Dienstag, 28. Oktober 2014

27. Oktober 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Montag in Potsdam bei Katrine

Aperitif: Apfelsecco aus der Uckermark von 2012
Vorspeise: Ein Landteller: Havelfisch mit Apfel-Meerrettich-Creme zu Kastanienbrot, umschwirrt von Rote-Bete-Schmetterlingen
Hauptspeise: Kalbsrücken auf Pofesen neben Pilztatar und Aprikosenchutney
Nachspeise: Pudding, Pudding und nochmal Pudding: Klassiker aus dem Topf mit Beeren, Nüssen und grünem Pesto


(I Can't Get No) Satisfaction

Eine Frau und vier Männer stellen das Publikum vor die Frage: Wer von ihnen kocht auch beruflich? Alte Klischees über Köche werden hervor geholt und neu aufbereitet und das Thema wird diese Woche noch so richtig durchgekaut werden. Es darf gerätselt und unterstellt, widerrufen und aufgelöst werden.

Die Vorkocherin ist Katerine. Sie nennt sich "Genusstrainerin" und hat diesen Ausdruck beim Patentamt registrieren lassen. Als "Sattmacherin" hat sie keine Ambitionen. Vielleicht geht sie ein bisschen in die esoterische Richtung? Ihre selbst gestaltete Menü-Karte hat was von einer niedlichen Kleinfuzzelei, und so manch einer hat Probleme, die verschnörkelten Buchstaben zu entziffern.

Gar nicht verschnörkelt ist dann ihr Menü. In geringfügiger Übersichtlichkeit kommen Vorspeise und Hauptgang auf den Tisch: Minimalismus pur. Der Nachtisch ist ein bisschen umfangreicher, dafür klappert er in mehreren Gläsern auf dem Teller. Die Öffnung eines Glases ist gar so winzig, dass ein Genuss schwierig bis verweigert wird.

Alles ist mit viel Butter gebraten, doch es hapert am Geschmack. Es fehlen Salz und Pfeffer und Pfiff. Einzig der Nachtisch schmeckt den Gästen, aber beim Pudding hat jeder seine Kindheitserinnerungen, die ihn milde abstimmen lassen.

Die selbstbewusste Gastgeberin ist hier nicht als Trainerin des Genusses angetreten, sondern in direkter Konkurrenz mit vier Herren, die ohren-scheinlich alle viel vom Kochen verstehen. Und vom Genießen. Bei Katerine explodieren zwar zum Glück keine Bierfässer, aber leider auch keine Geschmacks-Knospen. Da können die Herren gut und gerne noch eine Schippe drauf legen.

Sie bekommt neunundzwanzig Punkte Lohn für ihr Essen, ein bisschen Werbung für ihr Gewerbe (was sie eigentlich mal gelernt hat, wird nicht gesagt) und darf nun entspannt durch Deutschland reisen, um auch mal satt zu werden.

Wenn Katerine die Köchin in dieser Woche sein sollte, so kocht sie sicherlich in einer Diät-Küche: butterreich zwar, aber arm an Gewürzen und Mengen.

Einen fröhlichen guten Morgen wünscht Biene

9 Kommentare:

  1. Wirklich beeindruckend war gestern die geschmackvoll eingerichtete, hoch herrschaftliche Altbauwohnung.
    Diese bot allerdings trotz ihrer Weitläufigkeit kaum genug Raum um die geblähten Egos einiger spezieller Kandidaten aufzunehmen. Die stiessen sich dann auch ohne Unterlass an den Dummheiten und Niveaulosigkeiten des Restes der Welt (Ich sage nur Schuhbeck, Kochbücher allgemein und speziell, und und und).

    Katerine, die Herrin der Beletage, bezeichnet sich selbst als eine alberne Person und meint das positiv. Das kann auch durchaus so sein, bei einer Frau ihres Alters, wenn diese Eigenschaft innerlich wirkt und gelegentlich als Esprit hervorblitzt, gestern war sie einfach oft nur albern.

    Aber auch ihre wohlgeordnete und trotzdem gemütliche Küche hat mir gut gefallen

    - nur mal nebenbei das unwichtigste Thema abgehakt, allein der Anblick ihrer Küche und der kleinen Werkstatt verrät das sie niemals der Profi ist, ebenso wie ihre grobmotorisch Art, Grünzeug zu schneiden und ihre gemächliche Art sich zu bewegen.

    Nachdem das abgehakt wäre, kommen wir zum Dinner:

    Vorspeise: Wie im ganzen Menü, viel zu viel Butter, diese blöde Geschmacksträgersache wird dadurch, dass man sie in Endlosschleife wiederholt, auch nicht besser.
    Als Ausgleich gab es dafür wenig Fisch. Im Ernst, warum nur so ein Fitzelchen,
    Warum kein ordentliches Stück Zanderfilet, kross in brauner Butter gebraten und meergesalzen?
    Apfel/Meerrettich fand ich schön dazu, Kastanienbrot zu klitschig und schwer

    Hauptgericht: Schon bei der Vorbereitung schauderte es mich: Was tut sie mit den Pilzen?, dachte ich, Das kann doch nicht schmecken kalte zerhackte ungewürzte Pilze und dann noch gepreßt?! Was soll diese blöde Mode aus allem was nicht bei drei auf dem Baum ist ein Tatar (oder wahlweise ein Carpaccio) zu hacken? Vieles ist einfach am besten in seiner ursprünglichen Gestalt.
    Die armen Ritter fand ich klasse, ich mag sowas total gerne, fand die beiden dicken Dinger nur etwas unelegant überdimensioniert, ebenso wie die Fleischscheiben. Das Kalb sah toll aus, das Genörgel des Hundemannes kann ich nicht nachvollziehen, aber die monomentalen Stücke gefielen mir auch hier nicht.

    Die Pilze kamen wie erwartet nicht gut an, keiner bemängelte die Abwesenheit einer Gemüsebeilage, die mir gefehlt hätte.

    Das Dessert fand ich sehr schön, bis auf die schon erwähnte Gläsersache, da hätte man die Kreativität doch mal spielen lassen sollen beim Anrichten, was einem Profi da wohl eingefallen wäre?

    Mal sehen, ob heute ein Großmaul, roter Teppichgänger, Prominterviewer, VIPfotografierer, mit Kochgöttern auf dem Olymph sich tummelnder Sympathieträger der Woche werden kann, gespannt grüßt Susi

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    1. schuldigung, habe mich geirrt, heute ist ja der nörgelnde Hundemann dran, scheint ja was zu können, ein Sonnenscheinchen war`s indes gestern auch nicht gerade. Zerknirschte grüße von einer Zerstreuten

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    2. Kann doch mal passieren. Ich habe letztens erzählt, dass das dieswöchige Dinner aus der Uckermark kommt. -lol

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  2. VOX setzt seine Versuchsreihe fort: Wie lange braucht ein Sender, um ein erfolgreiches Sendeformat zu ruinieren ?

    Zwei Minuten Sendezeit - zehn Minuten Werbung ! Gut, wenn das so bleibt, schalte ich in Zukunft nach 15 Minuten da rein, verpaßt hab ich wahrscheinlich nichts, denn es geht da ja um die Zeit noch um reine Spekulationen der Teilnehmer.

    Die Montagskandidatin wohnt in Potsdam in einer sehr schönen Wohnung.

    Ihr Menü klingt gut, aber die übersichtlichen Teller sind dann doch nicht das, was ich mir so vorgestellt hatte.

    Die vier Männer kann ich noch nicht richtig einordnen, wer ist der Vielredner, der Erklärbär, der Blender und wer der Profi ? Katerine ist es nicht !

    Ich freu mich im Moment noch auf die Woche und hoffe auf unterhaltsame Abende, denn die Profiwochen waren immer niveauvoll... oder ? Naja gut, an eine Ausnahme erinnere ich mich doch.

    Heute Abend könnte mein Pofi kochen, aber warten wir ab :-)

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  3. Nachschlag:
    Was mir gestern - besonders bei den Männern - gewaltig auf den Geist ging, war dieses ständige Name-dropping.
    Nicht nur Sterne Köche, Restaurants, nein auch DJs, Bars und was weiß ich für Eventschuppen. Ich finde das gräßlich!!!

    Es erinnert mich an Szenen aus britischen Anwaltsserien, wo die Machtkämpfe in den Kanzleien zu einem guten Teil ganz archaisch in Herrenurinalen ausgetragen werden. Mann markiert sein Revier, drücke ich diesen primitiven Vorgang mal vornehm aus.

    Mir bleibt jedenfalls nicht der Mund offen stehen vor Bewunderung, weil hier ein echter Conaisseur meinen staubigen Feldweg zu kreuzen beliebt.

    So, jetzt hab isch auch feddisch, Susi

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  4. Ich glaube auch nicht, dass Katrine der Profi ist, aber wer weiß, was Vox inzwischen unter einer Profiköchin versteht.

    Die Speisen fielen wirklich sehr minimalistisch aus und das Zubereiten wirkte nicht sehr profimäßig. Die bunten Messer einer bestimmten Marke habe ich allerdings auch, vielleicht macht mich das auch zum Profi;).

    Dieser Selbstdarsteller Sven geht mir jetzt schon auf die Nerven, die beiden jungen Herren, nun ja. Der Hund, der kurz zu sehen war, macht allerdings einen guten Eindruck. Irgendwie habe ich bei der Vorstellung Jupp für den Profikoch gehalten. Er äußerst sich auch am wenigsten über Essen etc. Mal sehen.

    Katrine wohnt wirklich sehr schön, ansonsten wirkt sie etwas älter als das angegebene Alter und die hautenge Kleidung sollte auch vielleicht mal überdacht werden, aber jeder, wie es einem gefällt.

    Einen schönen sonnigen Tag und das Essen heute Abend sah im Vorspann schon mal gut aus.

    Gr. D.

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  5. Bislang halte ich auch "Jupp" für den Koch. Weitere Vorschläge? -lol

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  6. Moin @ zusammen.

    Auf nach Potsdam zu Katrine, der Genusstrainerin und dem SlowFood Mitglied.
    Katrine hat mehrere Kochschulen und mal schaun wie die Eigenwerbung so wird.
    In ihrer Wohnung hat sie einen extra Kräuterraum. HJ war sofort überzeugt, dass sie eine Hexe ist und suchte Voodoopuppen. – lol -
    Aber erst mal zum Anfang. Da wurden die Kandidaten vorgestellt und es ging gleich gut los, so von Arrogant (Sven) bis bescheiden (HJ). Sven war auch schon in einem Film von Till Schweiger, zum Glück nur von hinten zu sehen. So etwas muss doch anerkannt werden, aber er wird hier nur von vorne gezeigt. – schade –
    Die Gruppe zeichnet sich bereits anfangs mit besonderem Talent aus, TN werden mit Promis ver-glichen, eine Fantasie die man suchen muss.
    Für HJ hat Sven Ähnlichkeit mit Vater Abraham. Für Sven hat HJ Ähnlichkeit mit Harry Wijnvoord.
    Sven erkennt in Chris Kai Pflaume. Christian ist für HJ eher ein Banker, ohne Leidenschaft.
    Sven seine Lebensmittelfotos haben schon was, aber roter Filz auf der Torte gefällt mir nicht.
    Kaum begonnen, schon kam etwas Neues, Werbung.
    Tut mir leid, aber dabei bin ich eingeschlafen und erst bei der Punktevergabe wieder aufgewacht.
    Also musste ich mir den Schlamassel heute ansehen, wo ich eigentlich wenig Zeit habe.
    Katrine musste erst mal den Lippenstift nachziehen. Vielleicht weckt sie so die Geschmacksner-ven. Ansonsten ist sie gemäß eigener Aussage, sehr laut, manchmal albern, witzig und ziemlich taff. Ja das war ein Brüller. – heul –
    Einen neuen Tisch aus Ahorn hat sie auch und welch Wunderwerk, er hat eine zweite Ebene.
    So etwas habe ich ja noch nie gesehen. – lol –
    Ihre Küche ist reichlich bestückt und aufgeräumt. Ich habe selten so viele Messer gesehen. Aber womit hat sie gearbeitet, mit dem kleinsten und billigsten. Mit dem Dreimix von der Omi ist sie auf-gewachsen und sie sind beide gleichalt. Irgendwie sah er aber wenig gebraucht aus. Ihr Lieb-lings Utensil ist eine große Pinzette. Über die anderen TN ist sie enttäuscht, da nur Männer. Nach diesem Schock und dem vielen Sprechen, musste sie erst mal ruhen.

    Menükarte: HJ – Frauenmenü. Sieht aus wie ein Eintrag im Poesiealbum.

    Aber jetzt beginnt´s. Einkauf wird eingespart, Danke.
    Zuerst stellt sie ihre div. Eier vor. Man muss nur glauben was so erzählt wird. Das französische Maran Ei ist dunkelbraun und schmeckt ganz toll nach Ei. Welch ein Glück. – lol – Die Hühner bekommen Ringelblumentee, bestimmt für die bessere Aussprache. Diese sind für den Vanillepudding. Für den Schokopudding gibt es natürlich andere Eier, Cholesterinfrei. Man braucht nur jeden Tag ca. 100 Stk davon essen, um weniger Cholesterin zu bemerken. Pudding Nr. 3, ist aus Joghurt. Welche Eier kamen da zum Einsatz, hoffentlich nicht ganz gewöhnliche?

    Teil 2

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  7. Teil 2

    Empfang: Sven hatte fast seinen Namen vergessen. Als Aperitif servierte sie Apfelsecco. Nun ja, es muss ja nicht teuer sein. Aber der Essig kam nicht so gut an. Nic: „Ich bin wahrscheinlich der einzige Pole, der wenig Alk trinkt.“ Sven hat eine Haselnussallergie, aber sonst alles Allesesser.

    VS: Havel-Fisch, der Unbekannte. Die Liste ist lang, aber sie nahm einen Zander. Meerrettich-creme in Glasschalen. Von der Menge her hätte sie für einen Ganzen Fisch gereicht. Aber die Fischportion war sogar für eine Allergie zu klein. Bis auf die Meerrettichcreme, war es ein Häpp-chenteller. Es muss schon schwer gewesen sein die einzelnen Häppchen geschmacklich zu zuordnen, aber es soll alles ziemlich Salzlos gewesen sein.

    HG: anscheinend kein TN aus den neuen Bundesländern, denn Prignitz konnten sie nicht wirklich aussprechen. Da hätte Katrine aber darauf hinweisen können, dass es eine Stadt ist. Aprikosen Chutney mit Ingweröl und Salzzitronen. Die Aprikosen waren aus dem Garten einer Freundin. Etwa Bio? Ingweröl soll u.a. gegen Übelkeit und Antriebslosigkeit helfen. Aber erst nach Einnahme. Pofesen, auch arme Ritter genannt, ist aber auch ein recht spezieller Begriff aus Österreich. Keiner konnte damit etwas anfangen. Das Brot dafür hatte sie selber gebacken. Als Gemüse quasi, gab es zerkleinerte Pilze mit Kräutern. Pilztatar, die Bezeichnung war albern. Kalte Pilze schmecken nicht. Katrine brät gerne mit Butter, weil sie ein guter Geschmackträger ist. Gut, aber Geschmack muss schon da sein, sonst hilft auch die Butter nix. Das Pilzbraten hat sie von JL abgeschaut. Mir hätte diese Art sicherlich nicht geschmeckt. Angerichtet war es wieder sehr übersichtlich. Die Fleischscheiben hatten die gleiche Dicke und Größe wie das Brot. Ein Klecks Erbspü und ein Stückchen Rote Bete. Wann kommt das Essen? Aber dann bitte warm. Im Ganzen kam das Gericht wieder zu schlaff rüber, bis auf das Chutney.

    DS: dreierlei Pudding, aber selber gemacht, wie bei Oma. Sven: „3 Tütchen aufreißen, Milch rein, umrühren fertig.“ Falsch, 6 setzen. Aber warum den Vanille-Pudding in die mehr als zu engen, albernen Gläser? Die anderen Puddings kamen ebenfalls in Gläser, aber die sahen schon besser aus. Mengenmäßig und geschmacklich war es der beste Gang.

    Aha, Genusstrainerin ist ein Begriff aus der Psychoanalyse. Z.B. dass sich Leute mehr Zeit zum Essen lassen. Beim Zubereiten auch? Langsam genug war sie ja.
    Katrine sah man die geübte, lahme Köchin an, aber keine Profi-Köchin. Das Menü ist sicherlich gut bei einer Diätwoche. Als GGin kam Katrine gut an. Ob sie nun keinen Geschmack hat und deshalb mit weinig Würze kochte, oder ob die anderen zu sehr Geschmacksverstärker abhängig sind, wer weiß?
    Der allgemeine Tenor war, dass Sven der Profi ist. Die 6 Punkte von Nic waren mehr als gerecht.
    Im Ganzen gesehen, waren die 29 Punkte noch zu hoch.

    So, der erste langweilige Tag ist geschafft.

    LG rudi

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