Mittwoch, 18. März 2015
17. März 2015 - Vox - Goodbye Deutschland - Tropischer Regenwald Brasiliens und Schweden
Die Auswanderer - Träume mit Goldrand
Manchmal nutzt sich der Goldrand im Gefüge eines neuen Lebens schnell ab und dann ist nicht nur der Lack ab, es sieht auch noch ziemlich unschön aus. Diese Erfahrung möchte man den vier Hauptprotagonisten dieser Goodbye-Sendung nicht wünschen.
Vox hat vor nichts Angst und folgt Christian sogar in die Tiefen des Amazonas im tropischen Regenwald Brasiliens, wo dieser die Häuptlingstochter Gisseli Umussi nach einem Stammesritual geheiratet hat. Mittlerweile haben die beiden eine gemeinsame Tochter, doch die Familie verbringt nur drei Monate im Jahr gemeinsam in dem Lebensraum von Umussi. Giselli Umussi fühlte sich in Deutschland weder wohl noch heimisch, und so ist eine Fernbeziehung über 9.000 km angesagt.
Der moderne Abenteurer Christian, der in Deutschland verwurzelt ist, aber dessen Liebes-Heimathafen weit entfernt liegt: Kann ein Mann es noch besser treffen? Die Lust auf etwas Verwegenes paart sich mit der Liebe zu einer Frau zu einer symbiotischen Einheit. Wie sein Leben in den Zwischenzeiten in Deutschland aussieht und ob es wirklich nur von Arbeit geprägt ist - wird nicht bekannt. Welch ein spannender Lebensentwurf (inklusive einer wohl nicht gültigen Heirat) - ob er von immer währender Dauer ist? - Viel Glück den beiden von dieser Stelle. Glück kann man immer und überall brauchen.
Auch Roland und Simone brauchen dringend ein bisschen Glück. Vielleicht sogar mehr als nur das. Der dreiundreißigjährige ehemalige Bodyguard und seine zehn Jahre ältere Freundin zieht es nach Schweden, irgendwo dorthin, wo sich die Füchse gute Nacht bellen und die Menschen, auf sich allein gestellt, seelisch schnell vereinsamen. Wenn dann auch noch die Mutter des einen, hier die von Roland, sich mit ins Outback begibt: Na, dann braucht es mehr als nur gute Wünsche, vielleicht sogar mehr als gute Nerven.
Rolands Mutter Melinda ist eine selbst ernannte Heilerin, aber Geld verdient sie damit vermutlich nicht. So leben sie mit neun Hundewelpen in einem abgelegenen Haus und träumen von einem sorgen- und vor allem angstfreien Leben. Roland ist als Bodyguard vor einiger Zeit beschossen worden - und er weiß nicht, von wem und augenscheinlich auch nicht, warum. Das zehrt an den Nerven. Aber muss man mit diesem Hintergrund in der eigenen Lebensgeschichte unbedingt ins Fernsehen gehen?
Nun, in diesem Fall muss es wohl so sein, warum auch immer. In Schweden wollen sie sich selbst versorgen - und mit ihren Hunden eine Zucht starten, um die dortige Polizei mit den begehrten belgischen Schäferhunden auszustatten. Eine weitere Einnahmequelle soll ein Gästehaus ohne Dusche und Toilette sein.
Melinda vertreibt erst einmal mit Hilfe von Weihrauch und all dem Kram die bösen Geister aus dem Haus - doch drei Monate später bei einem erneuten Film-Team-Besuch herrscht dicke Luft unter den Auswanderern. Sie hat die bösen Geister vermutlich nicht gründlich genug ausgeräuchert.
Geldmangel, "Schicksalsschläge" wie ein nicht zu verkaufendes Haus in Deutschland und ein direktes und permanentes Aufeinanderhocken - führen aber bislang nicht dazu, dass sie nach Deutschland zurück gehen wollen.
Zwei oder drei Hunde haben sie inzwischen verkauft. Viel mehr ist nicht passiert. Und ist es vielleicht ein Vox-Mitarbeiter, der ein Todesurteil über eine Henne fällt - und Roland muss sie schlachten? Um mittels Bildern zu verdeutlichen, wie die desolate finanzielle Lage aussieht? Herrje, eine Beinahe-Live-Schlachtung im TV - nur durch eine Person verdeckt - muss nicht sein. Nicht nur Vox weiß, dass die Welt eine grausame sein kann.
Wenigstens haben Roland, seine Mutter und Simone das eigentlich so nicht gewollt ... Von hier aus viel Glück für die drei, sie können es dringend brauchen.
Guten Tag, Gruß Biene
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