Samstag, 7. April 2018

7. April 2018 - Toleranz



Toleranz

Ein einfaches Wort, hinter dem viele großzügige Gedanken stehen. Toleranz kann man üben und erweitern, ausdehnen und zu einer Charaktereigenschaft vertiefen. Toleranz wird mehr oder weniger auch durch eine Erziehung erworben,

in der man frühzeitig lernt, dass man auf andere Menschen mit anderen Lebensentwürfen nicht hinab sieht, sondern sie toleriert.

Toleranz für sich selber würde schließlich gern jeder einfordern, wenn er einen Schritt weit neben der Norm lebt und dennoch ins Miteinander integriert werden möchte.

Doch kein Mensch vermag das Kunststück, gegenüber jedem und allem tolerant zu sein, obwohl dies auch niemals die Forderung sein kann,

und es vielen anderen ohnehin gleichgültig ist, ob man ihnen gegenüber tolerant ist oder nicht.

Ich kann den Aussteiger, der sich in eine einsame Waldhütte zurückzieht, tolerieren - aber nicht die Leute, die ein kleines Mädchen mit einem erwachsenen Mann verheiraten.

Dass in manchen Ländern Hunde und Katzen verspeist werden, geht bereits über meine Toleranzbrücke den Bach runter.

Beschneidungen von Jungen und Mädchen sind schwer bis überhaupt nicht zu tolerieren. Ich halte dies für gefährliche Körperverletzung. Und nicht für einen tolerierbaren kleinen Eingriff.

Man kann Entscheidungen und Meinungen anderer tolerieren, aber ebenso gut kann man sie auch ablehnen, wenn sie den eigenen moralischen Entwürfen nicht entsprechen. Durch Intoleranz verändert man ja trotzdem nichts an Entscheidungen,

und somit ist das Wort Toleranz am Ende auch ein recht theoretisches.

Trotzdem ist Toleranz im herkömmlichen Sinn eine gute Sache - und der Tolerante lebt befreiter als der Intolerante.

Es ist also eine gute Sache, wenn man sehr oft, wenn auch nicht immer, tolerant sagen kann:

Leben und leben lassen!

Das beflügelt.


Guten Tag, Gruß Silvia

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