Foto: S. B.
Vorspeise: Habichtswälder Kürbis mit Edersee-Forelle und Fuldataler Wildkräutern
Hauptgang: Wilhelmstaler Honig-Lamm an Safran-Pasta mit Wald-Pilzen
Nachtisch: Ein Waldspaziergang im Bergpark
Herr über Millionen
... von Bienen ist Victor, denn als Stadt-Imker hat er seine Völker an diversen Stellen in seinem Wohnort etabliert und lässt sie sprichwörtlich bienenfleißig für sich arbeiten. Heraus kommen Honig, unterteilt und benannt nach diversen Stadtteilen, Honiglikör und noch dieses und jenes. Wie genau der Tagesablauf eines Imkers mit vielen Völkern abläuft, weiß ich nicht,
aber an jedem Abend kocht er für seine Frau, die aus Bielefeld von der Arbeit nach Hause kommt. Das ist schon eine etwas weitere Strecke, die sie täglich zweimal fahren muss. Obendrein dürfte sie seinem Hang zum Lokalen widersprechen. Doch manchmal kann man es sich nicht aussuchen und muss es nehmen, wie es ist.
Unter diese Rubrik fällt auch der heutige Tag. Herr über Millionen ist in diesem Fall einfacher, als die Szene zu beherrschen, wenn vier Konkurrenten das Haus betreten, und zwar genau zu dem Zweck, das Essen zu kritisieren. Kritik kann auch positiv ausfallen, doch heute driftet sie mehr ins Negative ab.
Besonders Anja und Angelique sind an vorderster Front mit ihren Mundwerken tätig, aber schließlich möchten sie keine Langeweile beim Publikum aufkommen lassen - und polarisieren. Hat Victor sich am ersten Abend nicht ähnlich verhalten?
Angelique fühlt sich wiederholt "nicht abgeholt" von den Speisen. Manche Begriffe laufen sich einfach tot und klingen dann nur noch öde.
Anja beklagt sich über Wein, der ihr nachgeschenkt wird, obwohl sie doch bereits verkündet hat, dass sie Alkohol nicht mag. Einem direkt sprechenden Menschen kann Abhilfe geschaffen werden,
einem hinterrücks tönenden eher nicht. Es kann jeder einmal etwas vergessen, dann kommt die Aufregung hinzu, vor den Kameras einen möglichst perfekten Tag und Abend hinzulegen ...
Und bedenke als KandidatIn: Was du heute bemängelst, kann dir morgen selber passieren!
Aber auch Victor ist mit seinem Menü durchaus unzufrieden. Er gibt sich die Zeugnisnote: Er hat sich bemüht.
Hingegen zücken Frank und Regina je 8 Zähler, Angelique 7 und Anja nur 6. Mit 29 Punkten ist er raus aus dem Spiel "Mensch ärgere dich nicht" - und kann nicht mehr gewinnen.
Wenn ich bedenke, was Angelique alles erwartet und kritisiert hat - dann frage ich mich, warum für ihr eigenes Menü derart viel vorbereitet war,
dass ich heute sogar vermuten könnte, wenn ich böse wäre, dass z. B. ihre Macarons gekauft waren. So abgezählt wie die waren!
Wir alle zählen jetzt runter bis Heiligabend, doch erst einmal wünsche ich meinen Lesern einen schönen Mittwoch. Es ist noch Zeit zum Weihnachts-Plätzchen backen, wenn man mag. Wenn man nicht mag, kommt Weihnachten trotzdem.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Victor - Willi will es wissen!
AntwortenLöschenDie Kasslerrunde startet in den zweiten Abend. Natürlich wollen sie alle Freunde sein und bleiben, dafür werden bereits am Nachmittag die Messer gewetzt. Wurden daher die Gäste für die Interviews um den mächtigen Herkules gruppiert?
Victor hat eine berufliche Leidenschaft: er ist Imker mit Leib und Seele. Gewinnt nicht nur Honig, produziert Honiglikör und zieht mit seinen Bienenvölkern durch Kassel sondern möchte diese Berufung auch unter das Volk bringen. Einen Hauch neigt der heutige Gastgeber zum Missionar, doch er bringt kleine schlechte Nachricht unter das Volk sondern möchte das natürliche Umfeld näherbringen. Wie da das berufliche pendeln der Freundin nach Bielefeld ins Bild passt? Moderne Lebenswelten leben auch durch Brüche!
Im Fass räuchern die Forellen, in der Pfanne schmurgeln die Pilze und ein befreundeter Bauer erntet den Wildkräutersalat. Victor vereint saisonale und regionale Produkte in seinem Menü und scheint dabei durchaus häufiger in der Küche Zuhause zu sein. Leckere Pasta entsteht und eine tolle Sauce darf auf dem Herd simmern. Victor scheint relativ frei von Stress zu sein und schaut seien Gästen positiv entgegen.
Kritische Gäste nahen mit großen Schritten und sind darauf vorbereitet, zu viel Rosa im Lamm zu entdecken.
Apero: ein leckerer Schaumwein, der sehr gut ohne Ergänzung auskommt. Der Ruf nach zusätzlichem Schnick-Schnack vergisst, dass diese Getränke genauso schmecken sollen!
Vorspeise: warum ist er so sparsam mit der Forelle? Zwei köstlich aussehende Fische landen sehr reduziert auf dem Teller, der eindeutig vom Blattsalat dominiert wird. Musste die Kürbissuppe als Ergänzung sein?
Hauptgang: schön sieht die Lammkrone aus - ein wenig bedauerlich, die Gäste erhalten stumpfe Messer. Die Pasta findet einhellige Zustimmung, doch den Gäste wäre Hackfleisch lieber gewesen.
Dessert: nett, klar die Honigwabe musste jetzt sein, doch mehr Kreativität wäre möglich gewesen.
Die Gäste sind verunsichert, überfordert und verstehen das Konzept des Menüs nicht! Nachhaltigkeit, regional uns saisonal, alles tolle Schlagworte, aber warum jetzt ausgerechnet auf unseren Tellern?
Die Runde bewertet das Menü im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten!