Dienstag, 10. Dezember 2019

9. Dezember 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Wien bei Alexandra


Vorspeise: Selbst gebeizter Seesaibling /Rote Rübe/Kren
Hauptgang: Lammkrone/ Erdäpfel/ Schwammerl
Nachtisch: Schokolade/Himbeere/Nuss


Österreich ist ein seltsames Land. Man muss hier unbedingt schon gestorben sein, damit einen die Leute leben lassen. -
Gustav Mahler (1860 - 1911), österreichischer Dirigent und Komponist

Alexandra, die einen recht lebensfrohen Eindruck macht, erzählt von dem Morbiden, das die Wiener fasziniert und darüber, dass sie fürs Sterben viele Sprüche haben. Manch einen kann sie nicht einmal ins Hochdeutsche übersetzen, weil er dann seinen Schmäh verlieren  - und als blanker, unwitziger Spruch enden würde. Denn Scherze über den Tod dürfen sein, so lange sie lustig sind.

Da fällt mir ihr einziger Hausgenosse, der Kater Socki, ein. Bevor er vielleicht und trauriger Weise eines Tages von dem ungeschützten Balkon (es gibt Katzennetze!) stürzt, hätte er eventuell gerne einen Gesellschafter der eigenen Art an seiner Seite. Es ist nicht gut, eine Wohnungskatze in Einzelhaft zu stecken.

Aber heute tobt das pure Leben um Socki und Alexandra, denn eine ganze TV-Crew fällt ins Haus und verspricht, dass am Ende aller Vorbereitungen vier Gäste einlaufen, die die Chose rund machen - oder auch das Menü der Gastgeberin.

Alexandra wollte sich schon lange beim "Dinner" bewerben, und jetzt hat sie nicht nur die Bewerbung, sondern auch den Sprung in die Sendung geschafft. Herzlichen Glückwunsch! Da möchte auch ihre Mutter Inge, die im selben Haus wohnt, zumindest einen schnellen Blick auf die Dreharbeiten werfen. Als Alibi trägt sie die Blumen ins Haus, aber die Küsserei zwischen Mutter und Tochter ist übungsbedürftig und sicher nicht alltäglich. Doch wie kann man direkter seine gegenseitige Zuneigung zeigen als durch einen Kuss hier und da?

Ob der Fisch sich durch so viel Salz geküsst fühlt, ist fraglich. Zum Beizen nimmt man eigentlich grobes Salz, Zucker und grob zerstoßenen Pfeffer - und dann noch ein paar Zutaten nach Wahl. Das grobe Salz verhindert ein Versalzen des Fisches.

Da jedoch die Gäste nicht erwähnen, dass die Stückchen Fisch versalzen sind, hat sie wohl die Beize nur mal kurz über den Fisch rutschen lassen.

Das Lamm ist zu blutig, wie Guilia und Stefan finden - während Armin und Fabienne herzhaft hinein beißen und nichts zu meckern haben.

Alexandra weiß selber und äußert dies auch, dass ihr Dinner insgesamt weder perfekt zubereitet noch perfekt angerichtet auf die Teller kommt. Vielleicht hat sie deshalb so lange mit ihrer Bewerbung gewartet,

aber jedesmal, wenn ein Aufruf für Wien kam, einer eigenen Mitwirkung entgegen gefiebert. Bis dann endlich der Mut größer als die Zweifel waren.

Es war noch nie das größte Koch-Können eine direkte Voraussetzung für diese Sendung, sondern eher das größtmögliche Versprechen, an einer lustigen und polarisierenden Sendung mitzuwirken.

Die Punktevergabe schwankt ein bisschen: Je 8 bekommt Alexandra von Armin und Fabienne und je 6 von Guilia und Stefan.

Die eine Bewertung ist unter dem Durchschnitt, die andere darüber.

Die Deutschen wollen die Österreicher verstehen, können es aber nicht. Die Österreicher könnten die Deutschen verstehen, wollen aber nicht.
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter

Ich werde mich bemühen, das meiste zu verstehen und wünsche allen Lesern einen schönen Tag.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

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