Samstag, 7. März 2015

7. März 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - "Skandal" beim ESC-Vorentscheid


Heart Of Stone

ist vielleicht als Synonym für das Show-Geschäft zu sehen, und ferner als Tatsache, dass, wo viel Licht ist, auch Schatten ist. Und zwar jede Menge! Mehr, als viele verkraften.

Andreas Kümmert (Nomen est Omen?: hört sich ein bisschen nach Kummer an!) hat schon bei "The Voice of Germany", das er gewonnen hat, angeblich Schwächen im öffentlichen Auftreten und vor allem in der fanatischen Hingabe, der Öffentlickeit preis gegeben zu sein, gezeigt. Mit seiner kraftvollen Stimme hat er alle überzeugt. Doch in seinem Fall ist vermutlich nur die Stimme voller Energie, und er besitzt nicht die Kraft, sich dem Show-Biz auszusetzen. Er ist der Brummbär, der doch nur singen wollte ...

Vielleicht will er sogar in einem kleinen Rahmen bekannt werden, aber doch nicht an die ganz großen Egomanen herantippen. Gehört aber das gewisse Sich-Selbst-Geil-Finden nicht auch ins Show-Geschäft? Sich selbst von allen anderen abheben mit voller Kraft wünschen -  und abgehoben durch die möglichst große Gemeinde der Fans zu flitzen, um sich - gnädig den einen oder anderen Gruß erwidernd - ansonsten unnahbar zu geben? Abgesondert, ausgemustert einsam - durch ein Talent, das die Mehrheit der Menschen nicht besitzt?

Mensch, der junge Brummbär wollte doch immer nur singen, sein Ding durch ziehen und vielleicht auch den einen oder anderen bewundernden Zuhörer-Blick auf sich ziehen - aber doch niemals in den Olymp der Helene-Fischer-dominierten Musik-Szene aufsteigen - oder gar so selbst verliebt über die Medien rüberkommen wie die allgegenwärtige junge Dame.

Nun hat er den Vorentscheid zum ESC gewonnen - und lehnt diese einmalige Chance ab, tritt, obwohl von achtzig Prozent der Zuschauer als Gewinner ausgemacht, den Sieg an die Zweitplatzierte ab. Eine verzweifelte Geste, die nicht einmal die trüben Fernseh-Macher auf dem Schirm hatten!

Vielleicht verdankt er diese getroffene Entscheidung einem gewissen Selbsterhaltungs-Trieb, denn nicht wirklich viele bleiben dieselben Menschen, wenn der Ruhm sie einmal in seinen Fängen hat, die sie zuvor waren. Was nicht einmal das allerschlimmste mögliche Desaster wäre, denn viele verzweifeln letal, geben sich eine schleichende "Kugel", die Alkohol, Drogen und sonstige mögliche Selbstzerstörung bedeuten.

Im Pyranha-Becken vielfältiger Eitelkeiten ist das Show-Geschäft ein durchgehender Kampf mit sich selber und gegen andere, die einem die vermeintliche Butter vom Brot nehmen könnten, die man nicht nur zum allgemeinen Überleben braucht, sondern auch zum seelischen.

Vielleicht hatte der Brummbär zuvor nicht bedacht, dass er diesen Vorentscheid gewinnen könnte - und hat darum überhaupt teilgenommen. Er hat eventuell sein Talent unterschätzt, aber nicht das, was es aus ihm unter bösen Umständen machen könnte ...

Denk ich an manche Künstler in der Nacht, ist Propofol absolut keine Lösung. Ist auch keine, sich über seine Möglichkeiten hinaus einem Leben auszusetzen, das nicht länger das eigene bleibt. Denn dann kommen die Manager, die TV-Anstalten, die Hyänen im allgemeinen. Und am Ende wollen die alle nur ein Scheitern sehen ...

Und er will vermutlich nur ein Musiker sein. Einer, der die Musik über alles liebt. Aber nicht seine Risiken und Nebenwirkungen.

Guten Abend, Gruß Biene

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