Freitag, 20. März 2015

19. März 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Alshing in Frankreich bei Christian

Aperitif: Drey at home
Vorspeise: Kalbstatar mit Seeteufelbäckchen
Hauptspeise: Rinderfilet mit Trüffelkruste, Süßkartoffeln und grünem Spargel
Nachspeise: Death by Chocolate


Lost in France

Frankreich ist ein Vorort von Saarbrücken! Zumindest muss sich Christian, der in Alsing lebt, das einreden, denn er wohnt nicht wirklich dort, wo ihn irgend etwas reizt. Von der Steuerersparnis mal abgesehen. Das ersparte Geld in einen Sprachkurs zu investieren, kommt und kam ihm allerdings nie in den Sinn. Mit "Merci" und "Mon Cherie" und möglicherweise noch "Voulez-vous couches avec moi" schlägt er sich recht abweisend und voller Desinteresse gegenüber  seinem neuen Heimatland durch.

Er lebt in einer Wohnung mit seiner Frau und einem kleinen Sohn, der eigentlich nicht geplant war, denn insgesamt finden er und seine Herzallerliebste Kinder "doof". Gut, dass sein Kind erst zweieinhalb Jahre alt ist - sonst würde ich dies an dieser Stelle überhaupt nicht erwähnen, aus Sorge, der Junge könnte es lesen. Dass Binaja eines Tages Papas Auftritt im Fernsehen sehen wird, steht sicher schon fest. Der arme Kerl.

Doch auch ungewollte Kinder können selbstverständlich geliebt werden - nur gibt es seit ein paar wenigen Jahren zuverlässige Empfängnisverhütungen. So ungefähr seit 1960 ist die Pille auf dem Markt, und sie ist längst nicht allein zuständig für kinderfreie Zonen.

Christian mit den beeindruckenden Muckis legt eine ebensolche Ruhe an den Tag und entschleunigt die Sendung: Seine Handgriffe in der Küche sitzen und sind gekonnt, aber seiner langsamen Sprechweise folge ich nur ungern. Vielleicht rührt er ansonsten zuviele seiner herumstehenden Mucki-Pulver an?

Völlig entspannt fläzt er sich auf dem Sofa, während seine Gäste von "Butler" Fabian begrüßt werden. Gelobt sei die lebendige Munterkeit von Steffi, und auch Peter und Adi machen einen ausgeschlafenen Eindruck - während der Gastgeber eher einer müden wortfremden Art angehört. Doch falls er mal etwas sagt, so sitzt das: Seine Begegnung mit dem Maul eines Wal-Hais in der Tiefe der Malediven ist beeindruckend. Andere wären vor Schreck gestorben, während Christian diesen vermutlich schnell in den Schlaf geguckt hat. Wenn das Ganze nicht überhaupt im träumenden Zustand passiert ist.

Munter ist auch "Butler" Fabian, der eher kein Freund des Hauses ist - sondern eine lebende Werbesäule der Weinindustrie. Suchen sich Dinner-Teilnehmer schon Sponsoren für ihre Abende?

Wenigstens hat Christian hervorragend gekocht, da gibt es nicht viel dran auszusetzen. Außer vielleicht die Selbsteinschätzung, zehn Punkte verdient zu haben.

Er bekommt vierunddreißig von den vierzig erwarteten Zählern. Bedauerlich, dass er den fröhlichen Adi um einen Punkt geschlagen hat. Denn nur ums Essen geht es wirklich nicht, auch nicht bei Dinnern, die nicht im Fernsehen statt finden.

Müde Morgengrüße, Biene

5 Kommentare:

  1. Eigentlich habe ich noch gar keine Zeit, weder zum gründlichen gucken (gestern) noch zum schreiben (heute) ABER:

    Als ich mich gestern ermattet zum essen niederliess (nach einem Tag voller Handwerker im Haus und noch jede Menge Baustellen in der Bude) sah ich zwar nicht mehr den Maestro beim Kochen, aber diverses, das mir ausgesprochen sauer aufstiess.
    Das meiste davon hat Bienchen in bewährter Eloquenz und Süffisanz bereits zum Besten gegeben, hinzufügen möchte ich, dass ich, auch wenn das Dinner noch so gut mundete, dort aus folgenden Gründen nicht gerne zu Gast gewesen wäre:

    1. Der selbstverliebte Gastgeber

    2. Der oberlehrerhafte, lächerliche Butler (welche kleinbürgerlichen Träume hat sich der gute Christian denn da erfüllen wollen). Das grenzte ja schon an Gästebelästigung.

    3. Ebenso die ungefragt mitgeteilten archaischen Ansichten aus der frauenfeindlichen Mottenkiste. (Von den kinderfeindlichen mal ganz zu schweigen)
    Kinder sind am besten zu Hause bei der Frau und die Frau zu Hause aufgehoben, deshalb braucht sein Sohn auch keinen Kindergarten.

    4. Die dummdreist respektlos mitgeteilte Einstellung seinem Gastland gegenüber hat Bienchen schon erwähnt, es ist mir peinlich, wenn ein (ehemaliger) Landsmann von mir sich so benimmt.

    5. Das Seemannsgarn/Jägerlatein/Räuberpistolen mit denen der Gastgeber seine Gäste sichtlich langweilte, was jeder ausser ihm bemerkte...

    Hauptsach gudd gess... mitnichten, zum perfekten Dinner gehört noch einiges mehr, aber zum perfekten Grossmaul hats allemal gereicht. Und die 1500 Dittscher brauchen hüben wie drüben nicht versteuert werden.

    Hilfe? Wie kann das angehen? Der merkt das wirklich nicht.
    Noch sonnige Grüße von der Baustelle sendet Susi

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  2. VOX zu Gast im Saarland
    Hallo Bienchen und Mitschreiber!

    Seit vielen Wochen verzichtete ich am frühen Abend auf die Dinnersendungen. Nachdem ich mehr zufällig mitbekam, dass das Dinner in dieser Woche in meinen heimatlichen Gefilden stattfindet, musste ich natürlich um meine Neugier zu befriedigen ab Montag wieder regelmäßig um 19 Uhr die 8 für VOX auf meiner Fernbedienung drücken.

    Bei uns im Saarland sagt man „Jeder kennt jeden oder kennt einen, der einen kennt.“
    So in etwa erging es mir beim Auftakt am Montag.

    Nun zu den Abenden aus meiner Sichtweise.

    Zuerst der Montag bei Katharina in Ensdorf.

    Hübsches Haus in weniger hübscher Lage. Etwas verwirrend die Eigentumsverhältnisse zu Beginn und plötzlich eine ganz andere Küche als in den ersten Einblendungen. Erklärung kam im Laufe des Abends.
    Die Schwesterküche, in der dann letztendlich gekocht wurde, ist toll und noch toller die zweite, direkt daneben liegende Küche fürs „Grobe“. Ich gestehe – ich beneide jeden, der eine große Küche mit viel Arbeitsfläche sein Eigen nennt. Obwohl ich so eine große Küche ganz anders einrichten würde….ich schweife ab.
    Über das KK (KitschKloo) in sehr schlechter handwerklicher Ausführung schweige ich.

    Nach Valentinstag und Muttertag sorgt nun auch das pD für weiteren Aufschwung der Blumenläden, denn beinahe zu jedem Aperitif, zumindest beim pD, gehören mittlerweile Blüten.

    Zum Essen gibt es von meiner Seite nicht viel zu sagen. Ein leicht herzustellendes Menu, leicht angelehnt an die asiatische Küche. Ein ECHTES asiatisches Gericht habe ich noch nicht gegessen und ich bezweifle, ob es ausreicht eine Menge Fertiggewürze zu verwenden, auf deren Etikett zu lesen ist „Für die asiatische Küche“.

    Die Gastgeberin ist eine junge Frau, deren größte Herausforderung bisher darin bestand, den Umzug vom Kinderzimmer aus dem elterlichen Haus in die erste eigene Wohnung in „nur“ 2 Tagen zu bewerkstelligen. Normalerweise geht der Umzug eines kompletten Haushaltes, bestehend aus der Einrichtung mehrerer Zimmer mindestens genauso schnell.

    An ihrem eigenen Kochabend bemühte sie sich, sich im besten Licht darzustellen. Aber schon ab Dienstag gelang es ihr immer weniger. Ach ja, und die Stimme nervt. :-)
    4 ,mit gutem Willen und weil es der erste Abend war, evtl. 5 Punkte von mir.

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  3. Teil 2

    Die zweite Selbstdarstellerin der Woche. Stephanie aus Berus.

    Der Empfang in einem verwahrlosten Kellerraum, dekoriert mit allerhand Müll und Sperrmüll, war als Scherz gemeint. Haha. So einen Raum würde ich nicht einmal engsten Freunden präsentieren, geschweige denn der Dinnernation. Bekanntlich ist Humor, wenn man trotzdem lacht.

    Auch wenn die Einrichtung der Wohnung nicht nach meinem Geschmack war, gefiel mir das rote Sofa. Nicht speziell dieses rote Safa, sondern mal etwas anderes als die üblichen Katalogwohnlandschaften, die man heutzutage in von mir geschätzt 90 % der Wohnungen vorfindet.
    Nicht schöner wohnen, sondern unifomiertes Wohnen.
    Auf diese Möbelteile kann man sich doch nur hinflezen (schreibt man das so?) oder sich als Besucher vorne auf die Kante setzen. Ein gemütliches Sitzen in einer Runde ist das für mich nicht.
    Schon wieder bin ich abgeschweift.

    Gekocht wurde wie schon am Montag nicht in der eigenen Küche, dieses Mal in der Tochterküche.
    Flammkuchen aus einem modernen Backofen kann nicht die richtige Konsistenz erlangen und auch nicht annähernd schmecken wie ein Flammkuchen im Elsass. Er muss in einem Steinbackofen mit Holzfeuer zubereitet werden, nur dann schmeckt er. Was an dem Belag de Luxe war, hat sich mir auch nicht erschlossen.

    Der Baeckeoffe war misslungen und kam als blasser Eintopf auf die Teller, obwohl reichlich durch Fingerabschlecken beigewürzt wurde. Liegt auch vielleicht daran, dass die elsässische Vorfahrin, die Urgroßmutter, das Rezept nicht hinterlassen hat. Vom Hörensagen und dem Hinweis auf Urahnen klappt es auch beim Kochen selten.

    Einen Käseteller als Dessert bei einem pD zu reichen kam nicht gut bei den Gästen an. Einer meinte dazu richtig, dass Käse ein guter Abschluss nach einem süßen Dessert gewesen wäre.
    Verfeinert wurde auch der Käse durch Anfassen mit zuvor abgeschleckten Fingern, einer Praline, die hergestellt wurde, indem aufgelöste Kuvertüre in Fertigförmchen gegossen wurde und Marmelade vom letzten Sommer.

    Das Beste im Zusammenhang mit diesem Dinner war die fachkundige Verkäuferin im Supermarkt.

    Insgesamt ist mein Eindruck dieses Pseudo-Elsässerabends, dass die Gastgeberin noch nicht oft zum Essen im Elsass war.

    Bei der Montags-GG nervt mich die Stimme, bei der Dienstags-GG ihre Reden allgemein.

    Für das Dinner 6 gut gemeinte Punkte.

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  4. Teil 3

    Mittwoch in…… wo? bei Adalbert-Adi.


    Adi ist ein Lieber, der noch auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist.
    Wenn ich mit dem, was mich nervt, gleich weitermache, dann ist es an diesem Abend VOX.
    Allerdings ist VOX mittlerweile bekannt, dass die Teilnehmer durch Regieanweisungen und Schnitttechnik nach Möglichkeit zum „Affen“ gemacht werden.
    Adi tat mir richtig, richtig Leid. Bei einer solchen Sendung kann man die Menschen nicht richtig kennenlernen, jedoch ist mein Eindruck von Adi, dass er ein ehrlicher und liebenswerter Mensch ist.
    Schwächen hat er, wie auch jeder andere Mensch.

    Hätte ich es vorher nichtgewusst, dann doch spätestens beim Zeigen der Wohnung. Adi ist Einrichtungsberater und liebt seinen Beruf. Insgesamt zeigt sich Adi als sehr positiv eingestellter Mensch, auch das macht ihn sympathisch.

    Das Menu, das Adi zubereitete, ist um Einiges anspruchsvoller, als die beiden an den Vorabenden. Auch lässt er erkennen, dass er nicht zum ersten Mal in der Küche und am Herd steht und er hat Freude am Kochen und als Gastgeber.
    Von mir bekommt sein Dinner 8 Punkte mit Sternchen.
    ………………………….


    Donnerstag bei Christian im Steuerparadies Alsting in Fronkraich.

    Die Wohnung machte auf mich den Eindruck, als wäre sie zunächst provisorisch eingerichtet worden.
    Nicht wohnlich, nichts Gemütliches. Vielleicht auch nur der steuerlich bedingte Erstwohnsitz.

    Unaufgeregt und bedächtig stand Christian in seiner Küche. Man konnte sehen, dass er gerne und oft kocht. Mit den Elektrogeräten klappt`s nicht so gut wie mit Muskelkraft und damit die aufrecht erhalten wird, gibt’s ja das eine oder andere Pülverchen. Der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln ist für mich eigentlich ein Widerspruch bei einem Genussmenschen.

    Beste Produkte kamen zum Einsatz, bis auf die künstlichen Trüffelaromen in Form von Öl und Paste.

    Als guter Gastgeber hätte sich Christian an die Abneigung gegen rohes Fleisch der beiden „Jungen“ erinnern müssen. Aus dem Kalbfleischtatar wären schnell zwei köstliche Frikadellen zu braten gewesen sein. Nur hätte das Montagsmädchen dann weniger Grund für niedrige Bewertung gehabt….

    Fritierte Süßkartoffeln kenne ich nicht, auch nicht diesen Heißluftapparat.
    Das bardierte Rinderfilet sah sehr lecker aus und das Hauptgericht hätte mir bestimmt geschmeckt, wie auch die Seeteufelbäckchen von der Vorspeise.

    Beim Dessert wurde unterstellt, dass das Vanilleeis nicht selbst gemacht war.
    Diese halbfertig gebackenen Schokoküchlein sieht man bei jedem 2. Dinner. Ich persönlich mag sie nicht. Was früher beim Backen als misslungen galt, wird heute geschätzt.

    Den Sommelierbutler hätte von den Gästen und Zuschauern niemand gebraucht. Viel Fachkenntnis der Weine war auch nicht vorhanden. „Das ist ein toller Wein. Auf dem Etikett steht……“

    Die Sache mit dem Babyunfall hat nach Meinung erstaunlicherweise das Montagsmädchen als Einzige richtig verstanden. Ich denke, Christian hatte sich nur unglücklich ausgedrückt. Ungeplante Kinder sind oft das größte Glück der Eltern, das nehme ich in diesem Fall auch an.

    Was ich keineswegs verstehen kann, ist die Weigerung, sich mit der neuen Heimat auseinander zu setzen, zu versuchen, tatsächlich heimisch zu werden.
    Hier bei uns in Deutschland wird von Ausländern verlangt, dass sie unsere Sprache erlernen, sich unserer Lebensweise anzupassen, in einem Wort – sich zu integrieren. Gerade als Deutscher, der sich im Ausland niederlässt, sollte man Gleiches tun.
    Nur der niedrigeren Steuern wegen in einem anderen Land zu leben, sich aber den dortigen Mitmenschen und der Lebensweise zu verweigern ist nicht nur egoistisch, sondern auch erbä……..nee, schreib ich lieber nicht.

    Für das Dinner 9 Punkte. Für den Abend insgesamt betrachtet 6 – 7 Punkte.


    Jetzt warte ich auf die Verdunkelung und sende noch sonnige Grüße aus dem schönen Saarland, in dem es auch viele liebenswerte Menschen und vor allem Lebensart gibt.

    FrauAllerlei

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    1. Ich freue mich, mal wieder von dir zu lesen. Danke Frau Allerlei, Gruß aus dem Nebel, viel kann man hier nicht sehen. Aber ich kann auch nicht nach schauen, habe keine Sofi-Brille. Gruß Silvia

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