Mittwoch, 13. Februar 2019

12. Februar 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Bielefeld bei Frank

Vorspeise: Über Pflaumenholz geräuchertes Barbarie-Entenbrust-Carpaccio
Hauptgang: Fleisch vom Galloway-Wasserbüffel-Hybriden-Milchkalb: Rosa Kalbsrücken und Duroc-Schwein
Nachtisch: Trauben mit Omas Lieblingscreme und edelsüßer Kühle


OWL - Oh Weh Leute!

Frank engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr, aber wenn es in seiner Hütte brennt, bemerkt es es offenbar nicht. Er bereitet viel vor, muss hier und da erklären, hat Fleisch für ein Überlebens-Camp gekauft und Teller bereit gestellt, hinter denen sich die Klitschkos verstecken könnten.

Doch bereits zum Begrüßungs-Drink entfleucht ihm ein Fauxpas: Er erzählt, dass er alles selber zubereitet und geschnibbelt hat. Und obwohl ich persönlich denke, dass dies überhaupt keine "Spitze" gegen Sibel ist, nimmt sie sich das zu Herzen und zum Anlass, sich über den Gastgeber zu ereifern.  Immerhin war ihre Schwester an ihrem Abend permanent anwesend. Mir ist das völlig egal, Frank sicherlich auch - aber Sibel darf sich glücklich schätzen, einen Negativ-Ansatzpunkt zu finden.

Und ist solch ein Abend erst einmal auf Minusgrade gestellt, ist er schwer zu erwärmen. Frank schafft es nicht, weil er zu sehr auf sich und sein Dinner fokussiert ist. Die freiwilligen Kritiker bezeichnen daher seine Vorspeise schon mal als "Flop". Beurteilen kann ich deren Wahrheitsgehalte vor dem Bildschirm nicht: Natürlich, schön angerichtet geht anders ... aber essbar und auch genießbar dürfte es allemal sein.

Der Hauptgang verlangt nach Erklärungen. Was ein Wasserbüffel-Hybriden-Milchkalb ist, erklärt Frank so gut er kann. Und er kann es nicht wirklich sehr gut. Oder hat einfach keine Lust drauf.  Duroc-Schwein kennen alle, aber das reißt gar nichts raus, auch, wenn es allen einen Ticken besser schmeckt als das arme Kälbchen.

Der Nachtisch ist ein Nachtisch, und der kommt als Schichtdessert auf den Tisch. Jemand meint, dass "Oma" wohl kaum Mascarpone gekannt hat ... da wäre ich mir nicht sicher, denn eine geschützte Bezeichnung und völlig neu ist Mascarpone nicht, und die eine oder andere Oma könnte leicht auf die Idee gekommen sein, die selber herzustellen. Soll nicht schwierig sein.

Schwierig hingegen sind die Gäste, und sie werden heute nicht zufrieden nach Hause gehen. Am Ende bekommt Frank

mickrige 21 Punkte. Dreimal je 6 und einmal 3 Zähler von Daniel!

War das Essen verwürzt? War es schimmelig? War es ungenießbar? Oder war der Gastgeber einfach zu wenig verbindlich, sondern nur unheimlich ruhig? Hätte ein Witz über die Ostwestfalen das Ganze aufgelockert? Oder war schon alles verloren,

als Frank erzählte, er hätte alles ganz allein gewuppt?

Nicht weit weg in Paderborn findet sich jede Menge an seelsorgerischem Personal für das Wiederaufrichten von Dinner-Geschädigten. Die gesamte Ecke ist überhaupt ziemlich katholisch. Doch vielleicht nimmt Frank das alles locker.


Guten Morgen, Gruß Silvia



1 Kommentar:

  1. Frank - grill Dir was!

    Es gibt ein Hobby, das viele Männer glücklich macht! Ein Hobby bei dem teure Maschinen mit offenem Feuer gepaart werden! Ein Hobby bei dem viel Fleisch und große Messer zum Einsatz kommen und bei dem sogar Wettkämpfe möglich sind: Grillen!

    Frank betrieb dieses Hobby intensiv, schaffte sich einen kleinen Gerätepark an und bestritt Wettkämpfe, dann die Überraschung, nach drei Jahren waren alle Gerichte ausprobiert! Der Maschinenpark lebt nun in der Garage und die guten Messer werden von der Ehefrau in der Spülmaschine ruiniert. Was soll man machen, der Spaß ist halt gewichen und die Langeweile hat Einzug gehalten.

    Da kommt Frank gerade recht, dass das perfekte Dinner sich nach OWL und nach Bielefeld verirrt hat. Der heutige Gastgeber ist sich sicher, mein Dinner wuppe ich mit links und finde auch noch Zeit ein guter Gastgeber zu sein. Frank dreht sich also flink im Kreis, zerrt schnell einen Grill herbei, wirft Buchenspäne auf die Kohle und raspelt ein wenig Pflaumenbaumholz darüber, verschnippelt ein einzigartiges Rindfleisch und ummantelt ein Ersatzschweinefleisch. Da wird angebraten, geräuchert und aufgeschlagen! Die einzelnen Abläufe wirken etwas unkonzentriert und oft unnötig kompliziert, die einzelnen Abläufe wirken so, als ob Frank nicht wirklich oft in der Küche steht.

    Die Gäste nahen und scheinen bereits im Vorfeld einen Vorsatz gefast zu haben: wir mögen das Menü von Frank nicht!

    Apero: ein absoluter Klassiker, trockener Sherry und gerne ein paar Häppchen dazu!

    Vorspeise: auf der einen Seite: Blattsalat aus der Tüte, auf der anderen Seite: Scheiben von der Entenbrust! Der Teller ist zweigeteilt und die schlechtere Seite hat die Entenbrust gezogen, trocken, leicht fade und irgendwie nicht wirklich aromatisch kommt das Fleisch daher!

    Hauptgang: da liegen sie die Scheiben vom Schweinerollbraten und die Scheiben von der Paderborner Rinderart, die im Internet nicht zu finden ist. Der Teller für den Hauptgang bietet ausreichend Platz um das gesamte Essen großflächig auszubreiten!

    Dessert: die Oma hat gerne geschichtet und Früchte mit Schokolade überzogen. Frank macht es nach und der Gang kommt relativ gut bei den Gästen an!

    Die Gäste sind enttäuscht und traurig, sie mögen Frank sein Menü nicht wirklich verzeihen und schon wird dreimal die sechs gezückt.....und dann war da noch Daniel mit drei Punkten: man hofft, er möge sich ein wenig dafür schämen!

    AntwortenLöschen