Traumtänzer
Mit Hingabe und Vorliebe fischt Vox die Traumtänzer aus den auswanderungswilligen Leuten heraus und schickt sie in gelobte Länder. Obwohl sie eigentlich eines der meist gelobten Länder erst einmal verlassen müssen, um dort hin zu kommen.
Schweden aber hört sich verheißungsvoll an: Wenn man lange Winter mag, eine einfache Spracherlernung schätzt - und die allgemeine Wertschätzung von Arbeitskräften. Falls diese dann auch nach Kräften willig sind, zu arbeiten.
Oli und Sarah Käseberg (ich muss mir den platten Käse-Vergleich verkneifen) wandern mit ihrer gemeinsamen Tochter Jeanne, Hund und Möbeln nach Schweden aus. Raus aus dem landschaftlich schönen Sauerland ins landschaftliche noch schönere Outback von Schweden-Irgendwo. Freunde findet die Tochter hier nicht.
Mama Sarah soll für ihren Bruder Tom ein Cafe aufziehen. Der Bruder wohnt nur zwei Minuten entfernt - und ins Cafe strömen die Leute. Haben die alle keine Kinder? Ist die Familie Käseberg wirklich in der absoluten Einsamkeit gelandet? Warum ist die Familie überhaupt ausgewandert?
Sie sind ja längst zurück im Sauerland. Drei Monate hat der Traum gedauert, und die anfangs liebevollen Worte über ihren Bruder verkneift Sarah sich zugunsten böser Unterstellungen. Ihr Bruder schildert die Sache ganz anders. Wer hier wann und warum und überhaupt die Wahrheit sagt, lässt sich nicht ausmachen. Und schuldig sind ohnehin immer die anderen, die, die gerade nicht anwesend sind.
Dass manche Träume dem infantilen Gedanken-Chaos entsprechen und der Realität nicht stand halten, weil einfach die Grundlage fehlt, Wünsche zu verwirklichen - die Familie Käseberg sieht es nicht. Darum stehen sie auch in Schweden wie der Elch vor dem Berg und kommen einfach nicht drüber.
Viel Glück, liebe Familie. Aber Glück ist nicht allein eine Sache der Zufälle - es ist eine Sache, die man unterstützend anpacken muss.
"Wer dem Glück nach läuft, kann es selten einholen" - Südamerikanisches Sprichwort
Guten Tag, Gruß Biene
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