Freitag, 20. März 2015

19. März 2015 - ARD - Kommissar Dupin - Bretonisches Gold


Bretonisches Gold

Ein umwerfender Typ ermittelt nach einer Schussverletzung gehandicapt mit nur einem gesunden Arm in atemberaubender Landschaft in Sachen Fleur de Sel, dem weltberühmten Salz, das jeder kennt, der auch nur ein wenig kochverliebt ist.

Im dritten Fall geht es nach zweifach schon bewährtem Muster: Traum-Klasse Ermittler in traumhafter Umgebung mit einer Handlung, die in der Form öfter vorkommt und nicht so einzigartig ist wie das vorgenannte.

Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) stolpert auf die Schnelle ins Geschehen: Lilou, eine  Freundin, ruft ihn an und verabredet sich mit ihm an den Salinen, um ihm von ihren journalistisch investigativen Ermittlungen über die Salz-Bande in dem kleinen bretonischen Ort zu erzählen. Anstatt die süße Lilou zu treffen, trifft ihn im Kugelhagel, natürlich noch unbekannter Herkunft und Motivlage, die Munition im linken Arm. Bei so vielen abgefeuerten Schüssen hätte glatt ein letaler dabei sein können - aber wer möchte schon darauf verzichten, zu sehen, wie der attraktive Kommissar einen Fall löst, der nicht einmal in seinen Zuständigkeitsbereich fällt?

Die Spannung im weiteren Film-Verlauf bezieht sich nämlich genau darauf: Er darf eigentlich nicht ermitteln und müsste dies der Kollegin Commissaire Rose überlassen. Da jedoch seine Freundin Lilou erst einmal als verschwunden gilt - und später tot aufgefunden wird, hängt sich der Mann so richtig rein. Und bei all seinen Ermittlungen muss er stets versuchen, einerseits Zeugen zum Reden zu bewegen - und andererseits der zuständigen Commissaire Rose aus dem Weg zu gehen. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut, denn einmal verhaftet Rose den Lonesome Rider.

Zu erwähnen ist der "Blechtrommel"-Star früherer Zeiten David Bennent, der eine größere Nebenrolle als Bruder des Salinenbesitzers spielt. Ein ziemlich verkannter Schauspieler, den man in deutschen Filmen so gut wie nie sieht: Mag das an seiner kleinen Statur liegen?  Zumindest scheut der selbstsichere Theaterschauspieler Bennent nicht den direkten Vergleich mit dem Strahlemann Aleardi, der gefühlte zwei Meter größer ist.

Man kann sich gut vorstellen, dass Kommissar Dupin noch immer nicht heimisch in der bretonischen Landschaft geworden ist, hat man ihn doch von der schillernden Stadt Paris hierher aufs Abstellgleis abgeschoben - ihn, der nicht einmal Fisch essen mag. Wie es für den schauspielernden Ermittler weiter gehen wird, steht in den Sternen, die in der rauen Bretagne auch nicht weniger strahlen als sonstwo in der Welt. Denn der Autor, der ein Geheimnis um seine Identität webt, hat bislang erst drei Romane veröffentlicht, die jetzt allesamt verfilmt wurden.

Doch sowohl Pasquale Aleardi als auch David Bennent sind gut vorstellbar in anderen Produktionen, vielleicht sogar in seichteren Gewässern (wobei dieser Krimi auch eher einer der leichten Art ist). Spannend könnte es werden, wenn beide als Konkurrenten um die Liebe einer Frau in einem Film buhlen würden, denn unterschiedlicher und spannender können zwei Männer gar nicht sein.

Guten Tag, Gruß Biene

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