er hat einfach ein Hutgesicht, toll. HP kann man ohne Probleme als Postkartenmotiv anbieten.
    Erdbeermus mit Sekt, toller Aperitif, so a la Florian. Simpel, aber lecker.

    VS: obwohl das Kalbsbrät nicht jedermanns Sache ist, haben es alle gegessen. Außer HP kannte es keiner. Florian versuchte auf die Allergien der Gäste einzugehen, was leider nicht immer gelang. Dass Haferflocken auch Getreide sind, hätte er schon wissen dürfen. Aber Silvia fand es lieb von ihm und hatte sogar einen halben Kloß gegessen. Für HP machte er auch eine Extrawurst und der hat alle Klöße genossen. Die Rindfleischsuppe hat allen so gut geschmeckt, so dass alle Nachschlag nahmen.

    HG: von einem HG möchte ich nicht gerade sprechen, auch passte der Salat nun gar nicht dazu. Nix gegen Krautkrapfen, aber die sind eher eine VS. Wenn man aber bedenkt wie die Gäste da gefuttert haben, waren sie einfach nur toll. Das habe ich auch noch nicht gesehen, dass ein Topf am Tisch ausgekratzt wird. Der Kampf ums Sauerkraut geht in die pD Geschichte ein. So kann eine fleischlose Kost auch ankommen.

    DS: bayrisch Creme mit frischen Beeren. Für HP einen Beerensalat. Das einzige Negative daran, es war zu wenig. Alle bedauerten, dass es keinen Nachschlag gab.

    Ein bescheidener, sympathischer und authentischer Florian überzeugte mit einfacher Kost. Ohne Schnickschnack verwöhnte er die Gäste, die sich wie hungrige Wölfe aufs Essen stürzten. Nein es war kein pD, aber sehr gut gemacht und er war auf die Extras der Gäste eingegangen. Als GG war er einsame Spitze, rannte hin und her, der Gewinner der Herzen. Die Stimmung glich der in einem Bierzelt. Natürlich war ich überrascht, dass er nur 31 Punkte bekam, aber selbst die waren, wenn man es richtig sieht, schon geschmeichelt. Im Vergleich natürlich zu wenig. Man steckt in Gästen nie drin. Punktgleich mit Sonja, da kann er besser mit Leben als Sonja.

    Als Sonja davon sprach, dass Florian ein Konkurrent für sie sei, war das sicherlich als GAG ge-meint. Also nicht alles von ihr war boshaft.
    Silvia kann ich nur erneut den Rat geben, einen Lehrgang im eignem Unternehmen zu machen.
    Ende gut, alles gut und der Richtige hat gewonnen.

    Tschau Allgäu.

    LG rudi

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  4. Kennt ihr auch noch dieses Kinderlied, dass man früher immer - von Kicheranfällen geschüttelt - in der Görenhorde gegrölt hat.
    "Da drobn aufm Brerge, da steht ein Karton, da machen die Zwerge aus Scheisse Bonbon"?
    So oder ähnlich fasse ich mal diese Woche für jemanden zusammen, der diese Sendung als kochinteressierter und -versierter Mensch guckt und sich Anregungen erhofft. Gut, es gab einen Sieger, sicher, der war besser als der Rest, aber GROSSES KINO?
    DAS wurde hingegen dem zwischenmenschlich aufgeschlossenen Zuschauer mehr als dramatisch dargeboten. Ach, wie viele Heimatschinken, Blockbuster, Horrorfilme und Daily Soaps könnte ein wacher Drehbuchautor aus dieser Woche heraussaugen:

    Sonja - dunkle Seele des Alpenglühns
    Lustig auf der Alm: Ziegenflori und Alpensilvi
    Metzgeröhis finstere Schlachtergruft
    Wehe, wenn er Milch berührt. Der Metzger lässt das Metzeln nicht
    Es war eine karmische Alpennacht
    Bäuerin Sonia: Allgäuerin ohne Fehl und Tadel

    Das lässt sich mit Riesenspass endlos fortsetzen, aber es gab ja gestern auch noch FUTTERN zu gucken. und ich denke, genau das war es auch: Konventionelle regionale Gerichte, ohne großes Spektakel zubereitet. Ehrlich, gradlinig, herzlich. Hätte der Junge allerdings seinen Kopf ein wenig smarter benutzt, wär ihm viel Kochkrampf erspart geblieben.
    Sich erinnern, beispielsweise: Hatte nicht gerade Sonia in ihrem höchsteigenen Menue Brezn verwendet? Könnten sie demnach die Spurenelemente von Paniermehl in Brätknödeln wirklich ernsthaft schädigen? Gleiches gilt für die Krautwickel, hatte nicht Sonja Mehl in ihren ureigenen Flädle-Pfannkuchen, oder halluziniere ich das? Eine kurze Frage von Florian an Sonja vor Publikum, welches Mehl sie denn verwende, und er hätte sich die Verrenkungen bei der Vorspeise erspart.
    Und hätte er nicht für HP wenigstens ein - zur Not auch gekauftes - Zitronensorbet als Ergänzung des ihm zugedachten sehr schlichten Obsthaufens parat haben können?
    Aber sei`s drum: Florian war so herzlich, so großzügig und seine ansteckend gute Laune war keine Attitüde, die nach kurzer Zeit wie ein mißlungenes Soufflé in sich zusammenfiel. (Begrenzte Haltbarkeit der Gastgeberlaune war ja diese Woche zum Fremdschämen schön demonstriert worden)
    Beim Dessert hat mich die unsägliche Rama-Kunstsalbe geschüttelt, aber es hat allen wohl geschmeckt. Florian hätte weit vor Sonja liegen müssen, weil seine Gastgeberqualitäten die Ihren bei Weitem übertrafen, aber dem glücklichen Buam geht das, glaube ich, sowieso sonstwo vorbei...

    Halt, einen hab ich noch: "Dort ohm aufm Berge, da steht ein Gerüst, da werden die Mädchen elektrisch geküsst"

    In Gedenken an meine Kindergang in Hamburg-Barmbek, grüßt Susi

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