Mittwoch, 29. Oktober 2014

28. Oktober 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Dienstag in Berlin bei Christian

Foto: I. N.

Aperitif: Silver Sky Mountains
Vorspeise: "Threesome" - Dreierlei von der Jakobsmuschel
Hauptspeise: Lammkarree mit Kräuterkruste auf Dreierlei vom Blumenkohl mit süßsauren Heidelbeeren
Nachspeise: "Dreifach Sündigen" - Schwarzes Sesam-Eis, Panna Cotta mit Brombeerenspiegel und White Chocolate Cookie


Flugzeuge im Bauch

für Christians bekochte Gäste und die von schlecht kochenden Dinner-Teilnehmern gebeutelten Berliner, für die es mich freut, fernsehtechnisch auch mal in kulinarischen Höhenflügen zu schweben. Als westfälische Ruhrgebietlerin weiß ich auch, was den Berlinern auf der Seele liegt.

Christian lebt in Berlin-Wedding, und durch sein Leben begleiten ihn Freund Frederico und Jagdhund Leon. Der sympathische Frederico ist Balletttänzer, und als solcher gerade richtig in der Metropole angesiedelt. Christian ist DJ-Booker, falls er nicht doch der gesuchte Koch ist. Da Heinz-Josef schlitzohrig jedoch immer wieder beteuert, er habe eigentlich einen anderen auf dem Plan (sich selber?), sehe ich Christian als ambitionierten Hobby-Koch, der so manchen Koch aus so manchem Restaurant in die Knie zwingen kann. Überhaupt ist es nicht wirklich selbstverständlich, dass ein gelernter Koch auch der beste aus einer Runde von fünf kochenden Leuten ist.

Sven sehe ich als ehrgeizigen Amateur und Profi-Nörgler. Er ist in etwa der letzte Mann auf der Welt, für den ich gerne kochen würde. Vermutlich würde ich mich nach seiner Abschlusskritik nie wieder an einen Kochtopf oder eine Pfanne heran wagen. Und alle Messer strecken, was vielleicht auch schade wäre ...

Jupp nörgelt überhaupt nicht am Essen. Er spielt in einer anderen Verbal-Liga und meint, es gäbe bei Schwulen eine Rollenverteilung - und Christian gehöre in die weibliche Fraktion. Er redet sich um Kopf und Kragen und Sympathiepunkte. Aber was raus muss, muss raus, denkt er sich. Er wird es heute mit seinem Dinner vielleicht vergessen machen. Oder sich im Laufe der Woche eines Besseren belehren lassen. Und mit Sicherheit hat er mehr Ahnung vom Kochen als vom Zwischenmenschlichen.

Katrine hat eine andere Meinung zu schwulen Paaren. Doch in der Meinung zu Christians Menü finden die beiden wieder zusammen.

Dreimal ein Dreierlei ergibt überhaupt kein Einerlei. Der einzige Kritikpunkt wäre die schöne Anrichtung aller Gänge auf zweimal Schiefertafeln und einmal tiefem Teller für den Hauptgang. Das ist vielleicht etwas fürs Auge, aber nichts zum Drauf-Rum-Gabeln.

Christian bekommt am Ende der Berliner Nacht vierunddreißig Punkte. Und von hier noch zusätzlich Sympathiepunkte für den verspielten Jagdhund.

Guten Morgen, Gruß Biene

9 Kommentare:

  1. Ganz großes Kino bei Christian :-)

    Der Abend hat mir sehr gut gefallen.
    Eine verrückte Berliner Wohnung aus Hinterhaus und Vorderhaus und Treppe hoch Treppe runter - super saniert. Es paßte zu ihm, zu dem Partner und dem Hunde(baby).

    Mein Sohn ist Koch und auch kein Schwätzer, deshalb war Chris gestern früh für mich noch der Profi.
    Sein Menü ist ganz große Klasse, modern, stimmig, lecker.....

    Das Lamm habe ich mir heute früh nochmal bei FB genau angesehen. VOX stellte gestern schon 14 Uhr das Foto davon rein, diese vielen Neuerungen verwirren mich schon sehr, sind die Einschaltquoten so in den Keller gefallen die letzten Wochen ?

    Zurück zum Lamm: Auf dem Foto ist es rosa ! Außer Sven hatte auch keiner was auszusetzen. Und der hat ja nun überall ein Haar gesucht, der Aperitif konnte nichts werden, weil Christian eine Flasche Schampus als Alternative hatte...ja klar ! Vorspeise was hat er von Wurst gefaselt ? Lamm zu durch...und da war ich dann doch etwas ungläubig. Sven zu Chris "Soll ich dir mal ein echtes Kompliment machen ?" Chris "Endlich mal ein echtes....darauf stoßen wir an !" Und da saß ihm der Schalk im Nacken ;-) Hachja ! Vllt taut er nach seinem Kochtag noch ein bissel mehr auf, ich würde mich freuen !

    Katrine lobte überschwenglich, Jupp gab 10 Punkte, Nic schwieg sich durch den Abend und Sven redet und schwätzt, er liebt nur sich und Wein ! Die Woche bleibt spannend - jetzt ist Nic für mich der Profi ?!

    Und heute Abend schalte ich 19.15 Uhr ein ;-) die Werbepartner wollen vllt die Werbung zu einer Zeit, wo noch niemand abgeschaltet hat.... das passiert die Woche glaube ich nicht !

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  2. Auch nach dem Abend gestern tippe ich nach wie vor auf Jupp als Profi, auch wenn Sven sich sichtlich geschmeichelt fühlt, dass die meisten der Teilnehmer ihn für den Profi halten. Ein Profi in Selbstdarstellung ist er alle mal.

    Sein Menü am Freitag trägt übrigens ebenfalls den Titel „Dreierlei“ und die Nachspeise heißt „Hochstapler“. Diese Bezeichnung für das Dessert scheint er aber aus einem anderen Grund gewählt zu haben, als mir so in den Sinn kommt. Ach und Biene, mit Sven als nörgelndem Gast würde ich die Messer nicht strecken, sondern eher wetzen…

    Das Ergebnis des Kochens sah gestern gut aus, aber ich bin beim Zusehen fast eingeschlafen. So eine „lahmarschige“ Kocherei kann ich mir beim besten Willen nicht bei einem Profi in einem Restaurantbetrieb vorstellen.

    Jupp haute seine Meinung zum Thema männliche Paare ungebremst heraus, was Katrine die Stirn runzeln ließ. Offensichtlich braucht er da eine klare Rollenverteilung. Vielleicht hätte er sich anders geäußert, wenn er Christians Freund kennengelernt hätte. Bei der Beurteilung der Speisen ist der Gute wirklich sensibler.

    Der Hund hat mir auch sehr gut gefallen, aber so einen Jagdhund im obersten Stock einer Wohnung im baum- und grünarmen Wedding zu halten ist nicht artgerecht und das sollte man nicht machen. Für mich spricht gerade der Hund auch gegen Christian als Profikoch. Wie sollte das Tier betreut werden, wenn einer tagsüber Proben und abends Aufführungen und der andere einen Profikochjob hat, mit den langen Arbeitszeiten? Das passt nicht.

    Also, ich hoffe, Jupp enttäuscht mich heute nicht und allen erstmal einen schönen Tag aus Berlin, wo gestern zur Abwechslung beim PD mal ein gutes Dinner gezeigt wurde, wo ja sonst eher ….

    Gr. D.

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  3. Für Sven wird die Tastatur auf jeden Fall gewetzt und vorher auf Geschwindigkeit getrimmt. -lol Ich kenne Berlin-Wedding nicht, aber das ist selbstverständlich dann keine Gegend für einen Hund. Es sei denn, man fährt zu den Wäldern? In der Nähe? -

    Habe gerade in meiner Tageszeitung gelesen, dass Vox ab 10. Nov. ab 19.45 eine andere Sendung zeigt. Wird das Dinner vielleicht verkürzt?

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  4. Wedding ist wirklich mitten in der Stadt, grenzt an Mitte. Es gibt einen kleinen Grünzug an dem kloakigen Flüsschen Panke, aber das wars. Die nächste größere Grünfläche wäre wohl der Mauerpark. Wälder, da müßte mann schon eine Weile fahren. Nein, das Tier ist da falsch. Eine Studentin von mir hat mal einen Labrador in dem Bezirk halten wollen. Das Tier hat wegen des Verkehrs u.a. eine Krise bekommen und wurde schließlich aufs Land zu den Eltern verfrachtet. Trotz der Hundefreundlichkeit der Berliner werden in Mitte/Wedding aus gutem Grund nur sehr wenige (große Hunde) gehalten.

    Was kommt denn da ab nächste Woche 19.45 Uhr?

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    1. Irgendeine Eigenproduktion von Vox, eine Comedie-Sendung, u. a. mit Grit Boettcher. Es geht darin um Paare aller Altersklassen. Mehr stand nicht in der WAZ. Erwähnenswert war es wohl, weil es eine Eigenproduktion ist.

      Ich wohne auch mitten in der Stadt und habe zwei kleine Hunde. Aber wir fahren nicht lange bis zum Wald - und unsere Großstadt ist mit Berlin auch sicher nicht zu vergleichen (war schon mal dort, ist aber länger her).

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  5. Na, gestern war dann ja endlich mal (fast) alles schick!

    Der baumlamge Christian wohnt clean, sagte jedenfalls Nic. Und dass er das nicht gedacht hätte.. So, so. Was bedeutet es, clean zu wohnen? Heisst das putztechnisch alles im grünen Bereich oder stylisch im Reinen mit wem oder was auch immer? Hört sich aber doch erstmal so richtig nach hipstermäßigem Bescheidwisser an.
    Der nächster (Bescheidwisser) legte beim Aperitiv gleich nach: Sven (Nörgel, sein 2. Vorname) bemängelte im Ernst, daß Christian zu seinem schönen kreativen aber ganz schön strammen Cocktail eine leichtere und in meinen Augen echte Alternative - anbot. Das sei ein Zeichen für einen unsicheren Gastgeber, der nicht zu seinem Drink stehe - da muss man erst mal drauf kommen.

    Die Vorspeise hatte, ebenso wie das Motto, wieder diese nervige Dreifaltigkeitsneurose, die eigentlich immer zu Lasten der Qualität geht.

    Hier bei der Vorspeise wären mir die Muscheln in der Cevice zu roh gewesen, die sind ja nur einmal im Limettensaft gewendet worden.
    Die Speckmuscheln sahen mir zu durch aus, da sie nach dem Braten noch in den Ofen kamen, außerdem fand ich den Schinken zu dick und bestimmt auch zu dominant. Geschmeckt dagegen hätte mir die gratinierte Muschel.
    Dieser Krustenteig ist klasse, ich habe mir gestern abend bei Amazon noch das Mehl bestellt.
    Schön angerichtet und alle Komponenten in der kleinen verwinkelten Küche logistisch super nacheinander auf die Teller gebracht, hat Christian seine Vorspeise allemal, für einen Profi aber nicht gewand genug, das sah man.

    Das Hauptgericht fand ich uneingeschränkt 1A. Diesmal auch alle 3 Blumenkohl-Varianten einfallsreich und nachahmenswert. Ebenso diese göttliche Heidelbeer/ Portweinsoße und auch das tolle, eindeutig technicolor ROSA Lamm.

    Das Lediglich Sven-Nörgler zu durch erschien. (War ihm eins der Regalbretter auf den Kopf gefallen, als er sich in der Pause zwischen Vorspeise und Hauptgang wie die Axt im Walde benahm und das schöne weisse Bücheregal zerlegte?)

    Die Nachspeise, (den Keks back ich grade, er sah so toll aus,) Sesameis mag ich sehr gerne, ist aber nicht jedermanns Sache, aber die angebotenen süßen Fruchtspiegel mit der schön schwabbel-schwabbeligen Pannacotta, auch da konnte so ein dreierlei direkt mal Sinn machen.

    Also Christian, der Profi bist du nicht, aber ein Hobbykoch alleroberster Kajüte, das ist mal sicher, und ganz sicher hast du nicht dieselbe Punktzahl verdient wie Katrine, eine sympathische Frau, aber für jemanden wie Christian allenfalls Beiköchin. (Wenn überhaupt, nach einiger Zeit)

    Heut abend krieg ich Besuch, kann deshalb nicht schauen, bin schon gespannt auf eure Kommentare über den Juppi, liebe Grüße Susi

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  6. Muss schon wieder was präzisieren: Mit dieselbe Punktzahl meine ich die 8, die everybodys Darling Sven dem Christian gestern gab, die hatte er auch am Montag gezückt.
    Damit ist das jetzt auch geklärt, machts gut, Susi

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    1. Hi Susi,
      nur mal so, aber am Montag hatte Nic 6 Punkte gegebern.

      LG rudi

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  7. Moin @ zusammen.

    Auf nach Berlin-Wedding zu Christian.
    Aha, eine Wohnung unterm Dach, auf 2 Etagen mit mehreren Eingängen. Das Drehteam stand direkt im Bad. Christian wohnt mit seinem Freund, der Balletttänzer ist, zusammen und einem großen Hund. Der Hund schläft mit im SZ. Nun das machten ja schon die Leute im Mittelalter, denn das Vieh gibt Wärme ab. Auch wenn die Küche klein war, aber einen Abzug in Brusthöhe sieht man eher selten. Natürlich half der Freund bei den Vorbereitungen. Da ergänzten sich zwei, aber gaaaanz laaaangsaaam. Ob da immer aufs Verfallsdatum geachtet wurde?
    Allerdings gehört ein Hund nicht in die Küche und während dem Kochen mit ihm spielen ist volldaneben.

    Aperitif: der Silver Sky Mountains war für den Einstieg sehr gut und lockerte auch die Stimmung.
    Allerdings vertrödelte Christian diese anschließend beim Kochen wieder.

    VS: dreierlei von der J-Muschel mag ja gut gemeint sein, aber man kann sich auch verzetteln. Sein Arbeitstempo wirkte recht einschläfernd. Dass die Saltimbocca noch in den Ofen kamen fand ich schade, sie waren doch schon fertig. Auch fand ich den Bauchspeck zu dick. Bei den gratinierten Muscheln waren so viele Zutaten, da hätte man die Muscheln sogar weglassen können und es wäre nicht aufgefallen. Es wäre mir bestimmt schwer gefallen noch einen Muschelgeschmack bei allen 3 Varianten zu erkennen. Die Avocadocreme als Untergrund war sicherlich nur für die Optik.
    Für HJ war das wie Sex. Für Katrine hätte eine Dokumentation der Vorspeise auch in „Der Fein-schmecker“ stehen können. Die Loberei für die VS fand ich ja OK, nur den Zeitfaktor fand ich nicht gut. Was ich auch nicht gut finde, diese Schiefertafeln. Diese komische Mode geht hoffent-lich bald mal vorbei. Ich bin gespannt wann der Erste auf Dachziegeln oder Pflastersteinen anrichtet.

    HG: wenn man das Fleisch in die Pfanne drückt, beim Anbraten, so soll der Fleischsaft erhalten bleiben. Aha, man muss es nur glauben. Bedingt durch die Knochen wird das nicht viel ergeben. Das Fleisch sah jedenfalls gut aus und ich meine es war rosa. Die Kräuterkruste war gut gemacht und begeisterte. Dreierlei Blumenkohl auf diesem engen Raum, dazu noch im tiefen Teller serviert vermischt sich doch zu sehr. Es war bestimmt schwer die Einzelvarianten herauszuschmecken. Vielleich war der tiefe Teller aber nur dazu da, dass die Heidelbeersoße wie Lava hinunterfließen konnte, wie HJ es bezeichnete. Dass Sven immer ein „Aber“ zum Schluss anbringt, ist ja bei ihm normal.

    DS: hier auch wieder Dreierlei, was ein wenig nach Häufchenparade aussah. Der Brombeerspie-gel war zu zwei weiteren Häufchen verkommen. Hier auch wieder die Schiefertafeln, schrecklich. HJ: „Brombeerspiegel ist ganz einfach. Brombeeren auf einen Spiegel, fertig.“ – lol -

    Ohne Wenn und Aber, Christian hat toll gekocht und die Gäste waren begeistert. Ein wirklich guter Hobbykoch, der sich viel Mühe gab. Allerdings brauchte er auch seine Zeit, was nicht auf einen Profi hinwies und leider auch den Genuss belastete. Als GG konnte er nicht gerade gut sein, denn seine Zeit verbrauchte er zum Anrichten. Auch erzählte er gerne viel und gaaanz laaaangsaaaam.
    Wieder ein eher langweiliger Abend, wenn auch mit besserem Essen.
    Ich meine, eine 8 hätte für seine Leistung vollkommen ausgereicht.

    LG gähn rudi

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