Donnerstag, 14. Februar 2019

13. Februar 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Bielefeld bei Daniel


Vorspeise: Westbarthauser Dreierlei aus dem Garten (da wachsen kuschelige Galloways): Carpaccio vom Gallowayfilet, Tatar von der Gallowayhüfte, Tranchen der gebeizten Gallowayhüfte
Hauptgang: Gebräunter Thunfisch im Busch: Safransoße, schwarze Tagliatelle, gebräuntes und gegartes Thunfischfilet, bedeckt von Salicornes
Nachtisch: Die Liebe zum Karamell: Mandelkaramelltaler, Apfelkaramellquark, Salzkaramell-Kuchen-Lollis


Der Menü-Karten-Poet

arbeitet hauptberuflich als Angestellter in einem Fahrradladen, und ich sehe schon die blumig-kitschigen Begleitsprüche an manchen Fahrrädern, zum Beispiel: "Mit diesem Mountainbike nehmen Sie jeden Huckel des Waldes - bis Ihnen der Förster, verärgert über die vielen Biker, eine Barriere aufbaut. Aber darüber können Sie locker hinwegfliegen".

Durch seinen Dinner-Abend fliegt Daniel nicht locker hinweg. Zwar sind Sibel und Andrea ohnehin auf Kritik gebürstet - aber in diesem Fall müssen sie überhaupt nicht lange suchen, um fündig zu werden. Zumindest, was das Offensichtliche angeht, kann ich von meiner Couch aus zustimmen, und ich sitze bequem darauf. Denn der Wunsch, öffentlich im Fernsehen zu kochen, ist bei mir so ausgeprägt wie die Lust auf einen Tagesbeginn ohne ordentliche Portionen Kaffee. Ich könnte auch ein drastisches Beispiel nennen, aber als Westfälin bin ich dann doch ein bisschen zurückhaltend.

Daniels Vorspeise sieht aus wie ein Garten, in dem ein paar Töpfe herumstehen. Er liebt folglich nicht nur die schwülstigen Worte, sondern auch eben solche Anrichtungsweisen. Aber gut, da steckt wenigstens ein bisschen Mühe dahinter ...

nur schmeckt es vor allem Sibel nicht.

Der gebeutelte Thunfisch an und für sich und in der Hauptspeise erlebt heute die finale Nicht-Wertschätzung, indem Daniel ihm nach dem großzügigen Anbraten auch noch Heißluft im Backofen gönnt. Das allerdings schmeckt Ulrich - aber er hat schließlich auch einen anderen Modegeschmack als andere Leute und liebt es kunterbunt. Doch gegen seinen Klamotten-Style sage ich gar nichts, nur über seine Geschmacksknospen im flotten Mund.

Das Drama liegt jedoch im Nachtisch. Und das, obwohl er ihn "Die Liebe zum Karamell" nennt. Es muss eine unerwiderte Liebe sein, denn ohne einen rechten Plan setzt Daniel diesen in den Sand, vielmehr kippt er ihn in die Spüle. Das Abwasserrohr wird sich über diese Zuwendung freuen - und vielleicht mit Verstopfung reagieren, falls er diese Art der Entsorgung permanent bevorzugt.

Immerhin hat er ein völlig eigenes Wort für Nachtisch: DesserT - mit Betonung auf dem von allen anderen Menschen nicht ausgesprochenen T. Offenbar liebt er dieses eigene Wort so sehr, dass er es ständig bemüht ...

Ach ja, und jetzt kommt die Sache mit der Mühe und der Bewertung: Er selber würde sich 2 bis 3 Punkte für sein Dinner geben -

aber das kann ich nicht ernst nehmen und empfinde es als eine Beleidigung an die Intelligenz der Zuschauer. Zwar weiß er, dass er sein Dinner weitgehend verbockt hat, aber er weiß auch noch, dass er am Vortag nur 3 Zähler für Frank übrig hatte. Und um allen den Wind aus den Segeln zu nehmen, woher diese rühren und woher am Ende seine eigenen Minus-Punkte stammen ...

Trotzdem geben Frank und Ulrich ihm je 7 und Sibel und Andrea je 6 Punkte. Ergibt eine Summe von 26 Umdrehungen. Am Freitag wird ihm vermutlich schwindelig werden über dieses ganz gute Ergebnis für Nothing.


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Daniel - wo die Sterne locken!

    Das nächste Gallowayrind darf in dieser Woche die Bühne des perfekten Dinners betreten. Klein, kompakt und dem Wetter trotzend, hat sich diese Rinderrasse in die Herzen vieler Nebenerwerbs- und Vollerwerbslandwirte gemuht. Genügsam wie diese Rinder sind, können sie auch hervorragend im Landschaftsschutz eingesetzt werden. Auf der Weide neben der Terrasse des heutigen Gastgebers, hat sich sogar eine ganze Herde dieser Tiere angesiedelt. An stillen Abenden sitzt nun Daniel mit einem Fernglas auf dem Ansitz und erfreut sich der nachwachsenden Fleischportionen.

    Geschlachtet wird direkt vor der Haustüre und nur der heutige Ruhetag ist Schuld daran, dass wir einen Ausflug zum Wochenmarkt machen müssen. Es wäre so einfach gewesen, einmal an der Haustüre klingeln, das Fleisch überreichen und die Abgase für den Trip in die "Stadt" sparen. VOX hat ein eigenes Drehbuch und auch das Drehbuch des heutigen Gastgebers ist noch nicht zu durchschauen!

    Daniel glaubt, dass er geübt in der Küche ist, dass er alle Hindernisse überwinden wird und dass sein eigenes Dinner weit vor dem Menü des Vortages liegen wird. Damit das Essen nicht zu einfach wird, hat er viele eigene "Angstgegner" eingebaut: Karamell, gebeiztes Rindfleisch und Thunfischsteaks! Nur wer die Hürde der eigenen Angst überwindet, wird seine Gäste glücklich machen. Sollte das Essen nicht schmecken, dürfen sich die Gäste an Ambiente und Dekoration erfreuen!

    Die Zubereitung des Dinner holpert merklich vor sich hin! Kleine Schnippelmesser hacken nicht wirklich Kräuter, Brot verschwindet für immer im Ofen, Rindfleisch wird mausgrau, Nudelmaschinen weigern sich zu nudeln und der Thunfisch neigt dazu, keine Streifen zu bekommen. Dabei ist zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Karamell in Sicht! Das Dessert wird Daniel endgültig in die Knie zwingen, es selbst glaubt nur noch an 2 - 3 Punkte für sein Menü!

    Apero: er hat als Bartender gearbeitet und das merkt man, der Cocktail sieht lecker und erfrischend aus! Mutig die Gewürzkombination!

    Vorspeise: Salat mit Basamicocreme (Dressing wurde keines zubereitet), ein schön frisches Tatar, langweilige Scheiben vom Rinderfilet und mausgraue Tranchen von der Rinderhüfte. Daniel beklagte am Vortag die Zubereitung des Rindfleisches, er selbst kommt mit den Zutaten auch nicht wirklich zurecht!

    Hauptgang: der Thunfisch wirkt extrem durchgegart und lässt jede Art von Streifen vermissen! Der dazu gereichte Queller hat eine sehr schöne Farbe und die schwarzen Bandnudeln neigen ein wenig zu größerer Dicke. Ein Großteil der Gäste ist enttäuscht!

    Dessert: kein Karamell, dafür Improvisation!

    Es gibt ein klares Bild in dieser Dinnerwoche, die Gäste sind enttäuscht, die Köche scheitern ein wenig an den eigenen Ansprüchen und ein Gast trägt immer bunte Hemden!

    Ach nö, irgendwie macht OWL gar nicht so richtig großen Spaß!

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