Montag, 30. Dezember 2019
30. Dezember 2019 - Großreinemachen
Großreinemachen
Nun muss ich mich aber wirklich ranhalten, den Schmutz aus dem Haus-Nr. 2019 zu fegen, alles abzustauben und blank zu polieren, damit
2020 denkt, welch eine schöne saubere Welt darf ich ein Jahr begleiten.
In den letzten Tagen fegte noch ein Wirbelsturm ins Haus - und der richtete sich ausgerechnet gegen die Omas. Die liebt doch jedes Kind, das sind doch jene, die Wünsche erfüllen,
die Eltern verweigern. Zu denen man mit jedem Kummer und Kümmernis kommen darf.
Aber es kam auch viel Ruß ins Haus, denn überall auf der Welt brennen die Wälder. Der Ruß haftet auf den Möbeln,
und ich kann ihm kaum Herrin der Lage werden. Vielleicht sollte ich ihn als Erinnerung einfach liegen lassen?
Überhaupt sehe ich Spuren von Kriegen, die durch TV und Medien durch alle Ritzen ins Haus gekrochen sind.
Dem stehe ich mit meinem simplen Besen und dem Wunsch nach Großreinemachen ziemlich machtlos gegenüber.
Schließlich ist es schwer genug, den Staub eines eigenen erlittenen Verlustes zu entfernen,
denn hartnäckig und dick liegt er im Haus, und wie auf Wolken schwankt man darüber. Stetig erinnernd.
Es ist also sinnlos, das Haus Nr. 2019 wirklich sauber zu bekommen.
Also lege ich den Besen aus der Hand, trinke meinen nächsten Kaffee, schreibe ein paar Zeilen in der Hoffnung,
dass, wer schreibt, auch wirklich bleibt,
ohne daran zu glauben.
Und gleich nebenan liegt das Haus-Nr. 2020, und es ist davon auszugehen, dass bereits am 1. Januar eine Menge Staub hinein gewirbelt wird.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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